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Das Erbe von Talgrund

*Das Erbe von Talgrund* von Rebecca Martin – erschienen im Heyne Verlag 

*Werbung, unbezahlt*

Verlagslink

Erschienen am  13. März 2024

Inhalt / Klappentext: Patriarch Bruno Hofer ist mit 97 Jahre verstorben, und die entzweite Familie wird auf den Familienstammsitz Talgrund gebeten. Alle sind angespannt, hat Bruno doch kürzlich Änderungen im Testament angekündigt. Dann zieht ein heftiges Unwetter auf. Kurz bevor Überschwemmungen das Gutshaus tagelang isolieren, trifft Maya Dudek ein. Wer ist diese junge Frau, die angeblich eine Freundin von Bruno sein soll? Und was fällt ihr ein zu behaupten, auf Gut Talgrund seien im Zeiten Weltkrieg Zwangsarbeiter verpflichtet worden? Auf sich allein gestellt begibt sich die Familie auf die Suche nach einem plötzlich verschwundenen Testament und einer verdrängten Familiengeschichte, die jahrzehntelang im Verborgenen lag.

Rebecca Martin studierte Englisch und Deutsch in Frankfurt am Main und in Dublin, Irland. Ihre Leidenschaft gehört dem Reisen und dem Schreiben. Ihr Roman „Die verlorene Geschichte“ gelangte sofort nach Erscheinen auf die SPIEGEL-Bestsellerliste, gefolgt von „Der entschwundene Sommer“, „Die geheimen Worte“ und „Das goldene Haus“ und die „Die vergessene Freundin“. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf im Nahetal.

Meine Meinung zum Buch: Ein verregneter Nachmittag wurde mir mit der obengenannten Lektüre etwas aufgehellt. Vierhundert Seiten in kurzer Zeit zu erlesen fiel nicht besonders schwer. Eine typische Familiengeschichte, die in zwei Zeitebenen angelegt war hat mich mäßig unterhalten . Der Schreibstil der Autorin war angenehm einfach, ließ sich flüssig und schnell erlesen.

Die Autorin hat ein ernstes und trauriges Thema gewählt und zwar die Situation europäischer Zwangsarbeiter während des 2. Weltkriegs in Deutschland. Sie hat diese Thematik sehr lax und oberflächlich in eine romantisch verlaufende Familiengeschichte eingebettet, die mir wie ein fiktives Märchen für Erwachsene erschien . Ein Jahrhunderthochwasser in der Jetzt-Ebene brachte ein wenig Spannung , konnte leider den Roman nicht wirklich aufwerten. Politische Infos der damaligen Zeit blieben völlig auf der Strecke und die oft unmenschlichen Bedingungen unter denen die Arbeiter oft litten wurden kaum oder nebenher erwähnt. Protagonist*innen und Familienmitglieder  gab es viele , ihre unterschiedlichen Charakterdarstellungen wurden nur leicht angerissen und nicht tief erarbeitet. Schade eigentlich, ich bin ein wenig enttäuscht! 

Meine Bewertung : DREI *** Sterne . 

Mein Dank geht an die Autorin und den Verlag für das Rezensionsexemplar! 

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*Meine wilden Kräuterfreunde aus dem Wald* von Anja Fischer – erschienen im Servus Verlag

*unbezahlte Werbung* Verlagslink , erschienen am 21.3.24,

 INHALT / KLAPPENTEXT: Mit Kindern den Wald entdecken

Spielerisch die Welt der Pflanzen entdecken: der familienfreundliche Begleiter zum Mitnehmen auf Erkundungstouren im Wald.

Beim Spaziergang durch den Wald fallen Kindern viele grüne Schätze in die Hände, die ihr Interesse an der Natur wecken. Anja Fischer hat zahlreiche Ideen für Spiele unter den Baumkronen und gibt Tipps, was Familien im Wald alles gemeinsam erleben können. Zwölf Pflanzen-Steckbriefe im beliebten Freundebuch-Stil erleichtern Groß und Klein dabei den Einstieg in die Welt der Kräuter und Waldpflanzen und vermitteln spielerisch Wissen über sie. Die vielen kreativen Ideen zum Nachmachen sorgen für besonders großen Sammelspaß. Ob Schokowipferl, Waldhustensaft oder ein Traumpolster aus Waldmeister – hier ist sowohl für kleine Kräuterhexen also auch wissbegierige Naturforscher und gesunde Naschkatzen etwas dabei.

Ein Mitmachbuch mit DIY-Anleitungen und Platz zum Zeichnen und Einkleben von getrockneten Kräutern.

Meine Meinung zum Buch: Wieder hat mich ein ganz schönes Mitmachbuch vom Servus Verlag  von der Autorin Anja Fischer erreicht. Dieses Buch dreht sich um unseren Wald und seine Kräuter, Bäume und Pflanzen, die man dort finden, sammeln und verwerten kann , wenn man mit offenen Augen im Wald umherstreift. 

Eltern und Kinder werden ihre Freude an diversen DIY -Tips haben wenn sie durch diesen  kleinen Naturführer blättern. DAS BÜCHLEIN ist wie ein Freundebuch gestaltet mit Seiten zum Ausfüllen, Schreiben , Gestalten, und/oder Malen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.  Es wird zum Experimentieren angeregt und  wertvolle Wald-Verhaltenstipps sind zu erlesen . Tipps zum Sammeln, Verwerten und Aufbewahren der kleinen Fundstücke sind spielerisch beigefügt.  Ganz besondere Rezeptideen für Küche und Keller können problemlos  nachgekocht werden.   

Zwölf Kräuter, Bäume, Pflanzen werden ausführlich beschrieben und  in Bildern gezeigt , damit auch keine Verwechslung beim Sammeln  passieren  kann. Sie nennen sich wie folgt:

BROMBEERE, WALDENGELWURZ, FICHTE, HASELNUSS, LÄRCHE, LINDE, LUNGENKRAUT, SCHWARZER HOLUNDER,VEILCHEN,WALDERDBEERE,WALDMEISTER, WILDROSE.

Die liebevoll gezeichnete Aufmachung des kleinen Naturentdeckerbüchlein  besticht ganz besonders  auf den ca. 100 Seiten. Langeweile tritt nicht  auf. Im Gegenteil, es bleibt immer noch Raum für eigene Ideen  und Aktivitäten beim nächsten Waldspaziergang. 

MEINE BEWERTUNG: FÜNF ***** Sterne.

Herzlichen Dank an die Autorin und den Servus-Verlag für die Zusendung des schönen Rezensionsexemplars.  

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* Das Tal der Blumen *


*Das Tal der Blumen* von Niviaq Korneliussen – erschienen im btb-verlag

 *unbezahlte Werbung*

Aus dem Dänischen von Franziska Hüther

Originaltitel: Blomsterdalen

Originalverlag: Gyldendal

Hardcover mit Schutzumschlag, 288 Seiten, 13,5 x 21,5 cm

ISBN: 978-3-442-76239-2

Erschienen am  01. November 2023

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INHALT/KLAPPENTEXT: Als erste grönländische Autorin ausgezeichnet mit dem Nordischen Literaturpreis – ein Roman, der noch lange nachhallt, voller Dringlichkeit und Poesie.

Wie lässt sich damit umgehen, wenn die Lebensfreude plötzlich gedämpft wird und die Sorge überhandnimmt? Eine junge Grönländerin hat noch ihr ganzes Leben vor sich und hadert dennoch mit vielem: Sie hat eine Freundin, die sie liebt. Ihre Familie ist fürsorglich – vielleicht zu sehr. Sie wird demnächst Grönland verlassen, um in Dänemark zu studieren. Und doch fühlt sie sich fehl am Platz: zu dick und nicht gewürdigt in ihrer Kultur, die so viele Demütigungen erlitten hat. Und dann sieht sie täglich die gebrochenen Herzen auf Facebook, die für die vielen jungen Selbstmörder*innen in Grönland stehen. Was bedeutet das für den eigenen Blick auf das Leben? Niviaq Kornenliussen erzählt mit großer literarischer Kraft, aber auch frischem Humor von der Suche nach Identität, der kulturellen Verwurzelung und dem inneren Halt im Leben.

Niviaq Korneliussen, 1990 in Nuuk, Grönland, geboren, gilt als eine der spannendsten jungen literarischen Stimmen im nordischen Raum und als Sprachrohr ihrer Generation. Ihr Roman »Das Tal der Blumen« wurde mit dem Nordischen Literaturpreis ausgezeichnet, dem wichtigsten Literaturpreis nordeuropäischer Länder, der damit zum ersten Mal an eine grönländische Autorin vergeben wurde. Der Roman erhielt begeisterte Kritiken und erscheint in zahlreichen Ländern.

Mein Leseeindruck: Eine junge Grönländerin verlässt zum Studium ihre Heimat, die Familie und ihre beste Freundin und grosse Liebe Maliina. Die Ich-Erzählerin geht nach Dänemark, fühlt sich dort ziemlich verloren und wird von ihren Studienkolleg*innen wohl mit unbewusst rassistischen Äusserungen immer wieder konfrontiert. Sie zieht sich zurück, vernachlässigt ihr Studium  und leidet stark an Heimweh. 

Die beiden jungen Mädchen haben aneinander die grosse Liebe gefunden und zeigen sie auch mehr oder weniger öffentlich ihren Familien und Freunden. Als Maliinas junge Cousine Gudrun durch einen Suizid verstirbt, bricht unsere Ich-Erzählerin Hals über Kopf zurück in ihre Heimat auf um der verstörten und verzweifelten Geliebten Maliina beizustehen…..  

Die Suizid-Rate unter jungen Menschen ist in Grönland ungewöhnlich hoch. Vielleicht auch bedingt durch die monatelange Dunkelheit, eine hohe Anzahl von depressiven Erkrankungen und  den von der Gesellschaft akzeptierten exzessiven Alkoholmissbrauch. Dieses Buch mit dem schönen blumigen Cover und Titel beinhaltet diese ernste und traurige Thematik. 

Der Schreibstil der jungen Autorin Niviaq Korneliussen ist absolut ehrlich, manchmal sehr derb und oft körperbezogen. Das Buch besticht durch seine  Thematik sowie durch seine sogartige und flüssige Ausdrucksweise. Eine Besonderheit, die manchen Leser*in auch schockieren kann , möchte ich noch erwähnen. Es ist in drei Abschnitte aufgeteilt, die sich SIE, DU, ICH, nennen. Im Abschnitt SIE werden vor jedem Abschnitt insgesamt 45 Suizide und deren Kurz- Beschreibung erwähnt. Die Themen, Tod, Sterben, Suizid, Sehnsucht nach einer inneren Heimat finden als indigener Mensch, spielen die Hauptrollen in diesem Buch. Der enge Zusammenhalt der Familien kann diese verzweifelten Selbstmordraten nicht auffangen. Und der dänische Staat ist mit klinischen Hilfs-Angeboten und Therapieplätzen schlichtweg überfordert. So wird es zumindest im Roman geschildert. 

 Triggerwarnung: Es ist ein ernstes Buch und man sollte es nur bei absoluter seelischer Gesundheit lesen. Es ist sehr belastend für die Psyche und eher selten humorvoll. Aber die Darstellung einer  Liebesbeziehung  zwischen  Frauen spielt eine ebenso wichtige und beeindruckende Rolle im Roman. 

Meine Bewertung: FÜNF ***** STERNE !

Mein Dank geht an die Autorin und den btb-verlag für das gebundene Rezensionsexemplar.    

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*Highlight*

*Seit er sein Leben mit einem Tier teilt* von Bodo Kirchhoff – erschienen im dtv-verlag

*Werbung, unbezahlt*

ISBN: 978-3-423-28357-1

Erscheinungsdatum: 11.01.2024 

5. Auflage  Verlagslink

Inhalt/Klappentext: Vier Tage vor dem Höhepunkt des Sommers, dort, wo sich Louis Arthur Schongauer, einst düsterer Deutscher in Hollywood-Filmen, nach dem Tod seiner Frau zurückgezogen hat. Jetzt will er nur noch mit seiner Hündin leben, inmitten alter Oliven oberhalb des Gardasees.

Bodo Kirchhoff, geboren 1948, lebt in Frankfurt am Main und am Gardasee. Nach seinen vielfach gefeierten Romanen ›Die Liebe in groben Zügen‹ (2012) und ›Verlangen und Melancholie‹ (2014) wurde er 2016 für seine Novelle ›Widerfahrnis‹ mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Zuletzt erschienen sind die Romane ›Dämmer und Aufruhr‹, (2018), und ›Bericht zur Lage des Glücks‹, (2021). 

Mein Leseeindruck zum Buch: Bodo Kirchhoff zeichnet mit dem alternden, 75 jährigen Schauspieler Louis Arthur Schongauer einen aussergewöhnlichen Protagonisten, der uns durch seine reiche und überaus sensible Gedankenwelt führt. Die enge und zärtliche Beziehung zu seinem Hund Ascha , seinem einsam gelegenen Lebensumfeld oberhalb des Gardasees, inmitten von Oliven Bäumen und alten Steinmauern berührt die Leser*innen im Herzen. Poetisch beschriebene Landschaftseindrücke vom Blick auf den See und seine Schönheit verzaubern und versetzen die Leser*innen in einen mystischen, stimmungsvollen und sogartigen Lesefluss. In dieses ruhige und zufriedene Leben von Mensch, Hund und Natur mischen sich zwei unterschiedliche Frauen zeitgleich ein. Die junge Reise Bloggerin Frida , die vom Alter her seine Enkelin sein könnte, strandet per Zufall mit reparaturbedürftigen Wohnmobil in seiner steilen Grundstückseinfahrt. Almut, die Journalistin im mittleren Lebensalter besucht Schongauer um ein Interview mit ihm zu führen über sein Schauspieler-Leben und die tragischen Ereignisse, die zum Tod seiner beiden Ehefrauen führten. 

Der Schreibstil von Bodo Kirchhoff fasziniert durch seine wörtliche Rede ohne Zeichensetzung , die er klar und ganz natürlich in den Text einfliessen lässt. Man liest wie in Trance und wird gefordert aufmerksam und ruhig den Gedankengängen, die sich viel um seine Hündin Ascha drehen, Schongauers Reflexionen von Lebenseindrücken aus der Vergangenheit, sowie den aktuellen Diskussionen mit seinen neuen Besucherinnen. 

Mit viel Sensibilität und starker Ausdrucksweise gelingt für den Leser*in  ein authentischer Blick auf ein ganzes Familien-Menschen-Ehe-Leben, welches sich immer deutlicher und bildhafter öffnet. Fröhliche, glückliche, erotische, traurige, tragische und verzweifelte Momente und Ereignisse spiegeln das Leben des alternden Schauspieler deutlich und behutsam. Die Einblicke in Schongauers Schauspielkarriere beim Mitwirken in Filmen, das Beschreiben von passenden,  damals aktuellen Musikstücken empfand ich als sehr informativ und bereichernd für seine persönliche Charakterdarstellung. 

Die zarte und reine Liebe zum Tier , dem farbigen und individuellem Menschsein sowie zu den unterschiedlichsten Frauen macht Louis Arthur Schongauer sehr liebenswert und die Sympathie der Leser*innen ist ihm gewiss.

Für mich war dieser Roman ein absolutes Lesehighlight und ich danke dem Autor und dem dtv-verlag ganz herzlich für dieses stimmungsvolle und wertvolle Rezensionsexemplar. 

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für diesen sensiblen, besonderen und ausdrucksstarken  Roman über das Leben an sich, die Entwicklung einer Liebe im Alter und den Beziehungen von Mensch und Tier zueinander. 

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Der Wald

*Der Wald* von Eleanor Catton – erschienen im btb-verlag

*unbezahlte Werbung*

Aus dem Englischen von Melanie Walz, Meredith Barth

Originaltitel: Birnam Wood

Originalverlag: Granta

Hardcover mit Schutzumschlag, 512 Seiten, 13,5 x 21,5 cm

ISBN: 978-3-442-75764-0

Erschienen am  13. März 2024

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INHALT/KLAPPENTEXT: Mira Bunting ist die Gründerin einer Guerilla-Gardening-Gruppe namens Birnam Wood.Das Kollektiv pflanzt und erntet, wo es niemand bemerkt: an Straßenrändern, in vergessenen Parks, vernachlässigten Hinterhöfen. Seit Jahren kämpft die Gruppe darum, Birnam Wood langfristig rentabel zu machen. Dann eröffnet sich eine Möglichkeit: Ein Erdrutsch hat den Pass zu einem Naturschutzgebiet abgeschnitten, die Umweltkatastrophe hat auch eine große, scheinbar verlassene Farm eingeschlossen. Als Mira sich das Grundstück auf eigene Faust ansehen will, wird sie dort von Robert Lemoine überrascht. Der mysteriöse amerikanische Milliardär ist fasziniert von Mira und schlägt ihr vor, das Land zu bewirtschaften. Ein Handel, der Folgen haben wird. Wer ist Lemoine wirklich? Kann die Gruppe ihm vertrauen, während die Ideale von Birnam Wood auf die Probe gestellt werden? Können sie sich selbst trauen?

Eleanor Catton erhielt 2013 für ihren Roman »Die Gestirne« den renommierten Booker-Preis. Zuvor erschien ihr Roman »Anatomie des Erwachens«. Als Drehbuchautorin adaptierte sie »Die Gestirne« als TV-Serie und Jane Austens »Emma« als Kinofilm. Geboren in Kanada und aufgewachsen in Neuseeland, lebt sie nun in Cambridge, England.

Meine Meinung zum Buch: Mira und Shelly sind  die treibenden Ideengeberinnen einer Guerilla-Gardening-Gruppe namens Birnam Wood. Mira entdeckt eine zum Verkauf stehende Farm, die durch einen Erdrutsch abgelegen und verwaist ist. Sie grenzt an einen streng von der Regierung geschützten Naturpark.  Mira Bunting beschliesst dort ein neues Projekt für die Gruppe zu erarbeiten. Die beiden Freundinnen Mira und Shelly stürzen sich mit Begeisterung in ihr neues Vorhaben. Als Mira sich durch Zufall  auf einen finanziellen Deal mit dem sehr wohlmeinenden  Förderer der Gruppe und reichem Milliardär Robert Lemoine einlässt, verwirft Shelly ihren geheimen Plan die bislang nur idealistisch arbeitende Gruppe in nächster Zeit zu verlassen um eigene finanzielle Wege zu gehen. Der gemeinsame Freund Tony kehrt nach vierjähriger Abwesenheit in Mexiko zurück nach Neuseeland und schliesst sich wieder dem neuen Guerilla – Gardening – Projekt an – wenn auch mit vielen Vorbehalten. Seine linksliberale Lebenseinstellung, die er gerne auf die Gruppe übertragen würde,  prallt mit negativer Wucht auf die kapitalistisch geprägte Firma und die Meinung von Robert Lemoine, den er im Grunde seines Herzens verachtet und ablehnt. Die Gruppe beginnt mit heimlichen Anpflanzungen und dem Ausbringen von Sämereien auf dem anscheinend verlassenen Farmgelände. Robert Lemoine möchte dort einen privaten Bunker für sich errichten. Doch gehört ihm diese Farm tatsächlich?

Fünfhundert Seiten in einem durchgängigen Lesefluss zu bewältigen, ist nicht immer problemlos. Ich habe drei wichtige Dinge an diesem Buch zu kritisieren. 

Die ersten zweihundert Seiten lesen sich auf keinen Fall spannend wie angekündigt, sondern eher holperig und gequält. Die Story plätschert ausufernd und langweilig  mit angeblich intellektuellen Gruppendiskussionen der Guerilla-Gardening-Gruppe  vor sich hin . Es werden zwar brandaktuelle Themen unserer Zeit aufgegriffen,  wie die tägliche Umweltzerstörung, die Klimaveränderung, die unzulänglichen Antworten der Politik und Wirtschaft auf diese Probleme sowie das allgemeine Verbraucherverhalten. Der Text fesselt bis dahin einfach nicht, Spannung kommt erst zögerlich auf. Auch ist die charakterliche Darstellung der Protagonist*innen eher blass mit narzistischen Charaktereigenschaften, die keine Sympathie der Leser*innen herauskitzeln.  

Der  deutsche Titel *Der Wald* und auch der englische Originaltitel *Birnam Wood* passen in meinen Augen in  keiner Weise zum Inhalt und Geschehen der Handlung und wecken andere Erwartungen beim Leser*in.  Es geht zwar um die Zerstörung eines Naturschutzgebietes, aber ein Begriff wie zum Beispiel *Waldökologie* oder ähnliche Beziehungen zum Thema *Wald* werden nicht erwähnt.  

Zu guter Letzt erscheint mir das Ende des Romans, zu abrupt, schnell, gewalttätig und ist nur in dem Bewußt Sein zu ertragen, dass es ja ein fiktiver Ökothriller ist, der gern das *komplizierte Böse* im Charakter einzelner Menschen darstellt und nicht unsere menschliche Realität in allen Facetten spiegeln kann.   

Meine Bewertung: Zwei bis drei *** Sterne für diese (für mich) enttäuschende Lektüre. 

Vielen Dank an die Autorin und den btb-verlag für das Leseexemplar.  

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In den Stunden einer Nacht

*In den Stunden einer Nacht* von Federico Axt – erschienen im btb Verlag

*unbezahlte Werbung, Rezensionsexemplar*

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Aus dem Spanischen von Matthias Strobel

Originaltitel: Amnesia

Originalverlag: Edición Destino

Paperback , Klappenbroschur, 432 Seiten, 13,5 x 20,6 cm

ISBN: 978-3-442-77376-3

Erschienen am  11. Januar 2024

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INHALT/KLAPPENTEXT: Mit siebenundzwanzig Jahren ist John Brenner bereits ein trockener Alkoholiker, von seiner Frau geschieden und hat eine vierjährige Tochter, die er seltener sieht, als ihm lieb ist. Eines Nachts wacht er auf dem Fußboden seines Wohnzimmers auf, ohne Erinnerung an die letzten Stunden. Neben ihm liegen eine leere Wodkaflasche, eine Pistole und die Leiche einer Frau, die er noch nie zuvor gesehen hat. Ist er der Mörder, oder hat man ihm die perfekte Falle gestellt? Aber warum sollte ihm jemand einen Mord anhängen? John weiß, dass die Antwort in den Stunden liegt, die er vergessen hat. Als er beginnt nachzuforschen, trifft er im Internet auf einen Mann, der ebenfalls einen Erinnerungsverlust erlitten hat. Und der nachts von jener Frau träumt, die tot in Johns Wohnzimmer lag …

Federico Axat wurde 1975 in Buenos Aires geboren. Nach seinem Studium arbeitete er zunächst als Ingenieur, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine Bücher erscheinen in über 30 Ländern und stoßen bei Leser*innen und Kritiker*innen auf große Anerkennung. Die New York Times feierte ihn als »einen der besten Thrillerautoren der Welt«. Federico Axat verbrachte einige Jahre in den USA, heute lebt und arbeitet er in Buenos Aires.

Mein Leseeindruck: Der spannend klingende Klappentext und das Cover haben mich dazu verführt diesen Psychothriller zu lesen. Der trockene Alkoholiker  John Brenner wacht in seinem Wohnzimmer neben einer blutigen,  wohl ermordeten Frauenleiche und einer geleerten Wodkaflasche auf. Er verfällt in Panik und kann sich an die vergangenen Stunden nicht mehr erinnern.  Hat er im Delirium eine Straftat begangen?  Er verlässt überhastet das Haus, läuft in den umliegenden Wald , entdeckt einen Van mit einer elektronischen  Überwachungsausrüstung. Er kehrt zurück in sein Heim, aber die Leiche ist nicht mehr da. Blutflecken kann er auch nicht mehr entdecken, dafür eine ihm unbekannte Überwachungskamera in seinem Wohnraum. Voller Angst und Zweifel sucht John telefonischen Rat und Hilfe bei seinem vertrauten Bruder Mark……

Leider erschien mir diese Lektüre von Anfang bis zum Ende verwirrend und hat mich gar nicht so begeistert wie erhofft. Der etwas verzwickte und  oft in viele Richtungen deutende  Schreibstil des Autor hat zwar mein Kopfkino beschäftigt, aber durch seine oft undurchsichtigen Hinweise auch eher verwirrt. Das hat meinen Lesefluss immer wieder ausgebremst und ich fühlte mich im wahrsten Sinne des Wortes laufend verschaukelt.   

Vielleicht hat mein Missmut beim Lesen auch damit zu tun, dass der Protagonist ein trockener Alkoholiker ist, der mit seinem privaten Leben grosse Schwierigkeiten hat und ich sein Denken nicht gut nachvollziehen konnte. Ich konnte ihm und seinem Gedankenfluss einfach nicht vertrauen! Seine Beziehungen zu diversen weiblichen Freundinnen funktionieren nicht wirklich , nur seine Zuneigung zu seiner kleinen Tochter , dem Bruder Mark und zwei Freunden aus Kinder- und Jugendzeiten geben ihm etwas inneren Halt und Orientierung. 

Wahrscheinlich war es einfach nicht das richtige Buch für mich in dieser Lesezeit und ich kann es nur bedingt mit DREI *** Sternen zum Lesen weiterempfehlen. 

Herzlichen Dank an den Autor und den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplar! 

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Schneefieber

 – erschienen im Penguin Verlag

*Werbung, unbezahlt*

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DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Aus dem Englischen von Ulrike Clewing

Originaltitel: WHERE BLOOD RUNS COLD

Originalverlag: Bantam Presse, London 2022

Taschenbuch, Broschur, 368 Seiten, 11,8 x 18,7 cm

ISBN: 978-3-328-10985-3

Erschienen am  15. November 2023

INHALT/KLAPPENTEXT: Eine Auszeit tief in den Bergen Norwegens soll Eriks kleiner Familie helfen, nach einer Tragödie wieder zusammenzufinden. Seiner Tochter Sofia hat er einen mehrtägigen Skiausflug versprochen – doch als sie zu ihrem Abenteuer fernab der Zivilisation aufbrechen, ahnt er nicht, wie sehr er es bereuen wird. Als Vater und Tochter eines Nachts Schutz bei Bekannten in einer abgelegenen Hütte suchen, werden sie heimliche Zeugen eines blutigen Verbrechens. Die Angst um Sofia und sein Überlebenswille reißen Erik aus seiner Schockstarre: Auf Skiern fliehen sie in die arktische Winternacht – doch ihre Verfolger sind ihnen auf den Fersen. Eine eisige Jagd beginnt, und während um sie herum ein Schneesturm tobt, ist Eriks einzige Gewissheit: Er darf nicht noch eine Tochter verlieren …

Seine norwegische Herkunft und die Werke von Bernard Cornwell inspirierten Giles Kristian dazu, historische Romane zu schreiben. Um seine ersten Bücher finanzieren zu können, arbeitete er unter anderem als Werbetexter, Sänger und Schauspieler. Doch Kristians Herz schlägt für die Welt der Wikinger, die er in Götter der Rache zum Leben erweckt. Mittlerweile ist Giles Kristian Bestseller-Autor und kann sich ganz dem Schreiben widmen.

Meine Meinung: 

Eine Familie verlor unter tragischen Umständen eine Tochter und der Vater verspricht dem  überlebendem Geschwisterkind eine spannende Survival-Skitour in den Norwegischen, tief verschneiten Wäldern. Allerdings geht die Reise erst im Alter von dreizehn Jahren der jüngeren Tochter Sofia los, um überhaupt den körperlichen Anforderungen im Winter Stand halten zu können. Erik und seine Tochter beginnen ihre Ski-Reise mit einem Abstecher bei Freunden und werden Zeugen eines grausamen Massakers. So beginnt diese abenteuerliche, psychisch und physisch aufreibende Skitour und Jagd durch die kalten, weissen Wälder Norwegens. Die Verbrecher haben die heimliche Anwesenheit von Vater und Tochter bemerkt und wollen nun auch diese einzigen Zeugen ihrer grausamen Tat beseitigen. 

Dieser spannende Thriller entführt in das arktische Eis Norwegens und man glaubt beim Lesen die fast erfrorenen Finger, Füsse, meterhohen Schneefall und Wind real zu erleben. Eis, Schnee, Angst und Dunkelheit sind die ungebetenen und gefährlichen Mitreisenden von Vater und Tochter. Es wird die anstrengende Flucht vor den Verfolgern spannend und immer wieder aufrüttelnd erzählt. Kaum glaubt man als Leser*rin, dass nun alles ein gutes Ende nimmt – folgt die nächste lebensgefährdende Katastrophe. Kurzes Aufatmen im Zelt eines umherziehenden Rentier Züchters und Schamanen gibt ein wenig Erleichterung und Entspannung. Und doch nimmt der Schrecken kein Ende, sondern erreicht bald neue Dimensionen. 

Es war ein echter Page Turner, den ich kaum zur Seite legen konnte bis zum erlösenden und drastischem Ende. Diese eisige Verfolgungsjagd auf Ski durch den Norden Skandinaviens ist allerdings nichts für schwache Nerven und sanfte Gemüter. 

Viel körperliche und seelische Gewalterfahrungen sowie blutige Erlebnisse prägen diesen Roman durchweg. Aus diesem Grund vergebe ich keine volle Sternzahl sondern VIER **** Sterne.  

Vielen Dank an den Autor und den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar als TB. 

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Am Meer

*Am Meer* von Elizabeth Strout – erschienen im Luchterhand Verlag

*unbezahlte Werbung*

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Aus dem Amerikanischen von Sabine Roth

Originaltitel: Lucy by the Sea

Originalverlag: Random House, New York

Hardcover mit Schutzumschlag, 288 Seiten, 13,5 x 21,5 cm

ISBN: 978-3-630-87748-8

Erschienen am  14. Februar 2024

INHALT /KLAPPENTEXT: Elizabeth Strout schreibt die Geschichte von Lucy Barton weiter, ihrer feinsinnigen, von den Härten des Lebens nicht immer verschonten Heldin. Mit ihrem Ex-Mann William sucht sie während des Lockdowns Zuflucht in Maine, in einem alten Haus am Meer. Eine unvergessliche Geschichte über Familie und Freundschaft, die Zerbrechlichkeit unserer Existenz und die Hoffnung, die uns am Leben erhält, selbst wenn die Welt aus den Fugen gerät. Sie hatte es so wenig kommen sehen wie die meisten. Lucy Barton, erfolgreiche Schriftstellerin und Mutter zweier erwachsener Töchter, erhält im März 2020 einen Anruf von ihrem Ex-Mann – und immer noch besten Freund – William. Er bittet sie, ihren Koffer zu packen und mit ihm New York zu verlassen. In Maine hat er für sie beide ein Küstenhaus gemietet, auf einer abgelegenen Landzunge, weit weg von allem. Nur für ein paar Wochen wollen sie anfangs dort sein. Doch aus Wochen werden Monate, in denen Lucy und William und ihre komplizierte Vergangenheit zusammen sind in dem einsamen Haus am Meer.

Elizabeth Strout wurde 1956 in Portland, Maine, geboren. Sie zählt zu den großen amerikanischen Erzählstimmen der Gegenwart. Ihre Bücher sind internationale Bestseller. Für ihren Roman »Mit Blick aufs Meer« erhielt sie den Pulitzerpreis. »Oh, William!« und »Die Unvollkommenheit der Liebe« waren für den Man Booker Prize nominiert. »Alles ist möglich« wurde mit dem Story Prize ausgezeichnet. 2022 wurde sie für ihr Gesamtwerk mit dem Siegfried Lenz Preis ausgezeichnet. Elizabeth Strout lebt in Maine und in New York City.

Meine Meinung zum Buch:

Elizabeth Strout ist in diesem vierten Band der beliebten Reihe um die erfolgreiche Schriftstellerin Lucy Barton und ihrer Familie wieder ein wunderbar emphatisches Buch  über eine sympathische und starke Frau gelungen. 

Lucy’s zweiter Mann David ist verstorben und Lucy trauert immer wieder gedanklich um diesen schweren Verlust. Aber sie hat mit William , ihrem Ex-Ehemann einen treuen Freund behalten, der sie vorsichtig aus ihrem New Yorker Leben während des Beginns der Corona Pandemie herausholt um sie zu beschützen, denn Lucy erkennt  anfangs die Gefahr durch die aufkommende Pandemie nicht. Die beiden ziehen zusammen nach Maine, führen dort in einem schlichten, alten Haus am Meer ein einfaches und zurückgezogenes Leben auf dem Land. Es ergeben sich Freundschaften und Begegnungen mit der ansässigen Bevölkerung,  auch mit einer neu auftauchenden Halbschwester und deren Familie von William. 

Die beiden Töchter Chrissie und Becka treffen sich in der Pandemie Zeit wieder mit den Eltern auf dem Land. Alle, vor allen Dingen aber Lucy leidet unter dieser unfreiwilligen  Trennung. Die harten Einschränkungen des öffentlichen Lebens  zu Beginn  – und während der Corona Pandemie in den Grossstädten,  machen allen schwer zu schaffen. 

Der klare, sehr angenehme und gut informierende Schreibstil der Autorin hat mich sofort mit der Protagonistin Lucy vertraut gemacht, obwohl ich die drei Vorgängerbände dieser Reihe nicht gelesen habe.  Lucy’s Gedankenwelt , die sich oft um ihre beiden Töchter und ehemaligen Ehemänner drehte, kam mir nicht aufgesetzt und/oder zu fiktiv vor, sondern war voll aus dem Geschehen einer normalen Familie erzählt. Die Sehnsucht einer Mutter nach der Kindheit und fröhlicher Jugend beider Mädchen, die mehr und mehr von eigenen Lebensproblemen beansprucht werden, kam mir sehr bekannt vor. Auch beide Ehemänner haben einen grossen Platz in Lucy’s Herzen eingenommen, wobei eine Annäherung an William, den lebenden Ex-Ehemann wieder stattfindet, sehr zum Erstaunen der beiden gemeinsamen  Töchter Chrissie und Becka.

Die  unsichere und angstvolle Atmosphäre, die zu Beginn der Pandemie überall, vor allem in den Städten geherrscht hat, hat mich stark an selbst erlebte Situationen erinnert und viele unangenehme Erinnerungen wieder hochkommen lassen, wie das Benutzen von Handschuhen beim Einkaufen. Oder das unerlässliche Tragen von  Gesichts-Masken, die zu Beginn der Pandemie  aus Stoff selbst genäht wurden. All das hat die Autorin vorsichtig in ihrer Familienerzählung verwoben und diese Ängste sehr gut erklärt und begründet. 

Meine Bewertung: FÜNF ***** STERNE für diese aus dem Leben gegriffene wunderbare Familiengeschichte. 

Herzlichen Dank an die Autorin und den Luchterhand Verlag  für das gebundene Rezensionsexemplar mit dem ansprechenden Cover!

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*Moorland*

*Moorland * von Annie Proulx – erschienen im Luchterhand Verlag

*unbezahlte Werbung*

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DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Aus dem Amerikanischen von Thomas Gunkel

Originaltitel: FEN, BOG, & SWAMP. A short History of Peatland destruction and its Role in the climate crisis

Originalverlag: Simon & Schuster, New York

Hardcover, Pappband, 256 Seiten, 13,5 x 21,5 cm, 4 s/w Abbildungen

ISBN: 978-3-630-87726-6

Erschienen am  11. Oktober 2023

INHALT / KLAPPENTEXT: Pulitzer-Preisträgerin Annie Proulx über die Schönheit und Gefährdung eines einzigartigen Ökosystems. – »Bestes Buch des Jahres.« The New Yorker

Pulitzer-Preisträgerin und passionierte Umweltschützerin Annie Proulx erzählt von der Schönheit und Magie der Moorlandschaften – und von der Gefährdung dieses unterschätzten, aber einzigartigen Ökosystems. Sie begibt sich auf eine faszinierende Reise in die Torfmoore Englands, in die endlos weiten Feuchtgebiete an der kanadischen Hudson Bay, die schwarzen Wasser der sibirischen Wassjuganje und in die heißen Sümpfe Floridas. »Moorland« ist ein mitreißend erzähltes, leidenschaftliches Plädoyer für den Kampf gegen den Klimawandel. 

Annie Proulx wurde für ihre Romane und Erzählungen mit allen wichtigen Literaturpreisen Amerikas ausgezeichnet, dem PEN/Faulkner Award, dem Pulitzer-Preis, dem National Book Award sowie dem Irish Times International Fiction Prize. Außerdem wurde sie in die American Academy of Arts and Letters aufgenommen. Die Verfilmung ihrer legendären Kurzgeschichte »Brokeback Mountain« wurde 2005 mit drei Oscars ausgezeichnet. Annie Proulx lebt in New Hampshire.

MEINE MEINUNG ZUM BUCH :  Die bekannte Autorin und Umweltschützerin Annie Proulx lädt mit ihrem Buch auf eine spannende Weltreise ein. Und zwar besucht und beschreibt sie für den Leser*rin bekannte und auch unbekannte Moorlandschaften und Feuchtgebiete aus Kanada, Asien, den USA und Europa. Sie hat sich mit Energie und Herzensblut dem Schutz dieser gefährdeten Landschaften angenommen und berichtet aus der Fülle ihrer Lebenserfahrungen als achtsamer Mensch und als langjährige, erfahrene Schriftstellerin. Sie erzählt unterhaltsam über Nieder – Hoch – und Waldmoore ohne mit einen wissenschaftlichen Anspruch zu überfordern, sondern eher mit Lebensweisheit, Begeisterung und auch Trauer über die oft unumkehrbaren Veränderungen dieser Gebiete, die der Mensch mit seinem gierigen  Fortschritts- und Expansionsdrang verursacht hat. Am Ende des Buches gibt es noch einen Abschnitt mit Quellenangaben und Erläuterungen, da sie sehr viele Zitate anderer bekannter Autoren und Zeitgenossen in ihrem Text verwoben hat. 

Das Buch liest sich unterhaltsam, hat  poetische  Zeilen und Ansätze und doch ist es sehr anstrengend den mitunter sehr schnell  springenden Gedankengängen der Autorin immer konzentriert zu folgen. Annie Proulx vermittelt fast zu viel Wissen, auch über die Geschichte, Entwicklung und Zerstörung dieser herrlichen unberührten Landschaften durch Industrie und Konsumgier unterschiedlicher Länder und deren Bevölkerungsgruppen.  Ich habe mich manchmal leicht überfordert gefühlt und konnte mir unmöglich all diese wichtigen Details der jahrhundertelangen Zerstörung durch den Mensch  merken. Zum Glück kann man es immer wieder neu erleben beim Nachlesen und hoffen, dass  die  begonnenen Renaturierungen vieler Feuchtgebiete auch den heute bekannten Klimawandel verlangsamen werden. 

Meine Bewertung:

Ein gutes und wichtiges Buch, dem ich gerne vier **** Sterne gebe. 

Hervorgehoben

Aufs Meer hinaus


*Aufs Meer hinaus* von Cecilie Enger – erschienen im Penguin Verlag

Unbezahlte Werbung

*unbezahlte Werbung*

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DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs

Originaltitel: Det hvite kartet

Originalverlag: Gyldendal Norsk Forlag, Oslo 2021

Hardcover mit Schutzumschlag, 304 Seiten, 13,5 x 21,5 cm

ISBN: 978-3-328-60314-6

Erschienen am  13. September 2023

Inhalt/Klappentext: Ein eindrücklich erzählter Roman über zwei norwegische Frauen, die Anfang des 20. Jahrhunderts ihren ganz eigenen Weg gingen – als erste weibliche Reederinnen

Seit sie denken kann, hat Bertha davon geträumt, ihre streng puritanisch geprägte Heimat im Süden Norwegens hinter sich zu lassen; ein anderes Leben zu führen als das, was von ihr erwartet wird. In der rauen Bergarbeiterstadt Karmøy ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Aufbruch an jeder Straßenecke spürbar – und hier trifft Bertha auch Hanna wieder. Hanna, die so anders ist als andere Frauen und die am liebsten Männerkleidung trägt. Gemeinsam mit Hanna scheint Bertha alles möglich, der Wunsch nach Freiheit und die Sehnsucht nach der Weite des Meeres eint sie, und so machen sie schließlich als die ersten Reederinnen Europas von sich reden. Doch ihre Liebe halten die beiden Frauen zeit ihres Lebens vor der Außenwelt verborgen.

In ihrem ebenso bewegenden wie schmerzhaft schönen Roman erzählt Cecilie Enger von zwei Menschen, die keine Kompromisse machten für ihr Glück – und von den langfristigen und dramatischen Auswirkungen ihrer Lebensentscheidungen.

Cecilie Enger, Jahrgang 1963, studierte Geschichte, Norwegisch und Journalismus und arbeitet als Journalistin bei einer der führenden norwegischen Zeitungen. 1994 legte sie ihr Romandebüt vor, das mit dem Nota-Bene-Buchpreis ausgezeichnet wurde. 2000 war sie für den Brage-Preis nominiert, 2008 erhielt sie den Amalie-Skram-Preis. „Die Geschenke meiner Mutter“ ist ihr siebtes Buch, wurde für den Kritikerpreis nominiert, mit dem Buchhändler-Preis ausgezeichnet und war ein Bestseller in Norwegen.

Die Übersetzerin Dr. Gabriele Haefs studierte in Bonn und Hamburg Sprachwissenschaft. Seit 25 Jahren übersetzt sie u.a. aus dem Dänischen, Englischen, Niederländischen und Irischen. Sie wurde dafür u.a. mit dem »Gustav-Heinemann-Friedenspreis« und dem »Deutschen Jugendliteraturpreis« ausgezeichnet, zuletzt 2008 mit dem Sonderpreis des »Deutschen Jugendliteraturpreises« für ihr übersetzerisches Gesamtwerk. Sie hat u.a. Werke von Jostein Gaarder, Camilla Grebe und Anne Holt übersetzt. Zusammen mit verschiedenen Kolleginnen hat sie mehrere Anthologien skandinavischer Schriftsteller herausgegeben.

MEINE MEINUNG ZUM BUCH: Der Klappentext und die interessante Thematik des Buches über zwei unabhängige Frauenleben zu Beginn des 20 Jahrhundert mehr zu erfahren,  haben mich regelrecht verführt dieses Buch zu lesen. 

Leider bin ich etwas enttäuscht worden  und zwar vom  absolut schlichten , sogar unbeholfenem Schreibstil der so hochgelobten norwegischen Autorin. Oft liest sich der Text wie eine einfache Erzählung eines jungen Menschen mit wenig Literaturerfahrung. Ist es dieser Reiz, der so so vielen Leser*innen gefällt?  Meiner Meinung kann es an vielen Dingen liegen . Mir persönlich fehlte einfach der Lesefluss und die Begeisterung  und innere Bindung an die charakterliche  Darstellung der Protagonist*innen des Buches. Die beiden Protagonistinnen des Romans haben tatsächlich gelebt und sind keine fiktiv erfundenen Personen der Autorin. 

 Ich habe mich teilweise gelangweilt beim Lesen des Buches! Als ersten Grund nenne ich mein eigenes Unvermögen, die Begabung der Autorin zu erlesen. Selbstzweifel an der eigenen Meinung sind ja oft fruchtbar und bringen neue positive Erkenntnisse hervor.  Die Übersetzerin aus dem Norwegischen ist eine professionelle Dame, deren Wissen und Können ich nicht anzweifeln möchte und kann.

Die atmosphärischen Beschreibungen der Bergarbeiterstädtchen  Karmoy und Bergen, am Meer gelegen, scheinen allerdings ziemlich authentisch und die Denkweisen  junger schwärmender Mädchen füreinander werden sehr zart, der prüden damaligen Epoche  sicher angemessen, gut angedeutet. Die junge Bertha, die eigentlich heiraten möchte und in einem Kaufmannsladen  fleissig arbeitet, freundet sich mit der extravaganten, etwas maskulinen Hanna eng an. Die beiden Frauen verbindet eine tiefe Zuneigung, welche mich sehr beeindruckt hat. Im damaligen Gesellschaftsleben gibt es allerdings für diese Liebe unter Frauen keinen Platz und keinen öffentlichen Raum. 

Durch glückliche Zufälle, wie sie das Leben oft bereit hält,  finden die beiden Frauen ihre Berufung als erste weibliche Reederinnen in der europäischen Seefahrt Geschichte,,,,,,

Meine Bewertung: DREI  *** Sterne für ein gutes Buch, welches mich nicht begeistern konnte.  

Herzlichen Dank für das gebundene Rezensionsexemplar an die Autorin und den Verlag.

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*White Zero*

Mittwoch, 24. Januar 2024

*White Zero* Die Kälte ist dein Tod – von Thilo Falk – erschienen im dtv Verlag 

*unbezahlte Werbung*

ISBN: 978-3-423-21895-5

Erscheinungsdatum: 28.12.2023 

1. Auflage

448 Seiten

Format: 12,6 x 20,5 cm

Sprache: Deutsch

Verlagslink

INHALT/KLAPPENTEXT: Mitteleuropa wird von einer neuen Eiszeit heimgesucht. Die erbarmungslose Kälte bedroht das Leben aller – die Versorgung der Bevölkerung ist durch eine zerstörte Infrastruktur nicht mehr gewährleistet, Energiepreise sind unbezahlbar. Die Forschung nach den Ursachen läuft auf Hochtouren. Doch dann machen Geophysikerin Dr. Jana Hollmer, deren Partner Clemens Bach sowie der Reederei-Chef Titus van Dijk eine unglaubliche Entdeckung …

Thilo Falk ist das Pseudonym eines deutschen Journalisten und Bestsellerautors. Er lebt mit seiner Familie in einer norddeutschen Großstadt. Der Autor engagiert sich seit Langem für den Umweltschutz, publiziert vielfach zu diesem Thema und spendet nachweislich einen festgelegten Anteil seines Einkommens an Umweltschutzorganisationen. Denn ohne eine gesunde Welt hat die Menschheit keine Zukunft.

MEIN LESEEINDRUCK: Diesen ganz besonders erschreckenden Klimathriller habe ich zu einer Zeit gelesen, in der wir hier in Mitteleuropa tatsächlich eisige Wintertemperaturen verzeichnen mussten. Insofern ist dieser fiktionale Roman gar nicht so weit von der Realität unserer aktuellen Klimaveränderung aufgestellt. 

Es gibt keine funktionierende Infrastruktur mehr,  kaum noch ein öffentliches Leben. Verkehrsmittel wie Bahnen und Busse fahren unregelmässig, da sie bedingt durch die hohen, oft über minus 20 Grad  liegenden Temperaturen ausfallen. Heizsysteme kommen zum Erliegen, Gasheizungen fallen auf Grund technischer Defekte aus.  Dieser Zustand dauert nicht nur einige Tage lang , sondern schon sechs Monate. Der Frühling fällt aus. Die Regierung schlittert mit den Beratungen  Ihrer Experten von einer Krisensitzung zur nächsten. Bundeswehr und Hilfsdienste befinden sich im Dauereinsatz. Wohl dem, der noch einen mit Holz zu betreibenden Ofen besitzt, doch das Holz ist knapp und wird zugeteilt, wie auch Lebensmittel, Energie , Restaurantbesuche u.s.w.  !

In dieser Misere treffen wir auf eine junge taffe Geophysikerin . Dr. Jana Hollmer und ihr Partner Clemens Bach sowie ein holländischer Geschäftsmann entdecken bei ihrer Grundlagenforschung und Recherche der Klimadaten auf eine erschreckende Entdeckung, die sich in Afrika abspielt. Grosskonzerne mit chinesischen Investoren im Hintergrund schürfen dort tief unter dem Kontinent nach seltenen Erden, bohren und graben unter grösster Geheimhaltung. Doch was hat das mit dieser *kleinen Eiszeit* in Mitteleuropa zu tun? 

Das müsst ihr euch nun weiter erlesen und ich wünsche viel Spannung dabei. Das Buch regt zum Nachdenken an.  Ich kann es  nur weiter empfehlen. 

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für diesen packenden Öko-Thriller. 

Herzlichen Dank an den Autor und den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplar

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The Hebridean Baker

*The Hebridean Baker* von Coinneach Macleod – erschienen im btb Verlag

*Werbung, unbezahlt*

Aus dem Englischen von Susanne Kammerer

Originaltitel: The Hebridean Baker

Originalverlag: Black & White Publishing

Hardcover, Pappband, 256 Seiten, 18,9 x 24,6 cm

vierfarbig bebildert

ISBN: 978-3-442-76229-3

Erschienen am  15. November 2023

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INHALT/KLAPPENTEXT: »The Hebridean Baker« ist mit über 10 Millionen Aufrufen seiner Rezeptvideos einer der großen TikTok-Stars im Bereich Kochen und Lifestyle. Coinneach MacLeods einzigartiger Stil und seine köstlichen traditionellen schottischen Backwaren haben ihm Fans auf der ganzen Welt eingebracht. In »The Hebridean Baker« teilt er nun sowohl seine fabelhaften Rezepte als auch faszinierende Geschichten über das Inselleben und macht Appetit auf Schottlands wilde und windgepeitschte Äußere Hebriden.

Die mit farbenprächtigen Fotos garnierten Rezepte konzentrieren sich auf das Beste der schottischen Küche und auf Gerichte, die schnell und mit einfachen Zutaten zubereitet werden können. Rustikales Backen, alte Familienrezepte, und dazu viele Erzählungen und Geschichten aus einer der spannendsten Gegenden Europas.

Coinneach MacLeod, geboren und aufgewachsen auf der Insel Lewis, der nördlichsten Insel der Äußeren Hebriden in Schottland, ist einer der bekanntesten neuen Influencer im Bereich Backen und Kochen. Inspiriert von traditionellen Familienrezepten und einheimischen Produkten wurde er 2020 als »Hebridean Baker« auf TikTok berühmt. Er hat bereits über 250.000 Follower weltweit dazu motiviert, zu backen, Gälisch zu lernen und ein gesünderes und einfacheres Leben anzustreben. Zusammen mit seinem Partner Peter und ihrem Westie-Welpen Seòras möchte Coinneach das Beste der schottischen Inseln einem weltweiten Publikum näherbringen.

MEIN LESEEINDRUCK: Das mit herrlichen Bildern der Insel Lewis ausgestattete Koch – und Backbuch fasziniert unglaublich durch seine  kreative Aufmachung. Es vermittelt nicht nur spielend nachzukochende Rezepte, sondern gibt zusätzlich einen umfassenden Einblick in den  Gälisch geprägten  Kulturkreis der schottischen äusseren Hebriden um seine Geschichte, Sprache, Mythen und Legenden.  Die  wunderbaren Landschaftsfotos der Inseln, im wilden Atlantik gelegen, Anekdoten des Autors, gesammelt von Freunden und Familie, lockern Bilder, Text und Rezepte angenehm auf. Die genauen Anleitungen der leicht herzustellenden schottischen Rezepte begeistern und einiges habe ich in meiner Küche schon ausprobiert. So zum Beispiel den *Gin Gravadlax mit Rote-Beete-Apfel-Salat*, sowie das herrliche, Kraft spendende Shortbread Rezept auf Seite achtzehn. Freude von Hafergerichten kommen voll auf ihre Kosten, genau so wie Leckermäulchen von Süssem und Fleischliebhaber*innen.  Alle Back – und Koch Zutaten sind auch hierzulande zu bekommen – ein wenig möchte ich aber auf den hohen  Zuckeranteil mancher Backrezepte aufmerksam machen. 

Das Buch mit seinen  ca. zweihundertsechsunddreissig Seiten hat der Autor in acht Rubriken unterteilt, die ich hier nun aufführen werde:

TRADITIONELLES AUS DER KÜCHE

RUND UM DEN HAFER

AUS DEM BACKOFEN

VOM LAND ZUM MEER

KLEINE LECKEREIEN

CRUMBLES & DESSERTS  

SLÀNTE

BACKEN ZUM FEST

Zitat und Auszug aus dem Buch Seite 111

Dieses Rezept hat sehr  traditionelle Wurzeln,  ist auch im gesamten nordischen Raum verbreitet und hat mir und meiner Familie wunderbar gemundet. 

Die Aufführung einer Playlist mit  stimmigen gälischen Titeln und Highland-Melodien bildet einen harmonischen Abschluss des Buches!

Meine Bewertung: FÜNF ***** verdiente Sterne für dieses kreative und aussergewöhnliche Back – und Kochbuch!

Herzlichen Dank an den Autor und den btb-verlag für dieses wunderbare Rezensionsexemplar!

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Zimtschnecken und Schneegestöber

*Zimtschnecken und Schneegestöber* von Hanna Blixt – erschienen im Penguin Verlag

*Werbung, unbezahlt*

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Aus dem Schwedischen von Marie-Sophie Kasten

Originaltitel: GLASVERANDA MED SJÖUTSIKT

Originalverlag: Historiska Media, Lund 2021

Taschenbuch, Broschur, 320 Seiten, 11,8 x 18,7 cm

ISBN: 978-3-328-10875-7

Erschienen am  27. September 2023

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INHALT/KLAPPENTEXT: Weiße Flocken tanzen vom Himmel, als Nora frisch getrennt in Leksand ankommt. Als sie klein war, fühlte sie sich an diesem Ort in der schwedischen Provinz zu Hause – und darum ist er perfekt für ihren Neubeginn. In das rote Holzhäuschen, das bedeckt von einer dicken Schneedecke am Rande eines zauberhaft funkelnden Sees steht, verliebt sie sich auf den ersten Blick. Innen ist es zwar nicht ganz so einladend wie erwartet, doch davon lässt sie sich nicht entmutigen. Mit ihrem Händchen für Inneneinrichtung weiß sie, wie sie es sich auch ohne viel Geld gemütlich machen kann – und dass ihr sympathischer Nachbar Viktor den Kamin in Gang bringt, ist der erste Schritt zu einem kuscheligen Zuhause. Immer wenn sich ihre Blicke begegnen, erfasst sie ein so warmes Gefühl wie bei einer Tasse heißer Schokolade. Doch Viktor verbirgt eindeutig ein Geheimnis – und es kommt gar nicht infrage, dass Nora ihr Herz noch einmal dem falschen Mann schenkt …

Hanna Blixt ist eine schwedische Autorin. Nach mehreren Kinder- und Jugendbüchern ist »Zimtschnecken und Schneegestöber« ihr erster Roman für Erwachsene. Er war ein großer Erfolg in Schweden und wurde in mehrere Länder verkauft. Hanna Blixt lebt in dem idyllischen Ort Leksand in der schwedischen Provinz Dalarna, der auch der Schauplatz ihres winterlichen Wohlfühlromans ist.

Mein Leseeindruck: Das sehr hübsche Cover vermittelt sofort die Vorfreude auf eine weihnachtliche Geschichte , inmitten von schneebedeckten Wäldern Skandinaviens . So ganz stimmt dieser  visuelle Eindruck leider nicht, denn das Weihnachtsfest kommt gar nicht vor im Lauf der Geschichte. 

Dafür gibt es sehr viel Schnee, ein romantisches, etwas vernachlässigtes Ferienhaus am See, kalte Füsse der etwas unsicheren  30 jährigen Protagonistin Nora, ihre Ängste vor dem verflossenen Freund Jonas, einer harmlosen Katze und einem stürmischen Hund.  Diese junge, sympathische, aber etwas labile Frau verhält sich allerdings wie ein Teenager und scheint auch beziehungsmässig dem hinterlistigen und gewalttätigen Jonas nicht gewachsen zu sein. So flüchtet sie in ihre alte Heimat Leksund in Dalarna in das schöne rote Schwedenhäuschen. Dort taucht Viktor auf, der gut aussehende Nachbar, der es endlich schafft die Heizung in Noras Häuschen anzustellen. Nora lebt am Existenzminimum , da sie kampflos ihre Eigentumswohnung in Stockholm dem nicht mehr geliebten Jonas überlässt und ihren gut bezahlten Job mangels Selbstvertrauen auf Eis legt. Schon allein diese Handlungen der jungen Frau haben mich masslos enttäuscht. Aber diese Charakter-Entwicklungen der Protagonistin  Nora kann ich der Autorin verzeihen und sie ist nachvollziehbar. 

Mit dem Auftauchen des Schriftstellers Claes im Roman konnte ich mich aber nicht abfinden. Claes befragt Noras Grossvater Torsten in Leksund nach seiner Vergangenheit und möchte ein Buch daraus verfassen. Der Schreibstil der Autorin über den Schriftsteller-Protagonisten Claes  kam  mit unterschwelligen,  abfälligen Vorurteilen  daher, war völlig negativ verfasst und hat mir nicht gefallen.  Merkwürdigerweise waren die übrigen Kapitel angenehm geschrieben. Sie ließen sich flüssig, schnell und leicht lesen. 

Auch die Freundin Vega kommt überzeugend im Roman daher, wie auch der Grossvater Torsten. Es gibt mit dem plötzlichen Auftauchen des  Grossvaters Erinnerungen für Nora an dramatische Ereignisse, die Noras Kindheit negativ geprägt haben und jetzt wieder an die Oberfläche ihres Bewusstsein drängen. Mehr darüber möchte ich hier nicht verraten, da sonst die Spannung im Buch zu schnell verfliegen würde. Die Entwicklung der zarten Liebe zu Viktor wird leider sehr zurückhaltend und blass beschrieben,,,,,

Meine Bewertung: DREI *** Sterne für diesen Wohlfühlroman aus Schweden. 

Herzlichen Dank an die Autorin und den Verlag für das hübsche Rezensionsexemplar.

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Immanuel Kant

*Immanuel Kant Der Magier der Vernunft in 24 Episoden* von Jürgen Wertheimer – erschienen im Benevento Verlag

*unbezahlte Werbung, Rezensionsexemplar*

ISBN-13 9783710901645

272 Seiten / 120 mm x 200 mm

 Benevento Erscheinungstermin: 21.09.2023

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INHALT/KLAPPENTEXT: Kant für Anfänger: Die Grundfragen der Philosophie und der Geist der Aufklärung

Immanuel Kant erscheint heute oft wie ein Koloss, der die Menschen vor Ehrfurcht erstarren lässt. Dem wirkt Jürgen Wertheimer mit seinem Kant-Lesebuch auf unterhaltsame Weise entgegen. Dafür verpackt er die großen und kleinen Dinge rund um Leben und Werk des Philosophen in 24 erhellende Episoden. Darin schildert er, wie der berühmte Philosoph versuchte, die menschliche Existenz zu ergründen und bringt Kant damit auf Augenhöhe mit den Leserinnen und Lesern.

– Eine etwas andere Biografie: Thematische Kapitel zu Immanuel Kants Leben und Werk

– Sapere aude: Die Philosophie der Aufklärung

– Was ist der Mensch: Kantische Fragen und der Kategorische Imperativ

– Mit Abbildungen von handschriftlichen Notizen Kants und weiteren Illustrationen

Wer war Immanuel Kant? Ein besonderer Blick auf den berühmten Philosophen

Der Literaturwissenschaftler zeigt auf, warum Kants Denken heute relevanter ist denn je. Er charakterisiert Immanuel Kant als fantasievollen und weltklugen „Magier der Vernunft“ – und unternimmt Gedankenexperimente, wie sich der große Denker in ein Verhältnis zu heutigen politischen, gesellschaftlichen und auch technischen Entwicklungen wie KI bringen lässt. Frei nach dem lateinischen Sprichwort, das Kant zum Leitspruch der Aufklärung erklärte: Sapere aude – habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! Ein Lesebuch, das dazu einlädt, den Königsberger Philosophen noch einmal ganz neu zu entdecken

AUTOR Jürgen Wertheimer

Als internationaler Literaturwissenschaftler interessiert sich der in München geborene Jürgen Wertheimer seit jeher für kulturelle Grenzbereiche und Übergangszonen. Werke über Bild und Text, Politik und Poesie und nun auch Literatur und Philosophie sind kennzeichnend für seine Arbeitsweise. Er unterrichtete u. a. in München, Metz, Bamberg und Tübingen und nahm mehrere Gastprofessuren wahr.

Mein Leseeindruck: Der aufmunternde Klappentext des Verlags und des Autors Jürgen Wertheimer , VITA DES AUTORS BEI WIKIPEDIA sowie eine Leseprobe haben mir Mut gemacht etwas über den berühmten Philosophen Immanuel Kant  (1724-1804) zu erfahren und vielleicht  von seinem WISSEN, FRAGEN UND ANTWORTEN   zum Leben und unserer Existenz zu profitieren.  Kant’s existenzielle Fragen lauten:  

WAS IST DER MENSCH?

WAS KANN ICH WISSEN?

WAS SOLL ICH TUN?

WAS DARF ICH HOFFEN?

Jürgen Wertheimer hat sein Buch in vierundzwanzig magische Episoden mit interessanten Überschriften eingeteilt, die man nicht unbedingt hintereinander lesen muss , sondern sich auch etwas herauspicken kann, je nach Lust und Laune. Zum Beispiel hat mich das Kapitel *Das Wunder KI * fasziniert, auch *Die Sache mit Gott* oder *Wo steht Kant, wo kommt er her?Wo führt er hin ?* Der sehr angenehme , oft auch humorvolle Schreibstil von Jürgen Wertheimer spricht sofort an und erleichtert es in diese komplizierte Thematik einzutauchen. 

Eine Zeitleiste der Lebens-Zeit des Immanuel Kant hilft ausserordentlich beim Verständnis, wie auch das ausführliche Glossar, welches Begriffe wie *Schönheit*, *Moral*, *Pflicht* nach Kant*scher Ansicht erklären. Auch ein Literaturverzeichnis, welches der Autor Jürgen Wertheimer als Quellenhinweis hinzugefügt hat , hilft ausserordentlich.  Trotz all dieser Hilfsmittel ist dieses Buch keine leichte Lektüre, die man schnell konsumieren kann. Aber es führt den Leser*in in seine ganz eigene kleine Welt der Gedanken und persönlichen Philosophie und gibt immer wieder Anreize zu Gesprächen und Überlegungen zu diesen wichtigen Fragen nach unserem Menschsein.  

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne. 

Herzlichen Dank an den Autor Jürgen Wertheimer und den Benevento Verlag für das hübsch gebundene und mit Zeichnungen versehene Rezensionsexemplar.

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Vierundzwanzigsieben

*Vierundzwanzigsieben kochen* von Tim Mälzer – erschienen im Mosaik Verlag

*unbezahlte Werbung*

Mit über 100 Rezepten, in hochwertiger Ausstattung mit Lesebändchen

Erscheinungstermin: 11. Oktober 2023

272 Seiten, 21,0 x 27,0 cm

Inhalt/Klappentext: Gutes und unkompliziertes Essen rund um die Uhr! Ausgezeichnet mit dem Deutschen Kochbuchpreis für „einfache und schnelle Küche“!

Die eigene Küche ist kein Ort, an dem man sich verkünsteln und mit anderen messen sollte. Sie ist ein Ort, um es sich wirklich gut gehen zu lassen. Dieses Buch liefert die passenden Ideen für eine Alltagsküche, die nicht alltäglich ist.

Über 100 Rezepte, die das Einfache feiern und doch besonders sind! 

Manche sind im Handumdrehen umgesetzt , andere benötigen etwas mehr Kochzeit und sind vielleicht eher etwas für den entspannten Feierabend. Was sie alle eint: dass sie den Aufwand wert sind. Und garantiert gelingen.

In diesem Buch gibt Tim Mälzer einen Einblick, wie er zuhause kocht. Schnelle alltagstaugliche Rezepte, produktbezogen, häufig fleischarm, abwechslungsreich und umsetzbar. Klar gedachte Gerichte für die ganze Familie. Nichtsdestotrotz gibt es auch aufwändigere Rezepte. Hier gilt: Aufwand muss sich kulinarisch lohnen.

Rezepte ohne Pseudokreativität, dafür aber mit Mälzer-Twist und echtem Geschmack. „Ein Risotto ist zeitgemäß. Ein Risotto mit Blattgold, Chiliinfusion, fermentierten Stachelbeerblättern und Jakobsmuscheln ist es nicht. Das ist Quatsch!“ Tim kocht anders. Für ihn ist „das Einfache“ zeitgemäß. Nicht die kulinarische Pfauenwelt, ein überkomplexes Sammelsurium aus Aromen, die den echten Geschmack der Zutaten verdecken und das Wesentliche vermissen lassen. Doch genau darauf gilt es sich zurückzubesinnen.

Kochen macht zu jeder Tageszeit Spaß, und schmecken tut’s den ganzen Tag.

Koch hat Tim Mälzer gelernt, weil er mal Hoteldirektor werden wollte. Und gleich nach der Lehre zum Koch ging er für zwei Arbeitsjahre nach London, machte während der Ausbildung diverse Wettbewerbe mit und wurde unter anderem Sieger des „Achenbachpreises 1994“. Sofort nach der Rückkehr in Deutschland trat er seine erste Küchenchefstelle an. Früh übt sich, wer einmal Hoteldirektor werden will. Im „Tafelhaus“, einer der besten Adressen Hamburgs, schaltet er dann noch mal einen Gang zurück und wird Souschef von Christian Rach. 3 Jahre lang war er dann extrem beschäftigt mit Jobs als verantwortlicher Küchenchef mit Geschäftsführungsfunktionen, war zuständig für verschiedene Neueröffnungen und als gastronomischer Berater tätig, bis er dann das „Weiße Haus“ am Hamburger Museumshafen für sich entdeckte und neu in Schwung brachte. Seit dem 1. Juli 2009 hat sein neues Restaurant „Bullerei“ im Hamburger Schanzenviertel die Türen geöffnet. 

Seine Fernsehkarriere begann 2003 mit der Koch-Show „Schmeckt nicht – gibt’s nicht!“, die 2006 die Goldene Kamera erhielt. Zahlreiche Gastauftritte u.a. in „Kerners Köche“ oder „Kocharena“ folgten. Mit seiner eigenen Produktionsgesellschaft Tibool produzierte Tim Mälzer 2007 die Koch-Unterhaltungsshow „Born to Cook“. Ab 2009 zeigte er mit der Sendung „Tim Mälzer kocht“ im Ersten, was er am besten kann: kochen – und das mit frischen und gängigen Zutaten. Im Rahmen seiner TV-Dokus geht er intensiv auf wichtige Themen rund um die Ernährung ein.

Mein Leseeindruck: *Eigener Herd ist Goldes Wert* , mit diesem alten Sprichwort fange ich hier einmal an. Und wo steht dieser besondere Herd? Natürlich in der Küche, dem beliebten und kommunikativen Raum des Hauses und/oder der Wohnung. 

Das neue , im bunten und modernem Designs gestaltete Kochbuch von Tim Mälzer braucht eigentlich fast keine Werbung. Es spricht sofort an mit seinen einhundert Rezepten auf ca. zweihundertzweiundsiebzig Seiten, denen man sich genüsslich und mit viel Spass widmen kann beim ersten Durchblättern. Die Fotoaufnahmen der Gerichte begeistern sofort und lassen der eigenen Fantasie immer noch genug Raum für neue kreative Ideen in der eigenen Küche.  Abwechslungsreiche Themen rund um Küche und Kochen bei Plaudereien mit seinem Freund Thees Ullman geben dem Kochbuch das würzige gewisse *Etwas* , welche sicher die gesamte Familie und/oder den Partner*in interessieren werden. Nun zum Inhalt: täglich und regelmässig, zu jeder Tageszeit  Schmackhaftes, Gesundes und Ehrliches Essen auf den Tisch zu bringen ist eine kolossale Herausforderung und eine wichtige Aufgabe für die gesamte Familie. Aber Hilfe ist möglich mit diesen tollen Gerichten, die auch Kochneulinge nach kochen können. Das Kochbuch ist in  folgende Kapitel aufgegliedert: 

– Frühstück und belegte Brote

– Grüne Kiste

– vegane und vegetarische Rezepte

– Suppen und Eintöpfe

– Pasta Rezepte

– Kartoffelgerichte

– Fisch und Fleischgerichte

– Süsses und Dessert

Alle Rezepte werden einfach  und verständlich vom Autor beschrieben, so wie er wohl auch zu Hause kocht. Die Zeit , die für die Zubereitung der schmackhaften Rezepte nötig ist , ufert nicht unmässig aus und ist gerade für Berufstätige mit einer grossen Familie immer noch im annehmbaren Rahmen machbar. Die Gerichte sind bodenständig , oft mit Gewürzen verfeinert, die jeder Küchenschrank beherbergt. Es wird mit frischen Produkten gekocht und keine extravaganten Zutaten tauchen auf, die man nur mit Mühe in einer Grossstadt finden kann. 

Selbstgemachte , in  1 Stunde und 15 Minuten hergestellte Gnocchi mit Salbeibutter sind nun kein Hexenwerk mehr , sondern einfach nur köstlich im Sommer mit frischem Salbei von Balkon oder Garten. Eine herzhafte Brokkolisuppe benötigt nur 40 Minuten um den Bauch und die Seele zu wärmen. Bekennende Fleischesser werden gleich zu Anfang des Buches mit einem Mettigel begrüsst, was ich  als recht originell empfand, aber Vegetarier nicht begeistern wird. Viele Grundrezepte,  wie zum Beispiel ein leckeres Tomaten Pesto aus der *GRÜNEN KISTE*  (20 Minuten) oder die Herstellung eigener Remoulade, auch in 15 Minuten, trösten aber sofort darüber hinweg. Natürlich fehlt auch ein klassischer Sonntagsbraten nicht, sowie diverse Fleischgerichte wie Hamburger etc. . Ein leckeres Griessflammeri Brulé, welches nur 15 Minuten benötigt, aber dann noch abkühlen sollte, kann ein süsser und passender Abschluss für Leckermäulchen sein, welche diese Köstlichkeit natürlich zu jeder Tages – und Nachtzeit kochen dürfen 😉 . 

Mehr Rezepte möchte ich euch hier nun nicht verraten, denn ich habe nun einiges in meiner Küche zu  tun ,,,,,,,

MEINE BEWERTUNG : FÜNF ***** STERNE für dieses schöne, praktische und genussreiche Kochbuch. 

Herzlichen Dank an den Autor und den Mosaik Verlag für die Zusendung des tollen Rezensionsexemplar.

Hervorgehoben

Lichterzauber in Schweden

 im Heyne Verlag

*Werbung, unbezahlt*

Verlagslink

ORIGINALAUSGABE

Taschenbuch, Broschur, 416 Seiten, 11,8 x 18,7 cm

ISBN: 978-3-453-42675-7

Erschienen am  13. September 2023

INHALT/KLAPPENTEXT: Lilje wird nach Jokkmokk in den hohen Norden Schwedens geschickt, um für das Online-Magazin eines Tourismusunternehmens über den traditionellen Wintermarkt der Sámi zu berichten. Dort angekommen gibt es jedoch eine böse Überraschung: Das Hotel ist überbucht, und Lilje muss sich ein Zimmer mit Juha teilen. Juha ist als Sohn eines Rentierzüchters aufgewachsen, und lebt als Wissenschaftler in Stockholm. Während er Lilje die atemberaubende Schönheit des verschneiten Lapplands zeigt, kommen sich die beiden näher. Doch dann erfährt Lilje, dass Juha ihr etwas verschwiegen hat. Kann der Zauber der Polarnacht die beiden doch noch zusammenführen?

Anna Lindqvist liebt glitzernden Schnee, lichte Wälder und den eleganten Lauf der Rentiere im Herbst. Sie wuchs umgeben von Büchern auf, trinkt ihren Kaffee nach samischer Tradition mit Käse, grillt Würstchen in der Sauna und drückt sich gern um die Hausarbeit. Wenn Anna nicht gerade mit ihrem Mann Lauri romantische Geschichten webt, verbringt sie ihre Freizeit am liebsten mit Lesen, Dogdancing und Eisessen. In ihrem Roman »Lichterzauber in Schweden« verbindet Anna Lindqvist ihre Liebe zur Natur mit einem unerschütterlichen Glauben an ein Happy End. Mehr über die Autorin unter http://www.anna-lindqvist.eu und auf Instagram bei @annalindqvist.books.

Mein Leseeindruck:  Lilje Sommer ist eine junge taffe Journalistin , die für ein Online Magazin arbeitet und  dafür auf ihren Recherchen durch die Welt reist. Es verschlägt sie durch einen internen Tausch mit einem Kollegen nach Jokkmokk /Lappland in den eisigen Polarwinter zu einem Wintermarkt der Sámi, statt ins warme Barbados. Zuerst ist sie darüber nicht begeistert, doch als sie den Sámi Juha dort näher kennenlernt, verzaubert sie sein stiller Charme und der winterliche Reiz seines Heimatlandes . 

Der angenehme, leichte und warme Schreibstil der Autorin steht in tollem und reizvollem Gegensatz zu den eisigen Winterbildern, den ihre Beschreibungen des Polarwinters im Kopfkino hervorrufen.. Die zarte Liebe zwischen Lilje  und dem jungen Sàmi Juha, der zwischen einem modernen Leben als Wissenschaftler in Stockholm und der traditionellen Lebensweise seiner Familie in Lappland hin und her pendelt, gibt der Geschichte einen ganz besonderen Reiz. 

Gut gefallen hat mir, dass die Autorin auf die unterschiedlichen Lebens-Sichtweisen der indignen Sámi und der schwedischen Bevölkerung eingegangen ist. Die Sámi leben teilweise noch als Halbnomaden abgeschieden mit der Natur als traditionelle Rentierzüchter, die ihren Tieren auf Jahrtausende alten Pfaden folgen. Kontrastreich und problematisch erscheinen dagegen die Pläne der schwedischen Gesellschaft neue  Erz-Abbaugebiete zu erschliessen und die alten, seit Ewigkeiten  angelegten Trails von Mensch und Rentier dadurch zu stören. All diese Probleme werden von der Autorin nicht nur nebenher angerissen, sondern stehen auch im Mittelpunkt ihres Romans inmitten der schönen und romantischen Beziehungsentwicklung zwischen Juha und Lilje. 

 Zu dieser schönen Liebesgeschichte gehören aber auch unbeschwerte Erlebnisse auf einer Ballonfahrt , eine rasante Hundeschlittenfahrt und das Kennenlernen freundlicher und herzlicher Sámi in ihren Familien. Prickelnde  und heisse Saunaaufgüsse gestalten  das reizvolle Wintererlebnis mit dem gleichzeitigen Betrachten von Polarlichtern am Winterhimmel perfekt und unvergesslich für Lilje und Juha, wie auch für die Leser*innen…..

Meine Bewertung: FÜNF ***** STERNE für diesen schönen Wohlfühlroman mit Tiefgang. 

Herzlichen Dank an die Autorin und den Heyne Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.

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Ingwer

*INGWER – Die wundersamen Heilkräfte der magischen Knolle* von Franziska von Au – erschienen im Heyne Verlag

*Werbung unbezahlt* Verlagslink

ORIGINALAUSGABE

Taschenbuch, Broschur, 256 Seiten, 11,8 x 18,7 cm, 5 s/w Abbildungen

ISBN: 978-3-453-60656-2

Erschienen am  14. Juni 2023

INHALT/KLAPPENTEXT: Ingwer ist gesund und scharf, Ingwer heilt, Ingwer schmeckt, und Ingwer ist ein Superfood. In Europa kennt man die Wunderknolle seit langem als wichtige Geschmackszutat. Doch das ist nicht das Einzige: Ingwer gehörte bereits in der Antike zu den essenziellen Heilmitteln, in der mittelalterlichen Klostermedizin spielte er ebenfalls eine wichtige Rolle. Die moderne wissenschaftliche Forschung bestätigt die medizinische Heilkraft: Ingwer stärkt das Immunsystem, hilft gegen Übelkeit, heilt Erkältungen, wird Diabetes-Patient*innen empfohlen, unterstützt die Therapie von Migräne und Burnout und spielt eine Rolle beim Abnehmen. Darüber hinaus kann man die vielseitige Wurzel auch bei der Haut- und Haarpflege einsetzen. 

Die spannendsten Erkenntnisse aus der Wissenschaft, der Geschichte, der Heilkunde und nicht zuletzt aus der Kulinarik der erstaunlichen Gewürzpflanze mit zahlreichen Rezepten zum Genießen und Wohlfühlen.

Hinter Franziska von Au verbirgt sich die erfolgreiche Buchautorin Christina Zacker. Als echter Spross einer alten, österreichischen Adelsfamilie liegen Christina Zacker insbesondere die Themen Tradition und Brauchtum am Herzen. Nach der Ausbildung zur Journalistin in München war sie als Redakteurin, Ressortleiterin und Textchefin sowie als Kolumnistin bei verschiedenen Tageszeitungen und Frauenmagazinen tätig. Seit etlichen Jahren arbeitet Christina Zacker als freiberufliche Buchautorin. Im Südwest Verlag, aber auch in den Verlagen Ludwig und Cormoran, hat sie unter dem Namen Franziska von Au, der übrigens der Name ihrer Urgroßmutter ist, zahlreiche erfolgreiche Bücher verfasst. 2013 erschien von ihr bei Heyne der Titel „Rote Bete: Die heilsamen Kräfte der Wunderknolle“. Christina Zacker lebt in der Nähe von Monchique an der nördlichen Algarve in Portugal.

MEIN LESEEINDRUCK: Diese für mich neuen Erkenntnisse über die vielfältigen Heilkräfte der Ingwer Wurzel haben mich fasziniert und begeistert. Die Autorin hat auf zweihundertfünfzig Seiten soviel Wissen in einer allgemein gut verständlichen Schreibweise hineingepackt, dass man es unmöglich in einem Leseeindruck alles erwähnen kann. Ich will versuchen euch das Buch schmackhaft, im besten Sinne des Wortes, zu machen. 

Den Namen Franziska von Au (Christina Zacker) hat sie sich von ihrer Urgrossmutter ausgeliehen , was ich für eine gute und interessante PR Aktion halte. Das Taschenbuch hat sie in acht Kapitel gegliedert, die ich nun vorstellen werde. Am Ende des Buches hat die Autorin zu jedem der acht Kapitel ausführliche Links und Quellenangaben aufgeführt.

Kapitel 1 : Auf siebenundvierzig Seiten erklärt sie GESCHICHTE und GESCHICHTEN zum Ingwer. Sie entführt uns nach China , Indien, in die mittelalterliche Klostermedizin, in die Neuzeit und in das 19. und 20. Jahrhundert. Auch wird die Frage beantwortet warum Ingwer (Ginger) in England nie in Vergessenheit geriet. 

Kapitel 2: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Warenkunde, den botanischen Wurzeln und den Möglichkeiten Ingwer selbst zu ziehen. 

Kapitel 3: Die Autorin geht auf die Bausteine der Ernährung ein und was der Ingwer zu bieten hat. 

Kapitel 4: Dieses Kapitel zeigt auf , was den Ingwer so besonders auszeichnet.

Kapitel 5: Praxisnahe Tips zum Wohlbefinden findet man in grosser Menge hier. Vom Brotaufstrich bis zur Haarpflege. 

Kapitel 6: Ingwer als altes Heilmittel wird hier für ganz viele klassische Krankheitsbilder empfohlen. Natürlich immer als Tipp, den jede*er nach eignem Ermessen und auf eigene Gefahr  anwenden und/oder ausprobieren kann.

Kapitel 7: Ingwer in der Küche und seine Zubereitung , Tips und Tricks beim Kochen machen Lust auf viele Rezepte. 

Kapitel 8: Hier folgen nun klassische bekannte und neue Rezepte zum Ausprobieren , Nachkochen und Experimentieren. Indisches Bananen-Chutney, Fischcurry mit Ingwer, Ingwer Poularde mit scharfem Linsensalat, Marmeladen und Backwerk, klassische Elisenlebkuchen , um nur einige zu nennen. Diese Auswahl ist beachtlich und verführt beim Lesen dazu endlich in der Küche einiges auszuprobieren. Es wird einen Ehrenplatz in meinem Kochbuchregal bekommen. 

Meine Bewertung:  FÜNF ***** Sterne für diesen ausführlichen, sehr gut recherchierten und interessanten Sach-Ratgeber mit zahlreichen Rezepten. Besonders wichtige Informationen werden im Text des Buches grau hervorgehoben. 

Vielen Dank an die Autorin und den Heyne Verlag für das Taschenbuch als Rezensionsexemplar.

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Herbstleuchten in den Highlands

*Herbstleuchten in den Highlands* von Christine Bode – erschienen im Penguin Verlag

 *Werbung, unbezahlt* 

ORIGINALAUSGABE

Taschenbuch, Broschur, 400 Seiten, 11,8 x 18,7 cm

ISBN: 978-3-328-10732-3

Erschienen am  13. September 2023

HIGHLAND LOVE REIHE, BAND 2

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INHALT/KLAPPENTEXT: Eine leuchtende Herbstlandschaft. Ein malerisches Schloss in den Highlands. Und eine beinahe vergessene Liebe, die neu erwacht.

Betty ist eine passionierte Konditorin und genießt ihr ruhiges Leben mitten in den schottischen Highlands. Nur die Liebe fehlt zu ihrem Glück. Als sie von ihrer Freundin Claire zu einem Backwettbewerb angemeldet wird, weigert sich Betty zunächst teilzunehmen. Doch als sie hört, dass das Finale in Hallion Castle ausgetragen wird, dem Schloss ihrer heimlichen Jugendliebe, wird sie neugierig. Als sie Richard nach all der Zeit wiederbegegnet, spürt sie sofort die alte Vertrautheit. Während des Wochenendes, umgeben von der romantischen Landschaft der Highlands, entsteht eine zarte Liebe zwischen den beiden. Doch dann erfährt Betty etwas, was ihr Bild von Richard ins Wanken bringt …

Christine Bode, geboren 1967, verliebte sich sofort in Schottland, als sie während eines längeren Aufenthalts auf den Britischen Inseln das Land in einem alten klapprigen Auto bereiste. Neben der wundervollen Landschaft, die nicht nur von Regen, sondern auch von Historie durchtränkt ist, sind es vor allem die unkomplizierten, liebenswerten Menschen, die Schottland für sie so einzigartig machen. Heute lebt sie mit ihrem Lebensgefährten und drei Katern in Berlin.

Mein Leseeindruck: Das hübsche Cover des TB hat meine Erwartungen an diesen zweiten Roman der *HIGHLAND LOVE* Reihe voll erfüllt. Angenehme und unbeschwerte Lesestunden haben mich aufgeheitert und auf eine zweite Reise in das kleine Dorf Glenbarry geschickt. Bekannte Dorfbewohner*innen aus dem 1. Band  *Wo unsere Herzen sich finden* wie der Tischlermeister Eric, seine Freundin Claire und der Pubbesitzer Fred finden sich im Freundeskreis der schüchternen, bescheidenen und sympathischen Konditorin Betty (Elizabeth Cleary) wieder zusammen. 

Der ca. vierhundertseitige Roman liest sich schnell und unbeschwert, leicht verständlich , auch ohne dass man den ersten Band kennen muss. Die Autorin schreibt flüssig und entführt stimmig in die herrliche Natur der schottischen Highlands, die zu jeder Jahreszeit eine andere, aber immer besondere Ausstrahlung haben. 

Betty hat als junges 16 jähriges Mädchen zufällig Richard,  den Earl of Hallion Castle  auf seinem Stammsitz kennengelernt und sich Hals über Kopf in den jungen Mann verliebt. Er ist der Spross einer alten englischen Familie, die seit dreihundert Jahren  auf dem Schloss ansässig ist, allerdings von den eigensinnigen  schottischen Highlandern nicht wirklich anerkannt wird. 

Zwanzig Jahre träumt sie anschließend von diesem romantischen Gefühl der ersten jungen Liebe, führt zufrieden ihre kleine Konditorei in Glenbarry und scheut sich eine andere Liebesbeziehung einzugehen. Richard erging es ähnlich, aber er hat sich durch eine unbedachte Heirat ablenken und trösten lassen. Durch einen witzigen Backwettbewerb, der auf Hallion Castle durchgeführt, auch dort vom TV begleitet wird , kommt es zu ungeahnten Verwicklungen und Situationen, die auch Betty und Richard betreffen. Es kommt zu einer Annäherung der beiden und das Schicksal  ihrer alten, neuen Liebe nimmt seinen Lauf 😉 !

Meine Bewertung : FÜNF ***** Sterne für diesen sympathischen Roman aus dem Genre Liebe. 

Herzlichen Dank an die Autorin und den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Tochter des Marschlands


*Tochter des Marschlands* von Virginia Hartmann – erschienen im Heyne Verlag

*unbezahlte Werbung*

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Aus dem Amerikanischen von Frauke Brodd

Originaltitel: The Marsh Queen

Originalverlag: Simon & Schuster

Hardcover mit Schutzumschlag, 464 Seiten, 13,5 x 21,5 cm

ISBN: 978-3-453-42700-6

Erschienen am  11. Mai 2023

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INHALT/KLAPPENTEXT: Loni Mae Murrow liebt ihr geordnetes Leben in Washington, D.C., wo sie ihr Talent zum Beruf gemacht hat: Für ein Naturkundemuseum fertigt sie naturgetreue Zeichnungen von Vögeln an. Als ihre Mutter Ruth erkrankt, folgt sie nur widerwillig der Bitte ihres Bruders, in die Kleinstadt ihrer Kindheit im Marschland Floridas zu kommen. Denn inmitten der unberührten Landschaft lauern die Erinnerungen an Ruths Gefühlskälte und an den tragischen Tod ihres Vaters Boyd als Loni zwölf Jahre alt war. Dann findet sie einen Hinweis, der Boyds Bootsunfall in einem neuen Licht erscheinen lässt. Sie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit. Und nach dem, was Familie, Liebe und Heimat für sie bedeuten.

Virginia Hartman unterrichtet Creative Writing an der George Washington University in Washington, D.C. Ihre Erzählungen, in denen das Verhältnis des Menschen zur Natur eine tragende Rolle spielt, wurden für diverse Preise nominiert. »Tochter des Marschlands« ist ihr erster Roman.

Mein Leseeindruck: Ich habe sehr lange gezögert dieses Buch mit dem für mich  wunderbar ansprechenden Cover zu lesen. Denn es hat mich auch vom Klappentext zu sehr an den Roman von Delia Owens *Der Gesang der Flusskrebse* erinnert, welches mich total überwältigt und begeistert hatte. 

Doch es kam anders als erwartet. Der Debüt Roman von Virginia Hartmann besticht durch einen völlig anderen , fast magischen, sogar hypnotischen und warmherzigen Schreibstil und andere Protagonisten Charaktere. Die Geschichte wird aus der Sicht der erwachsenen Loni aufgezeigt und führt  dennoch immer wieder zurück in ihre Kindheit und das  damalige Erleben der Natur und  Tierwelt Floridas. Dort hat sie die Landschaft  des Marschlands kennen und  lieben gelernt , ihre ersten Malversuche von Vögeln ausprobiert und viele Bootstouren mit dem geliebten Vater unternommen, der plötzlich und unerwartet  durch einen Unfall verschwand als Loni zwölf Jahre alt war. Das Verhältnis zu ihrer kühlen Mom Ruth ist sehr zwiespältig. Durch Tagebucheinträge der Mutter erfährt der Leser einiges über Lonis Eltern, ihrer Ehe und kann dadurch die Kaltherzigkeit und Gefühlskälte der Mutter besser nachvollziehen. So erging es mir zumindest. 

Die erwachsene Loni führt inzwischen ein ruhiges und zufriedenes Leben in Washington D.C., arbeitet dort in einem Naturkunde Museum  und hat  ihr Zeichentalent zum Beruf gemacht . Doch dann wird Loni von ihrem jüngeren Bruder Phil und seiner Familie um Hilfe bei der Pflege der demenzkranken Mutter gebeten. Loni reist in ihre alte Heimat, begibt sich wieder auf spannende Bootstouren durch die Sümpfe des Marschlands, lernt den sympathischen Adlai kennen und schätzen. Das damalige plötzliche Verschwinden ihres Vater Boyd wird für sie im Kopf wieder ganz gegenwärtig und sie begibt sich auf Spurensuche um den Hergang des Unfalls für sich persönlich neu aufzuklären… 

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für diese packende und sehr emotionale Geschichte, die inmitten einer faszinierenden Natur der Sümpfe von Florida spielt. 

Herzlichen Dank an die Autorin und den Heyne Verlag für die Zusendung des gebundenen Rezensionsexemplars!

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Das Erbe der Villa Sanddorn

*Das Erbe der Villa Sanddorn* Band 5 von Lena Johannson erschienen im Knaur Verlag

*Werbung, unbezahlt*

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Erscheinungstermin: 01.09.2023

INHALT/Klappentext: Ein Rügen-Roman

Die Sanddorn-Reihe, Band 5 Urlaub für Herz und Seele auf Rügen: Die Villa Sanddorn hat wieder geöffnet!

Im 5. Wohlfühlroman der Sanddorn-Reihe geht es um ein Familiengeheimnis aus der Zeit der DDR und um eine große Liebe – garniert mit ganz viel Ostsee-Zauber.

 Beim dringend nötigen Entrümpeln machen Ziska und Nik auf dem Dachboden der Villa Sanddorn einen erstaunlichen Fund: Ein geheimnisvoller Gast hat die Chronik der Villa – und damit auch ein Stück der Geschichte Rügens – aufgezeichnet.

So erfahren Ziska und Nik endlich, mit wie viel Liebe und Herzlichkeit die ursprünglichen Besitzer das Haus um 1920 gebaut und als Hotel betrieben haben. Auch als in den 50er-Jahren viele Hoteliers aufgeben müssen, bleibt das Ehepaar auf Rügen und wandelt die Villa in ein Kinderheim um, gegen die Widerstände des DDR-Regimes. Ihr Sohn Georg würde allerdings nur zu gerne fortgehen – bis eine freundliche Welle die junge Alma auf die Insel spült …

 Lena Johannson, Bestseller-Autorin der Romane um die »Villa an der Elbchaussee«, verbindet auch in ihrem 5. Insel-Roman den ganz besonderen Charme Rügens mit einer mitreißenden Geschichte.

 »Sommerfeeling, Rügen-Flair und eine Prise Tiefgang: perfekte Urlaubslektüre, nicht nur für den Strandkorb.«

Buch Magazin über den Rügen-Roman »Sanddorninsel«Die Wohlfühlromane von Lena Johannson über die zauberhafte Ostsee-Insel Rügen sind in folgender Reihenfolge erschienen:

Sanddornsommer

Villa Sanddorn

Sanddorninsel

Sanddornzauber

Das Erbe der Villa Sanddorn

Mein Leseeindruck: Für mich war dieser harmonisch und flüssig geschriebene Wohlfühl Roman von Lena Johannson ein angenehmes und gut ablenkendes Leseerlebnis. Ich bin ohne Probleme in diesen 5. Band der RÜGEN-REIHE eingestiegen, ohne die vorherigen erschienenen Bände zu vermissen und /oder zu kennen. 

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen und wird von der älteren Christina im Heute und Jetzt behutsam  erzählt und neu erforscht. Sie nimmt sich eine persönliche Zeit auf der schönen Insel Rügen um sich über ihren neuen Lebensabschnitt als Rentnerin klar zu werden.  In jungen Jahren hat sie zu DDR-Zeiten zauberhafte Erlebnisse an der Ostsee erfahren und in der Villa Sanddorn gelebt, die damals zu DDR -Zeiten  in ein Kinderheim umfunktioniert wurde. Plötzlich taucht während Christinas Urlaub auf der Insel eine alte Chronik der Villa auf, die auf dem Dachboden entdeckt wurde. Christina macht sich auf eine persönliche innere und äussere Spurensuche auf und der Leser*in wird mit vielen menschlichen und gesellschaftlichen Problemen und Lebensumständen der ehemaligen DDR überrascht,,,,

Die  schöne maritime Atmosphäre der Ostseeinsel Rügen hat die Autorin stimmig und begeisternd vermittelt. Lena Johannson hat den Roman übrigens mit Unterstützung ihrer Schwester verfasst.

Meine Bewertung: VIER **** Sterne für diesen netten Roman aus dem Genre Familie , Liebe, Wohlfühl Roman.  

Herzlichen Dank an die Autorin und den Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar als Taschenbuch !

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Labels: FamilieKindheitKnaur VerlagLiebeWohlfühl Roman

Dienstag, 14. November 2023

Sommerleses Bücherkiste: Weihnachten bei den Waldtieren – Helena Kraljic

Sommerleses Bücherkiste: Weihnachten bei den Waldtieren – Helena Kraljic: Dieses wunderschöne Bilderbuch zaubert Weihnachtsstimmung!   Bei Ullmann Medien erscheint das Bilderbuch “ Weihnachten bei den Waldti…

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Montag, 30. Oktober 2023

*Schwestern wie Ebbe und Flut* von Thesche Wulff – erschienen im Droemer Verlag

*unbezahlte Werbung*

Verlagslink

INHALT/KLAPPENTEXT: 

Mira kehrt nach langer Zeit auf ihre Herzensinsel Amrum zurück. Hier lebte ihr geliebter Patenonkel Ocko, der ihr früher beim gemeinsamen Treibgutsammeln tausende Geschichten zu ihren Fundstücken erzählte. Doch nun ist Ocko tot, und Miras Schwester drängt sie, sein altes Kapitänshaus abreißen zu lassen. Als ein Sturm die Insel heimsucht und auch Ockos Haus zerstört, fällt Mira ein ganz besonderes Stück Treibgut in die Hände. Es erinnert sie an eine von Ockos Geschichten, in der sie selbst eine besondere Rolle spielte. Und plötzlich muss sich Mira fragen, ob diese Geschichte mehr war als nur Seemannsgarn. Hatte sie nicht vielmehr mit ihrem eigenen Leben zu tun?

Die Autorin:

Thesche Wulff ist das Pseudonym einer Autorin, die schon mehrere Kriminalromane veröffentlicht und Drehbücher geschrieben hat. Sie wurde 1962 geboren und liebt den Wind und die endlose Weite des Nordens. Sie lebt mit ihrem Mann dort, wo das Meer so manche Geschichte an den Strand spült.

Mein Leseeindruck: Die Hamburgerin Mira hat viel Zeit als  Kind auf der Insel Amrum verbracht und dort stundenlang mit dem geliebten  Onkel Ocko den Flutsaum am Meer nach Treibgut abgesucht und dabei seinen spannenden Geschichten über die gefundenen Dinge gelauscht. Ihre Schwester Anke und die Eltern waren auch beim Inselleben dabei, spielten aber in den Ferien eine untergeordnete Rolle für Mira. Ihr Onkel Ocko, der in einem alten Kapitänshaus gelebt hat, war ihr strahlender Urlaubsmittelpunkt. Als Ocko stirbt erbt Mira das alte Kapitänshaus und besucht öfter ihre Schwester Anke auf Amrum, die ihren Lebensmittelpunkt als Ferienwohnungsvermieterin mit ihrem Mann Niels und vier Kindern auf der Nordseeinsel gefunden hat. 

Ich habe sehr lange gebraucht um in den Schreibstil und die Gedankenwelt der Autorin eintauchen zu können.  Sie schreibt mir zu langatmig , umständlich, hält sich an unwichtigen Kleinigkeiten ewig lange fest. Sie entwickelt drei Erzählstränge, die man sehr lange nicht in einen Zusammenhang bringen kann und es ermüdet stark beim Verfolgen. Da ist Mira, die sich in ihrer Familie fehl am Platz fühlt und zudem eine ungute Beziehung zu ihrer jüngeren Schwester Anke führt. Der Erzählstrang mit Josefine spielt im Nachkriegsdeutschland in den Bergen. Friede Seemann ist eine 80 jährige alte kinderliebe Dame, die hart für ihren Lebensunterhalt arbeiten muss. Atmosphärisch dicht und stimmig ist der Autorin die Beschreibung der Insel Amrum gelungen. Nordseeliebhaber*innen kommen in diesem Buch voll auf ihre Kosten. 

Die Versuchung das Buch *Quer* zu lesen ist sehr gross. Ich habe es nicht getan, dafür aber eine lange Lesezeit für die Lektüre verbraucht. 

Meine Bewertung: DREI *** Sterne für diese langatmige Familiengeschichte aus dem Genre Wohlfühl Roman. 

Herzlichen Dank an die Autorin und den Droemer Verlag für das gebundene Rezensionsexemplar ! 

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Labels: Droemer-VerlagFamiliengeschichteGegenwartsliteratur,WohlfühlRoman

Mittwoch, 11. Oktober 2023

*Muna oder Die Hälfte des Lebens* von Terézia Mora – erschienen im Luchterhand Verlag

*unbezahlte Werbung* Verlagslink

ORIGINALAUSGABE

Hardcover mit Schutzumschlag, 448 Seiten, 13,5 x 21,5 cm

ISBN: 978-3-630-87496-8

Erschienen am  30. August 2023

INHALT/KLAPPENTEXT: Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2023

»Ich weiß, was du willst«, sagte er. »Du bekommst es nicht.« – Der neue große Roman der Georg-Büchner-Preisträgerin und Gewinnerin des Deutschen Buchpreises.

Muna liebt Magnus. Ob und wen Magnus liebt, ist schwer zu sagen. Was geschieht mit einem Leben, das man in Abhängigkeit von einem anderen führt? Muna steht vor dem Abitur, als sie Magnus kennenlernt, Französischlehrer und Fotograf. Mit ihm verbringt sie eine Nacht. Mit dem Mauerfall verschwindet er. Erst sieben Jahre später begegnen sich die beiden wieder und werden ein Paar. Muna glaubt, in der Beziehung zu Magnus ihr Zuhause gefunden zu haben. Doch schon auf der ersten gemeinsamen Reise treten Risse in der Beziehung auf. Im Laufe der Jahre nehmen Kälte, Unberechenbarkeit und Gewalt immer nur zu. Doch Muna ist nicht gewillt aufzugeben.

Terézia Mora wurde 1971 in Sopron, Ungarn, geboren und lebt seit 1990 in Berlin. Für ihren Roman »Das Ungeheuer« erhielt sie 2013 den Deutschen Buchpreis. Ihr literarisches Debüt, der Erzählungsband »Seltsame Materie«, wurde mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Für ihr Gesamtwerk wurde ihr 2018 der Georg-Büchner-Preis zugesprochen. Terézia Mora zählt außerdem zu den renommiertesten Übersetzer*innen aus dem Ungarischen.

Mein Leseeindruck:

Muna wächst in einer Kleinstadt der DDR auf und verliebt sich mit siebzehn Jahren  kurz vor ihrem Abiturabschluss in den sehr viel älteren Fotografen und Lehrer Magnus. Sie schaut zu ihm hoch , vergöttert ihn geradezu und teilt eine für sie unvergessliche Nacht mit ihm.  Muna  verliert ihn aus den Augen und trifft ihn  sieben Jahre später wieder. Wieder begibt sie sich in ihre fast kindlich zu nennende  naive Schwärmerei  für diesen Mann, der sie grob, unachtsam, gleichgültig und sogar mit psychischer und körperlicher Gewalt behandelt.  Muna  steht inzwischen beruflich fest auf beiden Beinen als Literaturwissenschaftlerin. Als Leser*rin fragt man sich immer öfter warum sie sich in diese private Hölle begibt. Sie lebt und reist durch Europa , ist beruflich erfolgreich, eine taffe Frau und gewinnt an Lebenserfahrung. Sie ist klug und ehrgeizig, besitzt ein grosses Empathie Empfinden für die Menschen ihrer Umgebung – doch bei Magnus und ihrer Liebe zu ihm legt sich ein merkwürdig toxischer Schalter in ihrem Kopf um. Sie nennt das für sich tatsächlich LIEBE. 

Nein , Muna gibt  ihre Liebe zu Magnus nicht auf. Aus welchen Gründen sie an dieser toxischen Beziehung über Jahre festhält, blieb mir als Leserin verschlossen. Bis zum Ende der Lektüre bin ich nicht zu einer wirklichen Meinung über diese Darstellung einer *grossen* Liebe gekommen. Hat die Autorin die Beharrlichkeit und den Glauben an Munas Zuneigung zu Magnus gegen alle Vernunftgründe menschlichen Verhaltens in ihrem Werk zeigen und durchsetzen wollen? Nach dem Motto: schaut was Menschen einander  alles antun können und wollen! Sie hat ein Psychogramm der jungen Frau erstellt, welches ich so punktgenau noch nie erlesen habe. Dieser Roman liest sich flüssig und spannend – die innere Gedankenwelt der jungen Muna wird oft in durchstrichenen Sätzen eindringlich und ehrlich von der Autorin dargestellt. Die brutale Gewalt des Magnus steigert sich fast bis in das Unerträgliche – doch Muna liebt und liebt. Sie verzeiht alles, ist blind für ihren eigenen Schmerz und alle Kränkungen, die ihr Magnus zufügt.  Ich war froh, das Buch nach vierhundertundvierzig Seiten beenden zu dürfen.  Sehr viel mehr hätte ich von diesen unglaublichen Gewaltdarstellungen zwischen zwei sich angeblich liebenden Menschen auch nicht ertragen können. Meine Bewertung : Vier **** Sterne für dieses aufrüttelnde Buch über seelische und körperliche Misshandlung. Vielen Dank an die Autorin und den Verlag für das gebundene Rezensionsexemplar. 

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Labels: FrauenGegenwartsliteraturLiebePenguin Random House Verlagsgruppe

Dienstag, 12. September 2023

nichtohnebuch: Das literarische Vermächtnis von Ulf Schiewe: Die …

nichtohnebuch: Das literarische Vermächtnis von Ulf Schiewe: Die …:   Wir, die Blogger für Homer, möchten im Anschluss an die Vorstellung der nominierten Romane für den „Homer Literaturpreis 2023“ d…

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Montag, 11. September 2023

*Der Wald* von Tibor Rode – erschienen im Droemer Verlag

 *Werbung unbezahlt*

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Erscheinungsdatum:

01.09.2023

INHALT/KLAPPENTEXT: Überall auf der Welt tauchen sie plötzlich auf: Tausende anonyme Postsendungen mit feurig roten, bohnengroßen Samen. Zwar warnen die Behörden davor, das Saatgut einzupflanzen, doch da ist es schon zu spät. Zu viele Menschen haben es bereits in ihren Gärten ausgesät. Kurz danach sind aus den Bohnen hüfthohe Pflanzen entstanden, mit Stängeln von der Stärke eines Kinderarms und Blättern, die an Baseballhandschuhe erinnern. Menschen reagieren auf die Pollen hochallergisch. Wer versucht, den Pflanzen, die sich weltweit explosionsartig ausbreiten, Herr zu werden, zieht sich schreckliche Verletzungen zu. Eine Teufelspflanze, die zur tödlichen Gefahr für Tier und Mensch wird.

In den USA erhofft man sich von Marcus Holland Hilfe, der auf dem Gebiet der Pflanzen-Neurobiologie forscht und überzeugt davon ist, dass die Fähigkeiten und Intelligenz von Pflanzen bislang unterschätzt wird. Holland ist ebenso schockiert wie fasziniert von der extrem invasiven Art.

Bei seinem Versuch, den Ursprung der anonymen Päckchen zu finden und damit das Rätsel der gefährlichen Samen zu lösen, ist er auf die Hilfe zweier Wissenschaftlerinnen angewiesen. Die Kanadierin Ava Nahanee, die sich aus einem ihr feindlich gesinnten Wald herauskämpfen muss und die Archäobotanikerin Waverly Park, die einem jahrhundertealten Geheimnis auf der Spur ist.

Tibor Rode, 1974 in Hamburg geboren, lebt in Schleswig-Holstein. Er studierte Rechtswissenschaften und arbeitete erst als Journalist, später als Justiziar für eine große Tageszeitung. Heute ist er als Notar und Anwalt tätig. Große gesellschaftliche Fragen und wissenschaftliche Themen wecken sein Interesse und inspirieren ihn zu ebenso spannenden wie raffinierten Geschichten. Seine Thriller sind weltweit in vielen verschiedenen Ländern erschienen. „Der Wald“ ist sein erster Roman bei Droemer.

Mein Leseeindruck: Es gibt eindeutig viele giftige und allergische Pflanzen in der Biologie, die den Menschen bei Kontakt oder Genuss schaden. Da sind zum Beispiel die Ambrosia-Pflanze, der Knollenblätterpilz, um nur zwei zu nennen. Doch was passiert wenn plötzlich eine neue , unbekannte Pflanzengattung auftritt, die sich ungehindert verbreitet? Angst, Schrecken, Krankheit und Tod auslöst ? Sogar auf dem gesamten Globus?

Dieses unheimliche, Schrecken verbreitende Szenario hat der Autor Tibor Rode in seinem fiktionalen Öko-Thriller ausführlich auf ca. vierhundertsechzig Seiten erzählt. Der Schreibstil ist flüssig, gefällig und angenehm zu lesen. Das Buch ist in relativ kurze Kapitel aufgelistet, welche jeweils aus der Sicht eines der unterschiedlichen Protagonist*innen erzählen. Wir lernen den *German Ranger* ,Wissenschaftler und Forstwirt Marcus Holland aus Brandenburg kennen, der sich auf einer Lesereise in den USA befindet um über seine neuesten Forschungs-Erkenntnisse hinsichtlich der Entwicklung in der Pflanzenwelt  öffentlich zu referieren. Dort wird die junge Archäobotanikerin Waverly Park vor seinen Augen erschossen und die unheilvolle Geschichte der Verbreitung einer neuen Pflanzenart nimmt dort ungehindert seinen Lauf und Beginn. Die Wurzeln und die Ursprünge  dieser sogenannten *Höllenpflanze* stammen aus dem Lebens- und Forschungsgskreis des Johann Wolfgang von Goethe und reichen hinein bis in das heutige sowie auch in das alte China vor Hunderten von Jahren. 

Ava Nahanee, eine junge Forscherin aus der IT-Branche mit indigenen Wurzeln, aus Kanada stammend, spielt eine wichtige Rolle, ist eng mit Waverly befreundet. Auch andere Forscherinnen wie  die Amerikanerin Greta Meyers werden in die Nachforschungen involviert. Doch wer sind Dechambeau und der geheimnisvoll auftretende Silva? Was haben sie mit der *Höllenpflanze* zu tun? Diese Entwicklung könnt ihr beim Lesen des sehr erschreckenden und nah an unserer Realität spielenden fiktionalen Ökothriller verfolgen und entdecken,,,,

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für diesen aufregenden Öko-Thriller. 

Herzlichen Dank an den Autor und den Droemer Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplar. 

Eingestellt von Literaturgarten um 18:09 Keine Kommentare:

Labels: Droemer-VerlagNaturSci-Fi LektüreThrillerUmwelt

Mittwoch, 6. September 2023

*Risse* von Angelika Klüssendorf – erschienen im Piper Verlag

*Werbung , unbezahlt*

DIGITALES REZENSIONSEXEMPLAR

Verlagslink

Herzlichen Dank für die Bereitstellung des digitalen Leseexemplar an die Autorin, den Piper Verlag und Netgalley. 

Erschienen am 31.08.2023

176 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag

EAN 978-3-492-05991-6

INHALT/KLAPPENTEXT: Das Mädchen und wie es die Welt sah

Das Mädchen ist zurück:In zehn Geschichten entfaltet Angelika Klüssendorf ein Kinderleben in der DDR in den 60ern und 70ern, geprägt von Ungeborgenheit und Sehnsucht. Nach dem Tod der geliebten Großmutter muss das Mädchen Übergriffen und Teilnahmslosigkeit begegnen. Es ringt darum, seine Eltern auszuhalten und zu verstehen und die Schwester zu beschützen. Lichtblicke liefern Bücher, das Lesen bietet selbst im Kinderheim noch einen Ausweg.

Die Kaschnitz-Preisträgerin erzählt die Vorgeschichten zum Erfolgsroman „Das Mädchen“ neu, die vor zwanzig Jahren erschienen und nicht mehr lieferbar sind. Und sie überprüft schonungslos, was nicht erzählt wurde und warum. Ist Wahrhaftigkeit im Erzählen von sich möglich?

Autofiktion, radikal und bewegend!

Angelika Klüssendorf, geboren 1958 in Ahrensburg, lebte von 1961 bis zu ihrer Übersiedlung 1985 in Leipzig; heute wohnt sie auf dem Land in Mecklenburg. Sie veröffentlichte mehrere Erzählbände und Romane und die von Kritik und Lesepublikum begeistert aufgenommene Romantrilogie „Das Mädchen“, „April“ und „Jahre später“, deren Einzeltitel alle für den Deutschen Buchpreis nominiert waren und zweimal auch auf der Shortlist standen. Zuletzt wurde sie mit dem Marie Luise Kaschnitz-Preis (2019) ausgezeichnet. Die französische Übersetzung ihres Romans „Vierunddreißigster September“ stand auf der Longlist des Prix Femina 2022.

Meine Meinung und mein Leseeindruck: Als erstes: ich habe diesen Roman nicht  eindeutig als *echten Roman* empfunden beim Lesen. Es sind für mich eher zehn Episoden aus einem sehr unglücklichen und gewalttätigen  Kinderleben in vergangenen DDR-Zeiten. Diese Episoden sind wohl vor zwanzig Jahren unter einem anderen Titel, bei einem anderen Verlag  veröffentlicht worden und die Autorin hat in der jetzigen Ausgabe unter jede dieser kleinen Erzählungen neue Eindrücke, Überlegungen und Erklärungen hinzugefügt. Das war für mich sehr hilfreich, denn so konnte ich diese  unterschiedlichen Textinhalte gut zwischen Fiktion und Autofiktion unterscheiden. 

Jede dieser im Titel harmlos klingenden Episoden strotzen nur so von unglaublicher körperlicher und seelischer Gewalt auch gegenüber ganz jungen Kindern. Die Eltern der Geschwister sind oft alkoholisiert, desillusioniert von ihrem Dasein und geben diese Lebens-Enttäuschungen ungehemmt und ungefiltert an ihre zwei Mädchen weiter. Nur die Erinnerung an ihre liebevolle Grossmutter gibt dem älteren Mädchen immer wieder Hoffnung, Mut und fantasievolle Einfälle um sich und ihre kleine Schwester gegen diese willkürliche Gewalt der Eltern zu schützen. Auch das immer wiederkehrende Abtauchen in die *Welt der Bücher * hilft ihr sehr.  Diese erste Episode nennt sich *Die Grossmutter im Kirschbaum*. Mit den Jahren wächst das Leid und das Kind wird in einem Kinderheim untergebracht, indem sie weder Fürsorge, Schutz oder Liebe erfährt. 

Ich habe mich beim Lesen immer wieder erschüttert gefragt wie ein Kind und/oder Jugendliche*r diese Misshandlungen  durch Familie und staatliche Behörden überhaupt ertragen kann ohne zu verzweifeln. Doch der Lebens – Überlebenswille eines jungen Menschen  ist anscheinend unermesslich gross.  

Ich gebe dieser lesenswerten,  stark autofiktionalen  Lektüre wertvolle FÜNF ***** Sterne und kann diese Episoden nur charakterstarken und mutigen Leser*innen empfehlen!

Eingestellt von Literaturgarten um 18:56 Keine Kommentare:

Labels: GegenwartsliteraturKindheitPiper

Sonntag, 3. September 2023

*Super Easy Backen* von Eloise Head – erschienen im Südwest Verlag

*Werbung, unbezahlt*

Verlagslink

Originaltitel: Fitwaffle´s Baking it easy. All my best 3-ingredient recipes and most-loved cakes and desserts

Originalverlag: Ebury Press

Hardcover, Pappband, 256 Seiten, 19,0 x 24,7 cm

100 farbige Fotos

ISBN: 978-3-517-10216-0

Erschienen am  29. März 2023

Inhalt/Klappentext: Backen war noch nie so einfach!

Hier kommt die deutsche Ausgabe des Amazon #1 Bestsellers von Eloise Head, dem Social-Media-Back-Star mit 7 Millionen Fans. Der Clou von »Fitwaffles« Rezepten? Unglaublich einfache und leckere Rezepte mit so wenig Zutaten wie möglich! In ihrem ersten Backbuch hat Eloise 100 ihrer beliebtesten und brandneuen Rezepte zusammengetragen, die das Backen so einfach machen. Fünfzig Rezepte mit nur 3 Zutaten, darunter die beliebte Cookies-and-Cream-Torte und köstlicher Schokoladen-Karamell-Kuchen, sowie all ihre Lieblingsrezepte mit 4 und 5 Zutaten, wie z.B. Spekulatius-Eis oder eine Tassen-Zimtrolle. Zum krönenden Abschluss gibt es noch ein paar Leckereien, für die man zwar ein paar mehr Zutaten benötigt, die es aber auf jeden Fall wert sind!

Durch ihre besonders simplen Back-Rezepte wurde die 28-jährige Influencerin Eloise Head in den Sozialen Medien berühmt. Ihren TikTok-Kanal @fitwaffle gründete die ehemalige Fitnesstrainerin im April 2018 und nur ein knappes Jahr später erreichte sie bereits 1 Millionen Views. Auch auf Instagram und einer eigenen Webseite finden die mittlerweile 7 Millionen Fans ihre süßen Trendrezepte.

Meine Meinung: Die Erfolge in den sozialen Medien der jungen Influencerin Eloise Head hatten mich beeindruckt und neugierig gemacht  auf die Print Ausgabe ihres ersten Backbuches . Ich wurde vom Äusseren des Buches nicht enttäuscht. Es ist farbig harmonisch aufgemacht und mit tollen Fotografien versehen auf den ca. zweihundertfünfzig Seiten. Auch die Gliederung des Buches in dreizehn unterschiedlich aufgeführte  Kapitel wie zum Beispiel *Fudge, Pralinen, Trüffel und Konfekt* oder *Kekse, Cookies und weiteres Flachgebäck * lässt nicht zu wünschen übrig. Alle Rezepte der dreizehn unterschiedliche Kategorien  wurden entweder in *Drei Zutaten*, Vier Zutaten* oder Fünf Zutaten* nochmals gekennzeichnet. 

Doch der Inhalt der Rezepte hat mich etwas verblüfft. In sehr vielen Rezepten  werden Fertigkekse, Zutaten wie  Schoko-Riegel und ähnliche  fertige Süssigkeiten der Zuckerlobby zum Backen, Rühren und Vermischen verwendet. Das Resultat dieser Rezeptideen ist nur logisch.

 ZU SÜSS, ZU FETT, ZU UNGESUND! 

Auch die angepriesenen *Drei Zutaten Rezepte* sind für backbegeisterte Menschen nicht interessant, sondern führen eher ahnungslose Anfänger*innen und/oder Kinder in diese einfache Magie der Backkünste ein. 

Ich werde trotzdem gern ab und zu in diesen Seiten blättern um für Kinder und Enkelkinder  eine schnelle und ungesunde Köstlichkeit zubereiten 😉 . 

Meine Bewertung: DREI *** Sterne für diesen einfachen Ratgeber für Backanfänger*innen. 

Vielen Dank an die Autorin und Verlag für diese Print-Ausgabe als Rezensionsexemplar.  

Eingestellt von Literaturgarten um 11:01 Keine Kommentare:

Labels: BackenKochenPenguin Random House Verlagsgruppe

Donnerstag, 31. August 2023

*Momo* von Michael Ende – erschienen als Hörspiel bei *Hörbuch Hamburg*

 *Werbung unbezahlt*

Verlagslink

INHALT/Klappentext: In einer Großstadt lebt das Waisenmädchen Momo. Niemand weiß, woher sie kommt, aber alle kennen ihre Gabe: Sie kann wunderbar zuhören. Als seelenlose graue Herren auftauchen, die den Menschen ihre Zeit stehlen, wird die Welt lieblos und trist. Nur Momo lässt sich nicht beirren. Mit einer Blume in der Hand und einer Schildkröte an ihrer Seite macht sie sich auf den Weg, um die grauen Herren zu stoppen.

50 Jahre Momo – das neue Hörspiel zum Jubiläum!

»Momo«, der weltberühmte Märchen-Roman von Michael Ende, wird 50 und Hörspiel-Regisseur Robert Schoen inszeniert ihn neu – mit hochkarätigen Sprechern wie Friedhelm Ptok als Erzähler, Andreas Fröhlich als Meister Hora und Paula Drescher als Momo. Eine Geschichte von heute für die ganze Familie über Freundschaft, Entschleunigung und den Mut, anders zu sein, atmosphärisch und vielschichtig inszeniert mit der Musik des mehrfach ausgezeichneten Komponisten Tobias Unterberg.

Meine Meinung: Vor einigen Jahrzehnten habe ich das wunderbare Buch von Michael Ende gelesen und mich von dem kleinen Mädchen Momo und seinen Freund*innen  im alten Amphitheater verzaubern lassen. 

Nun gibt es ein frisch und neu aufgelegtes Hörspiel bei *Hörbuch Hamburg* und ich durfte es freundlicherweise bei Netgalley digital hören. Vielen Herzlichen Dank dafür an den Verlag und die Leseplattform. 

Der ursprüngliche  Text wurde aufgelockert mit Musik und  melodischen kleinen Liedern. Das hat mir sehr gut gefallen und meiner Fantasie Zeit und Raum gegeben mich sehr gut das Buch zu erinnern.  Die Sprecher haben es geschafft mit ihren Stimmen den Roman und die Charaktere der Protagonst*innen dem Leser in faszinierender  und authentischer Form nahezubringen. Als hervorragend empfand ich die markante und ruhige Erzählweise des Friedhelm Ptok. Auch die kindliche und fein variierende Sprache der MOMO (PAULA DRESCHER) hat mich verzaubert und in ihren Bann gezogen. Die *grauen Herren* treten wie im Roman mit erschreckender  Herz- und Kaltblütgikeit auf und erinnern an mögliche KI -Sprachen und technische Computermöglichkeiten zur Verfälschung der menschlichen Ausdrucksweise. Das Hörspiel ist nach wie vor aktuell, zeitlos und ein echter Klassiker, den Kinder und möglichst viele Menschen hören sollten. Die emotionale  Lieblosigkeit gegenüber Kindern und Erwachsenen, ihren  unerfüllten Bedürfnissen nach Zuwendung, Zeit und Beachtung mit der sich unsere Gesellschaft immer noch schwer tut wird auch im Hörspiel klar und eindringlich an ALT und JUNG übermittelt.

 Dieses Hörspiel ist ein wertvoller Beitrag, regt zum Nachdenken an über unsere Werte und die Umsetzung in unserer Gesellschaft.    

Eingestellt von Literaturgarten um 19:26 Keine Kommentare:

Labels: HörbuchHörspielKindheitNetgalley

Donnerstag, 24. August 2023

*Agnes geht* von Katja Keweritsch – erschienen im Diana Verlag

*Werbung, unbezahlt*

Verlagslink

ORIGINALAUSGABE

Taschenbuch, Klappenbroschur, 400 Seiten, 12,5 x 18,7 cm

ISBN: 978-3-453-36148-5

Erschienen am  15. März 2023

INHALT/KLAPPENTEXT: Nach einem riesigen Streit mit ihrem Mann will Agnes nur noch weg. Ohne Plan geht sie los – zunächst ins Hotel, dann zu Fuß quer durch Hamburg, immer weiter, bis ins grüne Marschland der Elbe. Was, wenn sie einfach weiterliefe? Am Fluss entlang, bis nach Berlin. Ob das Gehen ihr Antworten schenkt? Vielleicht könnte sie herausfinden, wohin ihre beruflichen Träume verschwunden sind. Wo sie selbst eigentlich während all der Jahre des Kümmerns um Kinder, Haushalt und Familie geblieben ist. Und: ob ihre Ehe noch eine Chance verdient. Unter weitem Himmel wandert Agnes durch malerische Auen, begegnet Menschen und Möglichkeiten und geht Schritt für Schritt einer unerwarteten Zukunft entgegen.

Ein wundervoller Roman über die Liebe, das Glück des Alleinseins in der Natur und die Träume, die uns beflügeln.

Katja Keweritsch ist Ethnologin und Journalistin. Sie ist in einem friesischen Dorf aufgewachsen, von dem aus es sie schon früh in die Welt zog. Neben Köln und Hamburg studierte sie in Los Angeles und lebte zeitweise in Mumbai und auf Sansibar. Heute wohnt sie mit ihrer Familie an der Elbe. In ihren Romanen »Die wundersame Reise der Bienen« und »Agnes geht« schreibt sie über die Liebe und darüber, wie wichtig es ist, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren.

Mein Leseeindruck:

Die Autorin ist mir positiv bekannt durch ihr Buch *Die wundersame Reise der Bienen*, dessen Rezension auch hier zu finden ist. 

Nun bin ich in  *Agnes geht* und deren Verzweiflung über einen verletzenden Streit mit ihrem langjährigen Ehemann wieder los gereist und zwar zu Fuss durch Hamburg und anschließend durch wunderbare Naturlandschaften am Elbufer entlang. Diese malerischen und poetischen Beschreibungen der Autorin haben mir gut gefallen und mich beeindruckt. 

Agnes lässt ihre Gedanken beim Wandern fliessen und nimmt mich mit auf ihre vergangene Lebensreise. Als Biologin hat sie sich in jungen Jahren verliebt, eine strebsamen Arzt geehelicht und bald darauf war sie Mutter von zwei reizenden und geliebten Kindern.  Sie lebt im sogenannten *Muttiversum*. Ein Ausdruck, den ich als ziemlich abwertend und ungerecht empfinde, zumal sich die Protagonistin Agnes über sechzehn Jahre begeistert mit ihrer Rolle als sorgende Ehefrau und Mutter identifiziert hat. Plötzlich fällt ihr auf, dass sie auf ihre berufliche Karriere verzichtet hat ? Diese neue Wandlung und Haltung  der Protagonistin zu ihrem bisherigen Leben empfand ich als ziemlich unrealistisch, naiv und nicht überzeugend.  

Das Buch liest sich locker, leicht und flüssig, dank des guten Schreibstils der Autorin. Und doch hielt sich meine Sympathie und mein Verständnis für diese plötzliche Selbstfindungswanderung der Agnes in Grenzen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine junge Frau in heutiger  Zeit sich so ihrer beruflichen Zukunft und der Realität des Familienlebens verschliesst, zumal sie vor der Familiengründung eine begeisterte Biologin war. Ich fand diese ganze Situation zu absurd, zumal sie ohne Planung ihrer Wander Route, schlecht ausgerüstet und ohne Rücksicht auf die Familie einfach davongelaufen ist. Irgendwie verständlich in einer verzweifelten Stimmungslage – aber auch wieder nicht.  War das wirklich nötig? Hat sie so wenig Selbstvertrauen als Mutter und Frau? Die schwierige Situation der Vereinbarung von Beruf und Familie für Frauen wird von unserer Gesellschaft immer noch nicht ernst genommen, aber es gibt unterschiedliche Wege zum Lösen dieser Probleme.

Doch auch der ungerechte Umgang mit ihrer unbändigen Wut auf Ehemann und Familie hat mir nicht gefallen, denn letztendlich hatte sie sich vor Jahren freiwillig für ihr *Muttiversum* entschieden und es lange Jahre einfach laufen lassen.  

Ich bin mit Agnes  leider nicht wirklich warm geworden. Zum Glück hat die Realität sie wieder eingeholt auf ihrer Wanderung,,,,,

Meine Bewertung: DREI *** Sterne. 

Vielen Dank an die Autorin und den Verlag für das Print-Rezensionsexemplar.  

Eingestellt von Literaturgarten um 20:19 Keine Kommentare:

Labels: FrauenGegenwartsliteraturLebenLiebePenguin Random House VerlagsgruppeSelbstfindung

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Schwestern wie Ebbe und Flut

*Schwestern wie Ebbe und Flut* von Thesche Wulff – erschienen im Droemer Verlag

*unbezahlte Werbung*

Verlagslink

INHALT/KLAPPENTEXT: 

Mira kehrt nach langer Zeit auf ihre Herzensinsel Amrum zurück. Hier lebte ihr geliebter Patenonkel Ocko, der ihr früher beim gemeinsamen Treibgutsammeln tausende Geschichten zu ihren Fundstücken erzählte. Doch nun ist Ocko tot, und Miras Schwester drängt sie, sein altes Kapitänshaus abreißen zu lassen. Als ein Sturm die Insel heimsucht und auch Ockos Haus zerstört, fällt Mira ein ganz besonderes Stück Treibgut in die Hände. Es erinnert sie an eine von Ockos Geschichten, in der sie selbst eine besondere Rolle spielte. Und plötzlich muss sich Mira fragen, ob diese Geschichte mehr war als nur Seemannsgarn. Hatte sie nicht vielmehr mit ihrem eigenen Leben zu tun?

Die Autorin:

Thesche Wulff ist das Pseudonym einer Autorin, die schon mehrere Kriminalromane veröffentlicht und Drehbücher geschrieben hat. Sie wurde 1962 geboren und liebt den Wind und die endlose Weite des Nordens. Sie lebt mit ihrem Mann dort, wo das Meer so manche Geschichte an den Strand spült.

Mein Leseeindruck: Die Hamburgerin Mira hat viel Zeit als  Kind auf der Insel Amrum verbracht und dort stundenlang mit dem geliebten  Onkel Ocko den Flutsaum am Meer nach Treibgut abgesucht und dabei seinen spannenden Geschichten über die gefundenen Dinge gelauscht. Ihre Schwester Anke und die Eltern waren auch beim Inselleben dabei, spielten aber in den Ferien eine untergeordnete Rolle für Mira. Ihr Onkel Ocko, der in einem alten Kapitänshaus gelebt hat, war ihr strahlender Urlaubsmittelpunkt. Als Ocko stirbt erbt Mira das alte Kapitänshaus und besucht öfter ihre Schwester Anke auf Amrum, die ihren Lebensmittelpunkt als Ferienwohnungsvermieterin mit ihrem Mann Niels und vier Kindern auf der Nordseeinsel gefunden hat. 

Ich habe sehr lange gebraucht um in den Schreibstil und die Gedankenwelt der Autorin eintauchen zu können.  Sie schreibt mir zu langatmig , umständlich, hält sich an unwichtigen Kleinigkeiten ewig lange fest. Sie entwickelt drei Erzählstränge, die man sehr lange nicht in einen Zusammenhang bringen kann und es ermüdet stark beim Verfolgen. Da ist Mira, die sich in ihrer Familie fehl am Platz fühlt und zudem eine ungute Beziehung zu ihrer jüngeren Schwester Anke führt. Der Erzählstrang mit Josefine spielt im Nachkriegsdeutschland in den Bergen. Friede Seemann ist eine 80 jährige alte kinderliebe Dame, die hart für ihren Lebensunterhalt arbeiten muss. Atmosphärisch dicht und stimmig ist der Autorin die Beschreibung der Insel Amrum gelungen. Nordseeliebhaber*innen kommen in diesem Buch voll auf ihre Kosten. 

Die Versuchung das Buch *Quer* zu lesen ist sehr gross. Ich habe es nicht getan, dafür aber eine lange Lesezeit für die Lektüre verbraucht. 

Meine Bewertung: DREI *** Sterne für diese langatmige Familiengeschichte aus dem Genre Wohlfühl Roman. 

Herzlichen Dank an die Autorin und den Droemer Verlag für das gebundene Rezensionsexemplar !

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Muna oder die Hälfte des Lebens

*Muna oder Die Hälfte des Lebens* von Terézia Mora – erschienen im Luchterhand Verlag

*unbezahlte Werbung* Verlagslink

ORIGINALAUSGABE

Hardcover mit Schutzumschlag, 448 Seiten, 13,5 x 21,5 cm

ISBN: 978-3-630-87496-8

Erschienen am  30. August 2023

INHALT/KLAPPENTEXT: Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2023

»Ich weiß, was du willst«, sagte er. »Du bekommst es nicht.« – Der neue große Roman der Georg-Büchner-Preisträgerin und Gewinnerin des Deutschen Buchpreises.

Muna liebt Magnus. Ob und wen Magnus liebt, ist schwer zu sagen. Was geschieht mit einem Leben, das man in Abhängigkeit von einem anderen führt? Muna steht vor dem Abitur, als sie Magnus kennenlernt, Französischlehrer und Fotograf. Mit ihm verbringt sie eine Nacht. Mit dem Mauerfall verschwindet er. Erst sieben Jahre später begegnen sich die beiden wieder und werden ein Paar. Muna glaubt, in der Beziehung zu Magnus ihr Zuhause gefunden zu haben. Doch schon auf der ersten gemeinsamen Reise treten Risse in der Beziehung auf. Im Laufe der Jahre nehmen Kälte, Unberechenbarkeit und Gewalt immer nur zu. Doch Muna ist nicht gewillt aufzugeben.

Terézia Mora wurde 1971 in Sopron, Ungarn, geboren und lebt seit 1990 in Berlin. Für ihren Roman »Das Ungeheuer« erhielt sie 2013 den Deutschen Buchpreis. Ihr literarisches Debüt, der Erzählungsband »Seltsame Materie«, wurde mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Für ihr Gesamtwerk wurde ihr 2018 der Georg-Büchner-Preis zugesprochen. Terézia Mora zählt außerdem zu den renommiertesten Übersetzer*innen aus dem Ungarischen.

Mein Leseeindruck:

Muna wächst in einer Kleinstadt der DDR auf und verliebt sich mit siebzehn Jahren  kurz vor ihrem Abiturabschluss in den sehr viel älteren Fotografen und Lehrer Magnus. Sie schaut zu ihm hoch , vergöttert ihn geradezu und teilt eine für sie unvergessliche Nacht mit ihm.  Muna  verliert ihn aus den Augen und trifft ihn  sieben Jahre später wieder. Wieder begibt sie sich in ihre fast kindlich zu nennende  naive Schwärmerei  für diesen Mann, der sie grob, unachtsam, gleichgültig und sogar mit psychischer und körperlicher Gewalt behandelt.  Muna  steht inzwischen beruflich fest auf beiden Beinen als Literaturwissenschaftlerin. Als Leser*rin fragt man sich immer öfter warum sie sich in diese private Hölle begibt. Sie lebt und reist durch Europa , ist beruflich erfolgreich, eine taffe Frau und gewinnt an Lebenserfahrung. Sie ist klug und ehrgeizig, besitzt ein grosses Empathie Empfinden für die Menschen ihrer Umgebung – doch bei Magnus und ihrer Liebe zu ihm legt sich ein merkwürdig toxischer Schalter in ihrem Kopf um. Sie nennt das für sich tatsächlich LIEBE. 

Nein , Muna gibt ihre Liebe zu Magnus nicht auf. Aus welchen Gründen sie an dieser toxischen Beziehung über Jahre festhält, blieb mir als Leserin verschlossen. Bis zum Ende der Lektüre bin ich nicht zu einer wirklichen Meinung über diese Darstellung einer *grossen* Liebe gekommen. Hat die Autorin die Beharrlichkeit und den Glauben an Munas Zuneigung zu Magnus gegen alle Vernunftgründe menschlichen Verhaltens in ihrem Werk zeigen und durchsetzen wollen? Nach dem Motto: schaut was Menschen einander alles antun können und wollen! Sie hat ein Psychogramm der jungen Frau erstellt, welches ich so punktgenau noch nie erlesen habe. Dieser Roman liest sich flüssig und spannend – die innere Gedankenwelt der jungen Muna wird oft in durchstrichenen Sätzen eindringlich und ehrlich von der Autorin dargestellt. Die brutale Gewalt des Magnus steigert sich fast bis in das Unerträgliche – doch Muna liebt und liebt. Sie verzeiht alles, ist blind für ihren eigenen Schmerz und alle Kränkungen, die ihr Magnus zufügt. Ich war froh, das Buch nach vierhundertundvierzig Seiten beenden zu dürfen. Sehr viel mehr hätte ich von diesen unglaublichen Gewaltdarstellungen zwischen zwei sich angeblich liebenden Menschen auch nicht ertragen können. Meine Bewertung : Vier **** Sterne für dieses aufrüttelnde Buch über seelische und körperliche Misshandlung. Vielen Dank an die Autorin und den Verlag für das gebundene Rezensionsexemplar.

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Der Wald

*Der Wald* von Tibor Rode – erschienen im Droemer Verlag

 *Werbung unbezahlt*

Verlagslink

Erscheinungsdatum:

01.09.2023

INHALT/KLAPPENTEXT: Überall auf der Welt tauchen sie plötzlich auf: Tausende anonyme Postsendungen mit feurig roten, bohnengroßen Samen. Zwar warnen die Behörden davor, das Saatgut einzupflanzen, doch da ist es schon zu spät. Zu viele Menschen haben es bereits in ihren Gärten ausgesät. Kurz danach sind aus den Bohnen hüfthohe Pflanzen entstanden, mit Stängeln von der Stärke eines Kinderarms und Blättern, die an Baseballhandschuhe erinnern. Menschen reagieren auf die Pollen hochallergisch. Wer versucht, den Pflanzen, die sich weltweit explosionsartig ausbreiten, Herr zu werden, zieht sich schreckliche Verletzungen zu. Eine Teufelspflanze, die zur tödlichen Gefahr für Tier und Mensch wird.

In den USA erhofft man sich von Marcus Holland Hilfe, der auf dem Gebiet der Pflanzen-Neurobiologie forscht und überzeugt davon ist, dass die Fähigkeiten und Intelligenz von Pflanzen bislang unterschätzt wird. Holland ist ebenso schockiert wie fasziniert von der extrem invasiven Art.

Bei seinem Versuch, den Ursprung der anonymen Päckchen zu finden und damit das Rätsel der gefährlichen Samen zu lösen, ist er auf die Hilfe zweier Wissenschaftlerinnen angewiesen. Die Kanadierin Ava Nahanee, die sich aus einem ihr feindlich gesinnten Wald herauskämpfen muss und die Archäobotanikerin Waverly Park, die einem jahrhundertealten Geheimnis auf der Spur ist.

Tibor Rode, 1974 in Hamburg geboren, lebt in Schleswig-Holstein. Er studierte Rechtswissenschaften und arbeitete erst als Journalist, später als Justiziar für eine große Tageszeitung. Heute ist er als Notar und Anwalt tätig. Große gesellschaftliche Fragen und wissenschaftliche Themen wecken sein Interesse und inspirieren ihn zu ebenso spannenden wie raffinierten Geschichten. Seine Thriller sind weltweit in vielen verschiedenen Ländern erschienen. „Der Wald“ ist sein erster Roman bei Droemer.

Mein Leseeindruck: Es gibt eindeutig viele giftige und allergische Pflanzen in der Biologie, die den Menschen bei Kontakt oder Genuss schaden. Da sind zum Beispiel die Ambrosia-Pflanze, der Knollenblätterpilz, um nur zwei zu nennen. Doch was passiert wenn plötzlich eine neue , unbekannte Pflanzengattung auftritt, die sich ungehindert verbreitet? Angst, Schrecken, Krankheit und Tod auslöst ? Sogar auf dem gesamten Globus?

Dieses unheimliche, Schrecken verbreitende Szenario hat der Autor Tibor Rode in seinem fiktionalen Öko-Thriller ausführlich auf ca. vierhundertsechzig Seiten erzählt. Der Schreibstil ist flüssig, gefällig und angenehm zu lesen. Das Buch ist in relativ kurze Kapitel aufgelistet, welche jeweils aus der Sicht eines der unterschiedlichen Protagonist*innen erzählen. Wir lernen den *German Ranger* ,Wissenschaftler und Forstwirt Marcus Holland aus Brandenburg kennen, der sich auf einer Lesereise in den USA befindet um über seine neuesten Forschungs-Erkenntnisse hinsichtlich der Entwicklung in der Pflanzenwelt  öffentlich zu referieren. Dort wird die junge Archäobotanikerin Waverly Park vor seinen Augen erschossen und die unheilvolle Geschichte der Verbreitung einer neuen Pflanzenart nimmt dort ungehindert seinen Lauf und Beginn. Die Wurzeln und die Ursprünge  dieser sogenannten *Höllenpflanze* stammen aus dem Lebens- und Forschungsgskreis des Johann Wolfgang von Goethe und reichen hinein bis in das heutige sowie auch in das alte China vor Hunderten von Jahren. 

Ava Nahanee, eine junge Forscherin aus der IT-Branche mit indigenen Wurzeln, aus Kanada stammend, spielt eine wichtige Rolle, ist eng mit Waverly befreundet. Auch andere Forscherinnen wie  die Amerikanerin Greta Meyers werden in die Nachforschungen involviert. Doch wer sind Dechambeau und der geheimnisvoll auftretende Silva? Was haben sie mit der *Höllenpflanze* zu tun? Diese Entwicklung könnt ihr beim Lesen des sehr erschreckenden und nah an unserer Realität spielenden fiktionalen Ökothriller verfolgen und entdecken,,,,

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für diesen aufregenden Öko-Thriller. 

Herzlichen Dank an den Autor und den Droemer Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplar.

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Risse von Angelika Klüssendorf

*Risse* von Angelika Klüssendorf – erschienen im Piper Verlag

*Werbung , unbezahlt*

DIGITALES REZENSIONSEXEMPLAR

Verlagslink

Herzlichen Dank für die Bereitstellung des digitalen Leseexemplar an die Autorin, den Piper Verlag und Netgalley. 

Erschienen am 31.08.2023

176 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag

EAN 978-3-492-05991-6

INHALT/KLAPPENTEXT: Das Mädchen und wie es die Welt sah

Das Mädchen ist zurück:In zehn Geschichten entfaltet Angelika Klüssendorf ein Kinderleben in der DDR in den 60ern und 70ern, geprägt von Ungeborgenheit und Sehnsucht. Nach dem Tod der geliebten Großmutter muss das Mädchen Übergriffen und Teilnahmslosigkeit begegnen. Es ringt darum, seine Eltern auszuhalten und zu verstehen und die Schwester zu beschützen. Lichtblicke liefern Bücher, das Lesen bietet selbst im Kinderheim noch einen Ausweg.

Die Kaschnitz-Preisträgerin erzählt die Vorgeschichten zum Erfolgsroman „Das Mädchen“ neu, die vor zwanzig Jahren erschienen und nicht mehr lieferbar sind. Und sie überprüft schonungslos, was nicht erzählt wurde und warum. Ist Wahrhaftigkeit im Erzählen von sich möglich?

Autofiktion, radikal und bewegend!

Angelika Klüssendorf, geboren 1958 in Ahrensburg, lebte von 1961 bis zu ihrer Übersiedlung 1985 in Leipzig; heute wohnt sie auf dem Land in Mecklenburg. Sie veröffentlichte mehrere Erzählbände und Romane und die von Kritik und Lesepublikum begeistert aufgenommene Romantrilogie „Das Mädchen“, „April“ und „Jahre später“, deren Einzeltitel alle für den Deutschen Buchpreis nominiert waren und zweimal auch auf der Shortlist standen. Zuletzt wurde sie mit dem Marie Luise Kaschnitz-Preis (2019) ausgezeichnet. Die französische Übersetzung ihres Romans „Vierunddreißigster September“ stand auf der Longlist des Prix Femina 2022.

Meine Meinung und mein Leseeindruck: Als erstes: ich habe diesen Roman nicht  eindeutig als *echten Roman* empfunden beim Lesen. Es sind für mich eher zehn Episoden aus einem sehr unglücklichen und gewalttätigen  Kinderleben in vergangenen DDR-Zeiten. Diese Episoden sind wohl vor zwanzig Jahren unter einem anderen Titel, bei einem anderen Verlag  veröffentlicht worden und die Autorin hat in der jetzigen Ausgabe unter jede dieser kleinen Erzählungen neue Eindrücke, Überlegungen und Erklärungen hinzugefügt. Das war für mich sehr hilfreich, denn so konnte ich diese  unterschiedlichen Textinhalte gut zwischen Fiktion und Autofiktion unterscheiden. 

Jede dieser im Titel harmlos klingenden Episoden strotzen nur so von unglaublicher körperlicher und seelischer Gewalt auch gegenüber ganz jungen Kindern. Die Eltern der Geschwister sind oft alkoholisiert, desillusioniert von ihrem Dasein und geben diese Lebens-Enttäuschungen ungehemmt und ungefiltert an ihre zwei Mädchen weiter. Nur die Erinnerung an ihre liebevolle Grossmutter gibt dem älteren Mädchen immer wieder Hoffnung, Mut und fantasievolle Einfälle um sich und ihre kleine Schwester gegen diese willkürliche Gewalt der Eltern zu schützen. Auch das immer wiederkehrende Abtauchen in die *Welt der Bücher * hilft ihr sehr.  Diese erste Episode nennt sich *Die Grossmutter im Kirschbaum*. Mit den Jahren wächst das Leid und das Kind wird in einem Kinderheim untergebracht, indem sie weder Fürsorge, Schutz oder Liebe erfährt. 

Ich habe mich beim Lesen immer wieder erschüttert gefragt wie ein Kind und/oder Jugendliche*r diese Misshandlungen  durch Familie und staatliche Behörden überhaupt ertragen kann ohne zu verzweifeln. Doch der Lebens – Überlebenswille eines jungen Menschen  ist anscheinend unermesslich gross.  

Ich gebe dieser lesenswerten, stark autofiktionalen Lektüre wertvolle FÜNF ***** Sterne und kann diese Episoden nur charakterstarken und mutigen Leser*innen empfehlen!

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Super Easy Backen


*Super Easy Backen* von Eloise Head – erschienen im Südwest Verlag

*Werbung, unbezahlt*

Verlagslink

Originaltitel: Fitwaffle´s Baking it easy. All my best 3-ingredient recipes and most-loved cakes and desserts

Originalverlag: Ebury Press

Hardcover, Pappband, 256 Seiten, 19,0 x 24,7 cm

100 farbige Fotos

ISBN: 978-3-517-10216-0

Erschienen am  29. März 2023

Inhalt/Klappentext: Backen war noch nie so einfach!

Hier kommt die deutsche Ausgabe des Amazon #1 Bestsellers von Eloise Head, dem Social-Media-Back-Star mit 7 Millionen Fans. Der Clou von »Fitwaffles« Rezepten? Unglaublich einfache und leckere Rezepte mit so wenig Zutaten wie möglich! In ihrem ersten Backbuch hat Eloise 100 ihrer beliebtesten und brandneuen Rezepte zusammengetragen, die das Backen so einfach machen. Fünfzig Rezepte mit nur 3 Zutaten, darunter die beliebte Cookies-and-Cream-Torte und köstlicher Schokoladen-Karamell-Kuchen, sowie all ihre Lieblingsrezepte mit 4 und 5 Zutaten, wie z.B. Spekulatius-Eis oder eine Tassen-Zimtrolle. Zum krönenden Abschluss gibt es noch ein paar Leckereien, für die man zwar ein paar mehr Zutaten benötigt, die es aber auf jeden Fall wert sind!

Durch ihre besonders simplen Back-Rezepte wurde die 28-jährige Influencerin Eloise Head in den Sozialen Medien berühmt. Ihren TikTok-Kanal @fitwaffle gründete die ehemalige Fitnesstrainerin im April 2018 und nur ein knappes Jahr später erreichte sie bereits 1 Millionen Views. Auch auf Instagram und einer eigenen Webseite finden die mittlerweile 7 Millionen Fans ihre süßen Trendrezepte.

Meine Meinung: Die Erfolge in den sozialen Medien der jungen Influencerin Eloise Head hatten mich beeindruckt und neugierig gemacht  auf die Print Ausgabe ihres ersten Backbuches . Ich wurde vom Äusseren des Buches nicht enttäuscht. Es ist farbig harmonisch aufgemacht und mit tollen Fotografien versehen auf den ca. zweihundertfünfzig Seiten. Auch die Gliederung des Buches in dreizehn unterschiedlich aufgeführte  Kapitel wie zum Beispiel *Fudge, Pralinen, Trüffel und Konfekt* oder *Kekse, Cookies und weiteres Flachgebäck * lässt nicht zu wünschen übrig. Alle Rezepte der dreizehn unterschiedliche Kategorien  wurden entweder in *Drei Zutaten*, Vier Zutaten* oder Fünf Zutaten* nochmals gekennzeichnet. 

Doch der Inhalt der Rezepte hat mich etwas verblüfft. In sehr vielen Rezepten  werden Fertigkekse, Zutaten wie  Schoko-Riegel und ähnliche  fertige Süssigkeiten der Zuckerlobby zum Backen, Rühren und Vermischen verwendet. Das Resultat dieser Rezeptideen ist nur logisch.

 ZU SÜSS, ZU FETT, ZU UNGESUND! 

Auch die angepriesenen *Drei Zutaten Rezepte* sind für backbegeisterte Menschen nicht interessant, sondern führen eher ahnungslose Anfänger*innen und/oder Kinder in diese einfache Magie der Backkünste ein. 

Ich werde trotzdem gern ab und zu in diesen Seiten blättern um für Kinder und Enkelkinder  eine schnelle und ungesunde Köstlichkeit zubereiten 😉 . 

Meine Bewertung: DREI *** Sterne für diesen einfachen Ratgeber für Backanfänger*innen. 

Vielen Dank an die Autorin und Verlag für diese Print-Ausgabe als Rezensionsexemplar.

Hervorgehoben

Momo – Hörspiel

*Momo*von Michael Ende – erschienen als Hörspiel bei *Hörbuch Hamburg*

 *Werbung unbezahlt*

Verlagslink

INHALT/Klappentext: In einer Großstadt lebt das Waisenmädchen Momo. Niemand weiß, woher sie kommt, aber alle kennen ihre Gabe: Sie kann wunderbar zuhören. Als seelenlose graue Herren auftauchen, die den Menschen ihre Zeit stehlen, wird die Welt lieblos und trist. Nur Momo lässt sich nicht beirren. Mit einer Blume in der Hand und einer Schildkröte an ihrer Seite macht sie sich auf den Weg, um die grauen Herren zu stoppen.

50 Jahre Momo – das neue Hörspiel zum Jubiläum!

»Momo«, der weltberühmte Märchen-Roman von Michael Ende, wird 50 und Hörspiel-Regisseur Robert Schoen inszeniert ihn neu – mit hochkarätigen Sprechern wie Friedhelm Ptok als Erzähler, Andreas Fröhlich als Meister Hora und Paula Drescher als Momo. Eine Geschichte von heute für die ganze Familie über Freundschaft, Entschleunigung und den Mut, anders zu sein, atmosphärisch und vielschichtig inszeniert mit der Musik des mehrfach ausgezeichneten Komponisten Tobias Unterberg.

Meine Meinung: Vor einigen Jahrzehnten habe ich das wunderbare Buch von Michael Ende gelesen und mich von dem kleinen Mädchen Momo und seinen Freund*innen  im alten Amphitheater verzaubern lassen. 

Nun gibt es ein frisch und neu aufgelegtes Hörspiel bei *Hörbuch Hamburg* und ich durfte es freundlicherweise bei Netgalley digital hören .Vielen Herzlichen Dank dafür an den Verlag und die Leseplattform.

Der ursprüngliche Text wurde aufgelockert mit Musik und melodischen kleinen Liedern. Das hat mir sehr gut gefallen und meiner Fantasie Zeit und Raum gegeben mich sehr gut an das Buch zu erinnern. Die Sprecher haben es geschafft mit ihren Stimmen den Roman und die Charaktere der Protagonst*innen dem Leser in faszinierender und authentischer Form nahezubringen. Als hervorragend empfand ich die markante und ruhige Erzählweise des Friedhelm Ptok. Auch die kindliche und fein variierende Sprache der MOMO (PAULA DRESCHER) hat mich verzaubert und in ihren Bann gezogen. Die *grauen Herren* treten wie im Roman mit erschreckender Herz- und Kaltblütgikeit auf und erinnern an mögliche KI -Sprachen und technische Computermöglichkeiten zur Verfälschung der menschlichen Ausdrucksweise. Das Hörspiel ist nach wie vor aktuell, zeitlos und ein echter Klassiker, den Kinder und möglichst viele Menschen hören sollten. Die emotionale Lieblosigkeit gegenüber Kindern und Erwachsenen, ihren unerfüllten Bedürfnissen nach Zuwendung, Zeit und Beachtung mit der sich unsere Gesellschaft immer noch schwer tut wird auch im Hörspiel klar und eindringlich an ALT und JUNG übermittelt.

Dieses Hörspiel ist ein wertvoller Beitrag, regt zum Nachdenken an über unsere Werte und die Umsetzung in unserer Gesellschaft.

Hervorgehoben

Agnes geht

*Agnes geht* von Katja Keweritsch – erschienen im Diana Verlag

*Werbung, unbezahlt*

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ORIGINALAUSGABE

Taschenbuch, Klappenbroschur, 400 Seiten, 12,5 x 18,7 cm

ISBN: 978-3-453-36148-5

Erschienen am  15. März 2023

INHALT/KLAPPENTEXT: Nach einem riesigen Streit mit ihrem Mann will Agnes nur noch weg. Ohne Plan geht sie los – zunächst ins Hotel, dann zu Fuß quer durch Hamburg, immer weiter, bis ins grüne Marschland der Elbe. Was, wenn sie einfach weiterliefe? Am Fluss entlang, bis nach Berlin. Ob das Gehen ihr Antworten schenkt? Vielleicht könnte sie herausfinden, wohin ihre beruflichen Träume verschwunden sind. Wo sie selbst eigentlich während all der Jahre des Kümmerns um Kinder, Haushalt und Familie geblieben ist. Und: ob ihre Ehe noch eine Chance verdient. Unter weitem Himmel wandert Agnes durch malerische Auen, begegnet Menschen und Möglichkeiten und geht Schritt für Schritt einer unerwarteten Zukunft entgegen.

Ein wundervoller Roman über die Liebe, das Glück des Alleinseins in der Natur und die Träume, die uns beflügeln.

Katja Keweritsch ist Ethnologin und Journalistin. Sie ist in einem friesischen Dorf aufgewachsen, von dem aus es sie schon früh in die Welt zog. Neben Köln und Hamburg studierte sie in Los Angeles und lebte zeitweise in Mumbai und auf Sansibar. Heute wohnt sie mit ihrer Familie an der Elbe. In ihren Romanen »Die wundersame Reise der Bienen« und »Agnes geht« schreibt sie über die Liebe und darüber, wie wichtig es ist, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren.

Mein Leseeindruck:

Die Autorin ist mir positiv bekannt durch ihr Buch *Die wundersame Reise der Bienen*, dessen Rezension auch hier zu finden ist. 

Nun bin ich in  *Agnes geht* und deren Verzweiflung über einen verletzenden Streit mit ihrem langjährigen Ehemann wieder los gereist und zwar zu Fuss durch Hamburg und anschließend durch wunderbare Naturlandschaften am Elbufer entlang. Diese malerischen und poetischen Beschreibungen der Autorin haben mir gut gefallen und mich beeindruckt. 

Agnes lässt ihre Gedanken beim Wandern fliessen und nimmt mich mit auf ihre vergangene Lebensreise. Als Biologin hat sie sich in jungen Jahren verliebt, eine strebsamen Arzt geehelicht und bald darauf war sie Mutter von zwei reizenden und geliebten Kindern.  Sie lebt im sogenannten *Muttiversum*. Ein Ausdruck, den ich als ziemlich abwertend und ungerecht empfinde, zumal sich die Protagonistin Agnes über sechzehn Jahre begeistert mit ihrer Rolle als sorgende Ehefrau und Mutter identifiziert hat. Plötzlich fällt ihr auf, dass sie auf ihre berufliche Karriere verzichtet hat ? Diese neue Wandlung und Haltung  der Protagonistin zu ihrem bisherigen Leben empfand ich als ziemlich unrealistisch, naiv und nicht überzeugend.  

Das Buch liest sich locker, leicht und flüssig, dank des guten Schreibstils der Autorin. Und doch hielt sich meine Sympathie und mein Verständnis für diese plötzliche Selbstfindungswanderung der Agnes in Grenzen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine junge Frau in heutiger  Zeit sich so ihrer beruflichen Zukunft und der Realität des Familienlebens verschliesst, zumal sie vor der Familiengründung eine begeisterte Biologin war. Ich fand diese ganze Situation zu absurd, zumal sie ohne Planung ihrer Wander Route, schlecht ausgerüstet und ohne Rücksicht auf die Familie einfach davongelaufen ist. Irgendwie verständlich in einer verzweifelten Stimmungslage – aber auch wieder nicht.  War das wirklich nötig? Hat sie so wenig Selbstvertrauen als Mutter und Frau? Die schwierige Situation der Vereinbarung von Beruf und Familie für Frauen wird von unserer Gesellschaft immer noch nicht ernst genommen, aber es gibt unterschiedliche Wege zum Lösen dieser Probleme.

Doch auch der ungerechte Umgang mit ihrer unbändigen Wut auf Ehemann und Familie hat mir nicht gefallen, denn letztendlich hatte sie sich vor Jahren freiwillig für ihr *Muttiversum* entschieden und es lange Jahre einfach laufen lassen.  

Ich bin mit Agnes  leider nicht wirklich warm geworden. Zum Glück hat die Realität sie wieder eingeholt auf ihrer Wanderung,,,,,

Meine Bewertung: DREI *** Sterne. 

Vielen Dank an die Autorin und den Verlag für das Print-Rezensionsexemplar.

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Die Weltenseglerin

*Die Weltenseglerin* von Nadja Raiser – erschienen im Knaur Verlag

*Werbung, unbezahlt*

Verlag: Knaur HC  512 Seiten

ISBN: 978-3-426-22791-6

Erscheinungstermin: 03.07.2023

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INHALT/KLAPPENTEXT: Eine wagemutige Frau – ein unerhörtes Abenteuer – und eine große Liebe:

Im historischen Roman »Die Weltenseglerin« begleiten Sie die junge Portugiesin Mariella Alvaro und ihren berühmten Onkel Fernando Magellan auf einer der spektakulärsten Entdeckungsreisen der Seefahrt.

Portugal, 1519: Um der Ehe mit einem gewalttätigen Trinker zu entgehen, flüchtet sich die junge Mariella Alvaro als Mann verkleidet auf die Concepción – eines der fünf Schiffe, mit denen ihr Onkel Fernando Magellan den westlichen Seeweg von Spanien zu den Gewürzinseln Indonesiens erkunden will.

Als Mariellas Tarnung schließlich auffliegt, muss sie sich nicht nur gegen zermürbende Flauten und lebensbedrohliche Stürme behaupten: Die Matrosen begegnen ihr entweder mit offener Feindseligkeit, weil sie überzeugt sind, eine Frau an Bord würde Unglück bringen; oder sie werfen ihr Blicke zu, die Mariella als mindestens ebenso gefährlich empfindet.

In die größte Gefahr bringt Mariella jedoch ihr eigenes Herz, das sie ausgerechnet an den ehemaligen Kapitän Juan Sebastián de Elcano verliert …

An der Seite der wagemutigen Mariella lässt uns Nadja Raisers historischer Roman die Entdeckung der Südpassage an Feuerland vorbei miterleben: mitreißend, dramatisch und gewürzt mit einer leidenschaftlichen Liebesgeschichte. 

Nadja Raiser lebt mit ihrem Ehemann und Kindern am Rande der Allgäuer Alpen. Seit ihrer Kindheit liebt sie es, in selbstgeschriebene Geschichten abzutauchen. Während ihre Anfänge noch auf Disketten schlummern, hat sie Anfang 2020 den Schritt in die Öffentlichkeit gewagt. Seitdem schreibt die gelernte Erzieherin für ihr Leben gerne Romane und Kurzgeschichten in verschiedenen Genres.

MEIN LESEEINDRUCK:

Die Autorin nimmt uns mit auf eine historisch verbürgte Seereise mit dem berühmten Fernando Magellan, der  Ende 1520  auf einer Expedition mit fünf Schiffen die SÜDPASSAGE in den Pazifischen Ozean, an Feuerland vorbei, entdeckt hat. Die Autorin hat dieses wichtige und aufregende Ereignis mit Hilfe der damaligen Aufzeichnungen von Antonio Pigafetta aufgeschrieben und mit fiktiven Protagonisten zu einer lebendigen und spannenden Abenteuerreise zu den sogenannten *Gewürzinseln Indonesiens* für die Leser*innen aufbereitet. Der flüssige und angenehm zu lesende Schreibstil hält ausserdem in Atem und begeistert. Allerdings befinden sich in den fünfhundert (500) Seiten des Buches einige Längen auf Grund der Liebesgeschichte zwischen Mariella und Juan, die einen sehr grossen Raum einnimmt. 

Um einer Ehe mit einem ungeliebten Trinker zu entgehen tarnen sich Mariella Alvaro und ihre Begleiterin Emi in Männerkleidung und reisen als *blinde Passagiere* auf dem Schiff des Onkels Fernando Magellan mit. Als ihr Aufenthalt auf dem Segelschiff nicht mehr zu verbergen ist, sind sie den Seeleuten und den Kapitänen der fünf Expeditionssegler hilflos ausgeliefert. Eine weibliche Person an Bord bringt allen Unglück, so die Meinung der Seeleute.  Plastisch und mit viel Fantasie wird das raue Leben an Bord eines damaligen Seglers dargestellt. Hunger, Stürme und ihnen feindlich gesinnte Bewohner fremder Kulturen machen das Leben an Bord und an Land im wahrsten Sinne des Wortes *lebensgefährlich*. Mariella verliebt sich verbotenerweise in den Kapitän Juan Sebastián de Elcano und so nimmt ein dramatisches Schicksal aller Mitsegler an Bord seinen Lauf…..

Meine Bewertung: VIER **** Sterne für diese wagemutige Seereise zu den Gewürzinseln Indonesiens. 

Herzlichen Dank an die Autorin und den Knaur Verlag für dieses Rezensionsexemplar! (Print Ausgabe).

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Das Erbe der sieben Familien

*Das Erbe der sieben Familien* von Matteo Strukul – erschienen im Goldmann Verlag

*Werbung, unbezahlt*

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DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Aus dem Italienischen von Ingrid Exo, Christine Heinzius

Originaltitel: La corona del potere

Originalverlag: Newton Compton

Paperback , Klappenbroschur, 704 Seiten, 13,5 x 20,6 cm

ISBN: 978-3-442-49345-6

Erschienen am  22. Februar 2023

INHALT/KLAPPENTEXT: 1494 regiert auf der italienischen Halbinsel das Chaos. Während das Volk von Florenz in den Bann des Mönchs Savonarola gerät und Piero de’ Medici aus der Stadt jagt, betreibt in Rom der Borgia-Papst Alexander VI. eine korrupte Vetternwirtschaft und vergnügt sich schamlos mit seinen Mätressen. Unterdessen verbündet sich der Mailänder Ludovico Sforza mit dem französischen König und ermöglicht es ihm, die Alpen zu überqueren und in Italien einzumarschieren. Krankheit, Unterdrückung und Blutvergießen sind die Folge. Doch dann regt sich unter den Italienern mutiger Widerstand gegen die Knechtschaft der Anjou …

Matteo Strukul wurde 1973 in Padua geboren. Er hat Jura studiert und in Europäischem Recht promoviert. Seine Romane wurden für die wichtigen italienischen Literaturpreise nominiert. Strukul lebt mit seiner Frau Silvia abwechselnd in Padua, Berlin und Transsilvanien. In »Das Geheimnis des Michelangelo« bezieht er sich auf eine historische Sensation: 2009 fand der italienische Kunsthistoriker und Restaurator Antonio Forcellino heraus, dass Michelangelo Buonarroti, das Bildhauergenie der italienischen Renaissance, ein Mitglied der sogenannten „Spirituali“ war oder zumindest mit ihnen sympathisierte. Die „Spirituali“ waren eine häretische, also ketzerische Sekte, die die katholische Kirche erneuern wollte. Sie verfolgten das Ideal einer weniger machtpolitisch ausgerichteten und wieder spirituellen Kirche – Anliegen, die für den Vatikan äußerst gefährlich waren. Ein Beweis für die Nähe des Bildhauergenies zur ketzerischen Sekte ist z. B. sein berühmtes Grabmal für Papst Julius II. Eine Figur des Grabmals hält eine Fackel in der Hand, ein Synonym für das Licht der Wahrheit, das auch das Papsttum erleuchten sollte. Dass Michelangelo damals – erfolglos – dazu aufgefordert wurde, die Fackel zu entfernen, zeigt, dass seine Auftraggeber sie richtig als Symbol der „Spirituali“ gedeutet haben. Dieses sensationelle Forschungsergebnis von Antonio Forcellino hat Matteo Strukul nicht nur beeindruckt, sondern auch seine Fantasie angeregt: Michelangelo – ein Ketzer – das hätte sich der Autor selbst nicht besser ausdenken können. Und so hat Matteo Strukul „Das Geheimnis des Michelangelo“ geschrieben, einen großen historischen Roman, in dem er die wahre historische Sensation um den Bildhauer mit einer fiktiven Handlung verbindet.

Mein Leseeindruck: Allgemein bekannt aus der Zeit der italienischen  Renaissance sind die Namen der Familien und Geschlechter Borgia und Colonna (Rom), Medici (Florenz), Visconti-Sforza (Mailand), Aragón (Neapel) und Condulmer (Venedig).

Diese Zeiten in ihrer politischen Macht und dem starken Einfluss dieser Familien-Geschlechter beschreibt Matteo Strukul in diesem sehr umfangreichen Werk in fast siebenhundert Seiten.  Er hat es in vier Teilen verfasst. Eigentlich ist es ein relativ kurzer Zeitraum und zwar von 1488 – 1507. Der Roman ist vollgepackt mit politischen Machtintrigen, Kriegsereignissen, Unterdrückung und brutalem Blutvergiessen. Das Haus Anjou (Frankreich) bedroht die italienischen Stadtstaaten, entzweit sie untereinander und marschiert in das Land ein.  Es sind wohl auch sehr treffende Beschreibungen der historischen Protagonisten.  Detailreich und atmosphärisch sehr stimmig wird diese Mischung den Leser*innen unterbreitet. Eine gelungene Mischung von Fiktion und historisch belegbaren Ereignissen. 

Und doch bin ich leider mit diesem Buch nicht richtig warm geworden und  habe mich teilweise zum Weiterlesen zwingen müssen. Der Autor hat viele Ereignisse in kleinste Kapitel von oft nur vier bis sechs Seiten aufgeschrieben – immer wieder mit anderen Ereignissen, Personen und Daten. Merkwürdigerweise wurde es dadurch für mich eher schwierig die Übersicht zu behalten, was vielleicht auch an der grossen Anzahl von Protagonist*innen lag. 

Ich hätte mir mehr Lesevergnügen gewünscht und bin etwas enttäuscht von diesem fulminanten Werk.

Meine Bewertung: Drei  *** Sterne für diesen guten historischen Roman. 

Herzlichen Dank an den Autor und den Goldmann Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplar!

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EINE GUTE ZEIT ZU LEBEN

*EINE GUTE ZEIT ZU LEBEN* von Hubert Messner und Lenz Koppelstätter – erschienen im Ludwig Verlag

*Werbung, unbezahlt*

ORIGINALAUSGABE

Hardcover, Pappband mit Schutzumschlag, 176 Seiten, 12,5 x 20,0 cm

ISBN: 978-3-453-28162-2

Erschienen am  14. Juni 2023

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INHALT/KLAPPENTEXT: Corona, Krieg, Klimakrise – ist unsere Welt aus den Fugen geraten? Dürfen wir noch optimistisch in die Zukunft blicken? Können wir unseren Kindern diese Welt noch zumuten? Im Leben des Frühchen-Mediziners und Abenteurers Hubert Messner ging es oft um Leben und Tod. Aus eigener Erfahrung weiß er: Es kommt auf uns selber an, wie wir Hindernisse und Schwierigkeiten meistern. Krisen gehören dazu – sie sollten uns nicht aus der Bahn werfen. Schon gar nicht heute. Denn noch nie in der Menschheitsgeschichte gab es eine Zeit, in der es uns so gut ging wie jetzt und in der die Zukunft so sehr in unseren eigenen Händen lag. Und in den Händen der nächsten Generation.

Unser Lebensglück steckt nicht in einem komfortablen Leben ohne Hindernisse, sondern in der Selbstbestimmung, in der Freiheit, unser Leben individuell zu planen und zu gestalten, selbstbestimmt Erfahrungen und Erlebnisse zu sammeln.

Hierfür braucht es lediglich etwas Mut und Eigeninitiative. Für Hubert Messner ist klar: Das Leben ist lebenswert. Nach wie vor und mehr denn je!

Hubert Messner, geboren 1953, ist in einem Südtiroler Bergdorf im Villnößtal aufgewachsen. Er hat in Innsbruck Medizin studiert, in Modena Kinderheilkunde und wurde in Mailand, Graz, Toronto und London zum Neonatologen ausgebildet, bevor er in Bozen die Neonatologie-Abteilung übernahm und diese als Chefarzt mit großem Erfolg ausbaute. Seinen Bruder, die Bergsteigerlegende Reinhold Messner, begleitete er als Expeditionsarzt mehrere Male in den Himalaja und in Eiswüsten. Er ist seit 2018 pensioniert und engagiert sich für soziale Projekte, wie unter anderem Essen auf Rädern und freiwillige Arbeitseinsätze in den Sommermonaten auf steilen Bergbauernhöfen. Er setzt sich für Aufklärung rund um das Thema Impfung ein und arbeitete während der Coronapandemie zeitweise auf einer Covidstation.

Hubert Messner lebt mit seiner Frau und drei Söhnen in Südtirol.

Lenz Koppelstätter, Jahrgang 1982, ist in Südtirol geboren und aufgewachsen. Er studierte Politik und Sozialwissenschaften in Bologna und Berlin und besuchte die Deutsche Journalistenschule in München. Heute ist er tätig für die »Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung«, »GEO« und »Salon«, er veröffentlichte einen Roman über Alma und Gustav Mahler in Toblach und schreibt eine erfolgreiche Südtirol-Krimireihe. Mit seiner Frau und zwei gemeinsamen Kindern lebt er in einem Weindorf südlich von Bozen.

Mein Leseeindruck: Sicher hat sich jeder Mensch in diesen Zeiten schon einmal folgende Fragen  und Überlegungen gestellt, wie von Hubert Messner in diesem Buch beschrieben.

Zitat Seite Seite 8/9 : “ Was ist also los mit unserer Welt? Warum stellen wir Kinder – unsere fortwährende Existenz – infrage? Warum sehnen wir uns nach einem idealisierten Gestern? Wann wird endlich wieder alles so normal, wie es niemals war? Nie war etwas so wie immer. Wenn, dann nur so wie früher. Und damit nicht besser als heute. Doch was war denn früher? “ Zitat Ende.

Mögliche Antworten geben uns die beiden Autoren des oben abgebildeten Buches auf ca. einhundertsiebzig Seiten. Hubert Messner hat uns sehr intime und ehrliche Antworten aus seinen Kindheits – und Familienerinnerungen im damals noch abgeschiedenen St. Peter im Villnößtal geschenkt. Das Buch würde ich fast als eine Autobiografie bezeichnen, denn vom Mitautor Lenz Koppelstätter erfahren die Leser*innen nicht allzuviel. Ich nehme an, dass ER  Hubert Messner beim Verfassen des Textes mit unterstützt hat, denn Hubert Messner ist ein bekannter Neonatolge (ein Kinderarzt , der sich auf die Behandlung von *Frühchen* spezialisiert hat). Er hat während seines Berufsleben ca. 30 000 kleinen Menschenkindern den Start ins Leben erleichtert und ermöglicht. 

Schon der positive Titel des Buches hat in mir Neugier und Hoffnung auf umsetzbare Antworten geweckt . Und so war es auch. Gute und hoffnungsvolle Denk- und Handelsansätze für unser *Leben* gab es fast auf jeder Seite und ich habe es dank des einfachen und sehr gut verständlichen Schreibstils in kürzester Zeit mit Begeisterung gelesen. Denn es ist auch ein Buch über andere Abenteuer seines Lebens. Er hat mit seinem berühmten und bekannten Bruder, dem Bergsteiger Reinhold Messner die Welt bereist. Die beiden Brüder sind dabei fast ums Leben gekommen. Eine enge Familienbindung zu den Geschwistern, Eltern sowie der eigenen Familie mit drei Söhnen wird behutsam und liebevoll in Worten gezeichnet. 

Aber natürlich kommt auch das *Heute und Jetzt* zur Sprache, die Klimaprobleme, der Massentourismus in den Alpen. Unser unmässiges Streben nach materiellem Besitz und Luxus. Ein fest in der Gesellschaft seit Jahrzehnten verankertes Verhalten — sowie die sträfliche Vernachlässigung dieser Probleme, die wir unseren Kindern und Enkelkindern hinterlassen.  

Trotz des Aufzeigens all dieser unerledigten Aufgaben gibt das Buch Hoffnung. Hoffnung und Vertrauen in die junge Generation, die in vielem schon so anders handelt als wir , die ältere Generation. 

Meine Bewertung: FÜNF ***** STERNE für diesen wertvollen Ratgeber.

Herzlichen Dank an den Autor und den Verlag für die Zusendung des gebundenen Rezensionsexemplar.

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Der Himmel über Cornwall

*Der Himmel über Cornwall* von Liz Fenwick – erschienen im Goldmann Verlag

*Werbung unbezahlt*

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Aus dem Englischen von Kristina Lake-Zapp

Originaltitel: The River Between Us

Originalverlag: HQ

Taschenbuch, Broschur, 560 Seiten, 12,5 x 18,7 cm

ISBN: 978-3-442-49318-0

Erschienen am  21. Juni 2023

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INHALT/KLAPPENTEXT: Theodora hat ein altes Haus im idyllischen Cornwall gekauft, um nach ihrer gescheiterten Ehe einen Neuanfang zu wagen. Doch als sie zum ersten Mal vor dem Boatman’s Cottage steht, muss sie feststellen, dass ihr neues Heim seine besten Zeiten hinter sich hat. Entschlossen krempelt Theo die Ärmel hoch, beginnt mit der Renovierung des Hauses und verhilft dem verwilderten Garten zu alter Pracht. Dabei stößt sie auf geheimnisvolle, hundert Jahre alte Briefe, die von einer tragischen Liebe erzählen. Während Theo immer tiefer in die Geschichte der Liebenden eintaucht, öffnet sich auch für sie selbst ein Weg zu neuem Glück …

Liz Fenwick hat schon an vielen Orten auf der Welt gelebt. Doch schließlich ist die dreifache Mutter ihrem Herzen gefolgt und nach England gezogen. Denn wirklich zu Hause fühlt sie sich nur in ihrem Cottage in Cornwall, wo auch ihre Romane beheimatet sind.

Liz Fenwick

Mein Leseeindruck: Dieser wunderbar geschriebene Wohlfühlroman spielt in zwei Zeitebenen. Einmal im HEUTE UND JETZT  sowie im Jahr 1914 zu Beginn des 1. Weltkriegs in Grossbritannien. 

Die Autorin erzählt fesselnd und doch behutsam vom Leben zweier Frauen und Schicksale, wie sie unterschiedlicher kaum sein können. Das Buch liest sich flüssig und faszinierend und ich konnte es kaum zur Seite legen. 

Die 54 jährige Theodora hat sich nach dem Scheitern ihrer Ehe nach Cornwall zurückgezogen und ein altes Cottage gekauft. Mit Elan und dem entschlossenen Überwinden vieler  baulicher Hindernisse inmitten eines völlig verwilderten Gartens renoviert sie Boatman’s Cottage , gelegen am Fluss Tamar,  der Devon und Cornwall trennt.  Es kommt ihr zugute dass sie immer schon ein Händchen für Botanik hatte und diese Leidenschaft in ihrer vergangenen Ehe gut ausleben konnte. Theodora findet im fast verfallenen Cottage einhundert Jahre  alte Briefe, die eine Zeit um den 1. Weltkrieg herum beschreiben. Eine spannende Suche nach den Zeugnissen dieser vergangenen Zeit beginnt und wir begleiten als Leser*innen die Lebens – und Liebesgeschichte der adligen Alice mit dem jungen Flussmeister Zachariah Carne. 

Gesellschaftliche Hürden trennen die beiden Liebenden und es kommt zu tragischen Vorfällen.  Die junge Alice begehrt auf, sperrt sich dem gängigen Frauenbild ihrer Zeit und setzt sich für das Frauenwahlrecht in England ein. 

Hat ihre Liebe eine Zukunft und was gibt es für geheimnisvolle Verbindungen zu Theodora und dem HEUTE UND JETZT ?

DAS müsst ihr euch nun selber erlesen und ich verspreche euch spannende und angenehme Lesestunden….

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für diese fantasievolle Geschichte aus dem Genre Liebe und Wohlfühlroman. 

Herzlichen Dank an die Autorin und den Verlag für das Rezensionsexemplar mit dem anheimelndem Cover.

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So weit der Fluss uns trägt

der Fluss uns trägt* von Shelley Read – erschienen bei C.Bertelsmann 

*Werbung, unbezahlt*

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Erschienen am  28. Juni 2023

INHALT/KLAPPENTEXT: Am Fuße der Berge Colorados strömt der Gunnison River an einer alten Pfirsichfarm vorbei. Hier lebt in den 1940ern die 17-jährige Victoria mit ihrem Vater und ihrem Bruder in rauer Abgeschiedenheit. Doch der Tag, an dem sie dem freiheitsliebenden Wil begegnet, verändert alles. Bald ist Victoria gezwungen, das Leben, das sie kennt, aufzugeben und in die Wildnis zu fliehen. Dort muss sie ums Überleben kämpfen – um ihr eigenes und um das ihres ungeborenen Kindes. Als sie endlich die Kraft findet, neu anzufangen, droht der Fluss, alles zu zerstören, was ihrer Familie seit Generationen ein Zuhause war. 

Ein lebenskluger Roman über unsere Verbindung zur Natur, über Familie und die Stärke einer Frau, die Unglaubliches erlebt und doch niemals den Mut verliert.

Shelley Read lebt in fünfter Generation mit ihrer Familie mitten in den rauen Elk Mountains in Colorado. Sie ist tief verwurzelt in dieser Gegend und ihrer Natur, die auch ihren Debütroman inspiriert und geprägt hat. »So weit der Fluss« uns trägt hat weltweit für großes Aufsehen gesorgt und erscheint in über 30 Ländern.

Wibke Kuhn, Jahrgang 1972, arbeitete nach dem Studium der Skandinavistik und Italianistik zunächst im Verlag. 2004 machte sie sich als Übersetzerin selbstständig. Sie überträgt skandinavische, englischsprachige und niederländische Romane und Sachbücher ins Deutsche (u. a. Stieg Larsson, Hendrik Groen und Nell Leyshon) und lebt in München.

Meine Meinung: Ein Fluss fliesst unentwegt dahin, wie das Leben der Menschen. Doch plötzlich passiert nur eine Kleinigkeit, der Fluss verändert seinen Lauf, wird gar gestoppt , vergewaltigt und verliert seine natürliche Leichtigkeit und das Fliessen in der Natur. 

So ähnlich  erging es auch der jungen siebzehnjährigen Torrie (Viktoria Nash) aus Colorado. Ihr junges Leben floss sanft und beschützt von ihrer Familie auf einer Pfirsichplantage in der Nähe der Kleinstadt Iola dahin. Die zufällige Begegnung mit dem sanften und  gut aussehenden indigenen Will Moon hat sie aus der Bahn geworfen und in das bisher grösste Abenteuer mit ihrer ersten, grossen Liebe gestürzt. 

Das Buch liest sich enorm bildgewaltig, flüssig und nahm mich völlig gefangen. Dieser unglaublich gute Debüt Roman der Autorin beginnt in den 1940er Jahren und endet in den 1970er Jahren. Jahre voller Wandel für die Gesellschaft in Colorado und den amerikanischen Kontinent. Die Industriegesellschaft verändert die Umwelt, Städte verschwanden und auch Menschen. Oft durch Gewalt und Willkür ihrer Mitmenschen. Das hat die indigene Bevölkerung des Kontinents Amerika bitter erfahren müssen – bisher über Jahrhunderte hinweg. Auch der Vietnam-Krieg verändert ein ganzes Land. Die Landschaft wird neu geprägt durch die Aufstauung des Gunnison River zu einem See und dem Verschwinden der Kleinstadt Iola.

Die junge Torrie erträgt die Konsequenzen ihrer Liebe mit solch einer Stärke und Willenskraft, die mir persönlich fast unmenschlich erschien.  Sie flieht  in die Berge, lebt dort einsam allein in einer Hütte ohne Vorkehrungen und Beistand von Menschen. Sie verhungert fast, verliert dadurch alles.  Ihr Liebstes, ihre grosse Liebe, ihre Familie, das behütete Leben auf der  Pfirsich-Farm. Aber ihr Leben fliesst weiter, dank zufälliger, glücklicher Umstände. Es ist holperig, voller Probleme und Hindernisse und wir begleiten Viktoria mit ihrem nie zu linderndem Schmerz über Jahrzehnte hinweg. Bis ihr  Dasein eine weitere Überraschung und Wende und diese packende Geschichte ein befriedigendes Ende erfährt,,,,, 

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für diese dramatisch und fesselnd erzählte Lebensgeschichte einer starken Frau. 

Herzlichen Dank an die Autorin und den C.Bertelsmann Verlag für das gebundene Rezensionsexemplar mit dem schönen Cover.

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Momentaufnahme eines Buches

Mein aktuelles Buch : ich bin begeistert vom klassischen Schreibstil in der Ich-Form . Aber sehr erschüttert vom Verhalten der Protagonistin Torrie, kann ihr Verhalten kaum nachvollziehen . Aber es wird der damaligen Zeit geschuldet sein ,,,,

Darum geht es: Amerikanisches Kleinstadtleben eingebunden in eine Geschichte über eine Farmerfamilie in den 1940er Jahren, die Pfirsiche anbaut .

Der erste Satz der aktuellen Seite 256: Und mittendrin in meinem langsamen Fussfassen begann ich allwöchentlich das Tal hinunterzufahren, immer am Ufer des North Fork River entlang, bis zu der Stelle , an der er sich mit dem Gunnison River bei Roger‘s Mesa Vereinigte.

Meine bisherige Meinung : eigentlich gehört das Buch zur klassischen Belletristik und es gefällt mir gut vom Schreibstil . Es geht um das Verhalten einer jungen Frau , die eine tragische und zärtliche Begegnung mit der Liebe ihres Lebens beschreibt, der zur indigenen Bevölkerungsgruppe gehört.

*Werbung, unbezahlt*

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*Jahrhundertsommer*

*Jahrhundertsommer* von Alice Grünfelder – erschienen im dtv-verlag

*Werbung unbezahlt

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Erscheinungsdatum: 18.05.2023 

Inhalt/Klappentext: Murrheim, 60er-Jahre: Als Magdas Mann sie wegen einer jüngeren Frau verlässt, bricht für sie eine Welt zusammen. Denn in ihrem Baden-Württembergischen Heimatort ist sie die einzige geschiedene Frau weit und breit. Das bringt sie nicht nur in finanzielle Nöte, auch ein gesellschaftliches Leben ist kaum mehr möglich, ihre Tochter Ursula wird in der Schule gehänselt.

Doch Magda ist entschlossen, nicht aufzugeben, sie geht Putzen, nimmt jeden Job an. Auf einem Dorffest lernt sie einen amerikanischen Soldaten kennen, mit dem sie einen unvergesslichen Sommer verbringt. Unvergesslich auch deshalb, weil er eines Tages einfach verschwunden und Magda schwanger ist.

Das ohnehin schwierige Verhältnis zu Tochter Ursula, die inzwischen selbst ein Kind hat, wird immer problematischer. Magda bekommt ihre Tochter Ellen und schlägt sich mehr schlecht als recht durch. Zwar gibt sie trotz der widrigen Umstände nicht so schnell auf und stellt sich durchaus den Herausforderungen und gesellschaftlichen Umwälzungen der Zeit. Doch als ihr Leben wieder einmal an einem Tiefpunkt angelangt ist, hat Enkel Viktor eine zwielichtige Geschäftsidee: Endlich scheint Magda ein Leben in Glück zum Greifen nah.

Alice Grünfelder, aufgewachsen in Schwäbisch Gmünd, studierte nach einer Buchhändlerlehre Sinologie und Germanistik in Berlin und China. Sie war Lektorin beim Unionsverlag in Zürich, für den sie unter anderem die Türkische Bibliothek betreute. Seit 2010 unterrichtet sie Jugendliche und ist als freie Lektorin tätig. Alice Grünfelder ist Herausgeberin mehrerer Asien-Publikationen und veröffentlichte unter anderem Essays und einen Roman. Sie lebt und arbeitet in Zürich.

Meine Meinung : Dieses Buch hat mich geschockt und wieder einmal die Augen dafür geöffnet wie schwer es alleinstehende, verlassene und/oder ledige Frauen mit Kindern in den 60er Jahren im ländlichen Raum hatten.

Magdas’s Ehemann verlässt sie und die beiden jungen Kinder wegen einer jüngeren Frau. Das allein löst im schwäbischen Dorf Gerede und Ächtung aus. *Magda muss wohl selbst daran schuld sein* – so die öffentliche Meinung der Dorfbewohner*innen. Es wird über sie *gschwätzt* und als Magda den in Deutschland stationierten amerikanischen Soldaten John kennenlernt, einen wunderschönen Sommer mit ihm verbringt, er nach Vietnam einberufen wird und Magda Nachwuchs, das dritte Kind Ellen von ihm erwartet, nimmt das Gerede und die Verachtung kein Ende mehr. Dieser *Makel* wird Magda’s Kinder und Enkel  jahrzehntelang unheilvoll verfolgen.  Die einfache und gutmütige Frau arbeitet ihr Leben lang schwer als Putzfrau, in einer Gärtnerei, um sich und ihre Kinder durchzubringen, hat nur noch ihre glücklichen Erinnerungen an die vergangene Zeit mit John. 

Der ganz besondere, gut und flüssig zu lesende Schreibstil der Autorin mit der vom dortigen Dialekt geprägten Ausdrucksweise und  den Gedankengängen der jeweiligen Protagonisten, hat mich fasziniert und gefesselt. Alice Grünfelder widmet sich kapitelweise der Entwicklung von Magda’s Leben und Charakter.  Deren sich von ihr abwendenden Kindern Ursula, Ellen und dem Sohn sowie dem geliebten Enkel Viktor gibt sie in eigenen Abschnitten jeweils eine Stimme von Kindheit an bis ins Erwachsenenalter. Das biedere und spiessige Dorfleben wird den Leser*innen  dadurch bildhaft und eindrucksvoll vermittelt. Es ist voller Vorurteile, Neid, Gehässigkeit gegenüber dieser  Aussenseiter-Familie, die materiell zu kämpfen hat und keine emotionale Unterstützung und/oder Anerkennung im Dorf bekommt. 

Es ist ein trauriges Buch, von einer damaligen Realität erzählend , welche eine ganze Familie zerstört und vernichtet hat. 

Meine Bewertung: Fünf ***** Sterne.

Herzlichen Dank an die Autorin und den dtv-Verlag für das gebundene Rezensionsexemplar.

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*Die Wunde*

*Die Wunde* von Oxana Wassjakina erschienen im Aufbau-Verlag / Blumenbar

*Unbezahlte Werbung*

Verlagslink

Verlag

Blumenbar

Veröffentlichung

17.05.2023

Inhalt/Klappentext: Eine junge Frau bringt die Asche ihrer Mutter nach Sibirien, um sie in ihrer Heimatstadt Ust-Ilimsk zu bestatten. Von Wolgograd nach Moskau, von Moskau nach Nowosibirsk und Irkutsk mit dem Flugzeug und dann mit dem Bus durch die Taiga. Es ist eine Reise durch die harte postsowjetische Realität und zugleich eine Suche nach der Herkunft und Identität der Ich-Erzählerin. Sie nimmt Abschied von ihrer Mutter und versucht sie zugleich im Schreiben festzuhalten, bevor sie ihr zu entgleiten droht. Am Ende findet sie eine eigene Sprache, durch die sie bei sich selbst ankommt. Oxana Wassjakina erzählt vom Tod, aber auch vom selbstbestimmten lesbischen Leben und feministischen Schreiben, lakonisch und mit einer Offenheit, die geradezu wehtut.

Oxana Wassjakina, 1989 in Ust-Ilimsk an der Angara (Sibirien) geboren, ist Autorin, Kuratorin und feministische Aktivistin. Seit etwa zehn Jahren lebt sie in Moskau, wo sie das Gorki-Literatur-Institut besucht hat. Bisher hat sie vor allem Gedichte veröffentlicht. »Die Wunde« ist ihr erster Roman.

Maria Rajer, 1987 in Ust-Kamenogorsk (Kasachstan) geboren, studierte Slawistik und Germanistik an der Staatlichen Universität St. Petersburg und der Humboldt Universität zu Berlin. Seit 2013 arbeitet sie als freie Übersetzerin aus dem Russischen. Zu den von ihr übersetzten Autor:innen gehören Mascha Alechina, Dmitri Gluchowski, Wassili Grossman und Andrej Platonow.

Meine Meinung: Die junge Autorin hat mich mit ihrem Debüt Roman ziemlich verunsichert und konnte mich mit ihrem für mich intellektuell erscheinendem Schreibstil nicht begeistern und auf ihre Reise mitnehmen. Eigentlich ist es ein Thema, welches jeden Menschen berühren kann. Es geht um das Leben, den Tod und das Leiden der eigenen Mutter, sowie um die Mutter-Tochter Beziehung. Auch die Suche nach einem selbstbestimmten Leben der jungen lesbischen Frau wird thematisch aufgearbeitet. Sicher hat die Autorin autobiografische Sichtweisen mit fiktionalen Ansichten vermischt und versucht , dieses für den Leser verständlich aufzuzeigen. 

Für mich persönlich waren diese Ausführungen über den Transport einer Urne mit der Asche der verstorbenen Mutter quer durch Russland nach Sibirien nicht interessant und ich konnte nur eines aus diesem Buch mitnehmen: es waren die Beschreibungen des oft absurden russischen Alltags, die mir völlig fremd und unverständlich erschienen. Auch die offen und ehrlich dargelegten  Beziehungsprobleme der jungen lesbischen Frau konnten mich nicht erreichen und blieben mir unverständlich und meinem eigenen Empfinden über menschliche Beziehungen, egal welchen Geschlechtes, fern.  

Meine Bewertung: DREI *** gute Sterne für diesen Debüt-Roman.

Vielen Dank an die Autorin und den Aufbau-Verlag/Blumenbar für das gebundene Rezensionsexemplar!

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*Terra Nova* von Marion Herzog


*Terra Nova* von Marion Herzog – erschienen im Heyne Verlag

*unbezahlte Werbung*

ORIGINALAUSGABE

Originaltitel: Terra Nova

Paperback , Klappenbroschur, 432 Seiten, 13,5 x 20,6 cm

ISBN: 978-3-453-42452-4

Erschienen am  14. Dezember 2022

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Klappentext/Inhalt: Kurz nachdem Kaja und die Rebellen aus der unterirdischen Bunkeranlage Hope of Tomorrow entkommen sind, stellen sie fest, dass sie vom Ältestenrat belogen wurden: Es gab immer Menschen an der Erdoberfläche. In riesigen Siedlungsanlagen leben die Bewohner in Wohlstand und Sicherheit. Doch wie die Archianer bezahlen auch sie einen hohen Preis dafür. Citizen One regiert mit eiserner Faust über seine Untertanen. Die einzigen, die in relativer Freiheit leben, sind die Outlaws, die sich in ein ausgeklügeltes Höhlensystem zurückgezogen haben, das sie vor den radioaktiven Stürmen, die immer wieder über die Erde tosen, schützt – und vor Citizen One, der sie gnadenlos verfolgt. Die Archianer schließen sich den Outlaws an und werden in einen brutalen Konflikt verstrickt. Kaja ist innerlich zerrissen, denn einerseits möchte sie für die gerechte Sache kämpfen und andererseits will sie unbedingt Liam retten. Denn ihre große Liebe sitzt noch immer in der Hope im Gefängnis …

Marion Herzog studierte Literaturwissenschaften und Anglistik in München und verbrachte einige Zeit in London und Auckland. Sie betreute viele Jahre als Redakteurin erfolgreich Buchprojekte, bevor sie ihre eigene Liebe zum Schreiben entdeckte. Unter anderem Namen hat sie bereits mehrere Krimis veröffentlicht, nun wagt sie mit »Algorytmica« und »Terra Nova« den Aufbruch in die ferne Zukunft. Die Autorin lebt mit ihrer Familie auf dem Land.

Meine Meinung: Ich lese ja selten  Sci-Lektüre, doch dieser Roman hat mich begeistert und in eine völlig fremde, für mich sehr gruselige Welt entführt. Es war eine wunderbar (ent)spannende Sommerlektüre. 

Wir befinden uns im 24. Jahrhundert, also dreihundert Jahre im Voraus. Unsere schöne Erde ist an der Oberfläche unbewohnbar geworden. Atomar ausgelöste Stürme und Naturkatastrophen haben dazu geführt, dass sich ein Teil der Menschen unter die Erde zurückziehen mussten. Sie vegetieren dort körperlich zeitweise in grossen Versorgungstanks und leben hauptsächlich in einer virtuellen Welt, die auch von KI ‚ S gesteuert wird. Ein lebenswertes Dasein kann man das nicht nennen in meinen Augen. So sehen das auch Kaja , Liam und einige Freunde. Sie haben von Outlaws gehört, die an der Erdoberfläche überlebt haben und machen sich auf die Suche nach ihnen….. 

Der Schreibstil von Marion Herzog liest sich wunderbar flüssig, angnehm und bildgewaltig. Ich konnte dadurch tief in die Vorstellung dieser entsetzlichen Welt eintauchen, während ich beim Lesen zum Glück immer wieder in meine herrliche Gartenumgebung blicken konnte. Sie beherrscht das Handwerk des Schreibens durch Studium und Berufserfahrung für das Genre Sci-Lektüre perfekt. Ich habe jetzt im Nachhinein erfahren, dass es einen Vorgängerband der Autorin  gibt, der Algorytmica heisst, den ich leider nicht kenne. Also werde ich mir dieses Buch wohl auch demnächst *antun* im positiven Sinne. 

Meine Bewertung: VIER **** Sterne im Genre Sci-Lektüre !

Vielen Dank an die Autorin und den Heyne Verlag für die Zusendung des Paperback-Rezensionsexemplar!

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Momentaufnahme eines Buches 📚

*Werbung, unbezahlt*

Mein aktuelles Buch : Die Wunde . Der Titel hätte mich eigentlich schon abschrecken können ,,,,

Darum geht es: eine junge lesbische Frau trauert um den Tod ihrer Mutter . Sie möchte die Asche der Verstorbenen nach Sibirien transportieren .

Der erste Satz der aktuellen Seite 272:Man munkelte, nach der Flutung hätte eine Strömung den Dorffriedhof unterspült und Särge an die Oberfläche geschwemmt.

Meine bisherige Meinung : wie bin ich nur dazu gekommen dieses wirre Buch zu lesen ? Es gefällt mir nicht , laufend geht es um den Transport einer Urne und um die Befindlichkeiten einer jungen lesbischen Frau . Auch für Gruselschocker ist es nix , falls jemand den ersten obigen Satz mag .

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Schneeflocken wie Feuer

* von Elli Conrad – erschienen im mikrotext verlag

*Werbung, unbezahlt*

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304 Seiten

ISBN 978-3-948631-33-8

Erschienen am 15.6.23

INHALT/KLAPPENTEXT: Während eines Klassentreffens holen Erinnerungen die fast 80-jährige Dora ein, an ihr 17-jähriges Ich, das wagte, dem eigenen Begehren nachzugehen: den von Rockmusik begeisterten Musiklehrer zum Tanz aufzufordern und mit ihm gesellschaftliche Tabus zu durchbrechen.

 Befreiung und Emanzipation

Anfang der 1960er Jahre: sexuelle Tabus, veraltete Frauenbilder, patriarchale Strukturen. Für die Erniedrigung, die sie jeden Tag erlebt, will sich die 17-jährige Dora rächen. Ihr Opfer ist der Musiklehrer, ihre Waffe ist ihre Weiblichkeit. Mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln möchte sie ihn verführen.

Dora balanciert auf dem schmalen Grat zwischen aufgeklärter Gegenwart und beengter Vergangenheit. Die ihr zugeschriebene Rolle als ältere Tochter, Schülerin, junge Frau beherrscht sie zwar perfekt, dennoch kann sie sich nicht mit den dazugehörigen Grenzen abfinden.

Der Verführer von Doras Mutter war Adolf Hitler. Als Vertriebene aus Niederschlesien hängt sie ihrer Heimat und dem NS-Regime nach. Die Erzählungen der Mutter und die Folgen des Zweiten Weltkriegs prägen Doras Leben. Sechzig Jahre später schaut die Ich-Erzählerin auf ihre Jugend im Oberharz zurück, ordnet kritisch ein und verknüpft ihre Erinnerungen mit der Gegenwart.

Elfi Conrad, geboren 1944, wuchs im Harz auf, studierte Musik und Deutsch in Hamburg und lebt jetzt in Karlsruhe. Mit Leib und Seele lehrte sie dort an Schulen und an der Pädgagoischen Hochschule. Daneben vertiefte sie sich in die Fächer Kognitionswissenschaft und Semiotik, in denen sie promovierte. Sie veröffentlichte bisher Gedächtnis und Wissensrepräsentation (Olms-Verlag) und mehrere Romane unter ihrem Pseudonym Phil Mira.

NDR Buch des Monats Juni 

Mein Leseeindruck: Dieser autobiografisch angelegte Roman, erzählt in der ICH – Form, hat mich wegen seiner tabulosen Ehrlichkeit über eine komplizierte Thematik sehr beeindruckt. Es geht um Liebe, Sex, Körpergefühl, Feminismus, Selbstverwirklichung  –  die Befreiung der Frauen von hemmenden gesellschaftlichen Zuständen und Zwängen der 50er und 60er Jahre.

Die junge 17jährige Dora wurde geprägt von der bedingungslosen Liebe zur Mutter, der kleinen 13 Jahre jüngeren Schwester und der ersten grossen Beziehung zu ihrem Musiklehrer Costa. Ebenso aber auch von der körperlichen und psychischen Gewalt des Vaters in der Familie, der ein absolutes Patriarchat vorlebte und verkörperte. Das Spiel von Cello und Flöte hat sie geliebt und innig in ihrer Zuneigung zu dem Lehrer und seiner Rockmusik ausgelebt. Das alles war in der damaligen Zeit etwas sehr Besonderes, denn die Gesellschaft verharrte noch im spießigen und vermufften Denken, unsinnigen Regeln in Bezug auf Frauen, ihrem  freien Denken und Handeln sowie den beruflichen Möglichkeiten, wie es den männlichen Zeitgenossen zugestanden wurde. 

Die Autorin schreibt in einem ansprechenden Schreibstil über die Gedanken und Handlungen der siebzehnjährigen Protagonistin Dora , sowie im Rückblick aus der Sicht der fast 80jährigen Dora auf ihr gelebtes bisheriges Frauendasein in der damaligen BRD. Sie bewertet als ältere Frau sich, ihr damaliges Verhalten kritisch und natürlich aus der Sichtweise einer Lebenserfahrung, die sie als junges Mädchen noch nicht besessen hat. Die junge Dora wollte sich dem allgemein anerkanntem Frauenbild dieser Zeit nicht unterordnen. Kinder, Kirche, Küche.  Sie hat zu Recht – rebelliert.  Aus den Zeilen konnte man herauslesen, dass sie sich im Laufe ihres Lebens auch von dem übermächtigen Einfluss der kranken und dominanten Mutter gelöst hat. Diese Frau wuchs in der Nazizeit auf, war beim Bund der deutschen Mädels und hat dieses Gedankengut in die Familie hineingeschleust, sei es bewusst oder unabsichtlich. So erging es sicher leider vielen Familien! 

Die Autorin hat in kurzen Sätzen immer wieder politische Weltereignisse und Vergleiche zu heutigen gängigen und allgemeinen Sichtweisen unserer Gesellschaft in ihre Erzählung eingebunden, was mich persönlich etwas ermüdet und genervt hat. Für die jüngere Generation sind diese Hinweise bestimmt wichtig und sehr informativ, denn so wurde das Zeit- und Lebensgefühl von damals bunt und lebendig zum besseren Verstehen in den Hintergrund des Romans gestellt. 

Sehr gefallen haben mir poetische Passagen, die immer wieder lose eingestreut wurden, wie zum Beispiel auf Seite 155 !

Zitat Seite 155: „Plötzlich der See vor uns. Gläsern. Ein Schimmern.Weißgeränderte Wolken und tiefgrüne Fichten, die sich spiegelnd einfraßen in dunkles Blau. Leichter Wind, der das Gras auffächerte. Bordüren aus weißen Federn. Vogelrufe zwischen Zweigen. Sirren von Insekten. Unser Blick nach oben bis in die Wipfel, die in lichtes Blau vorstießen. Julisonne, die durch Bäume brach. Heiße Luftschichten um uns, sich festsaugend an unserer Haut.“

Insgesamt hat mich das Buch  berührt und an eigene positive und negative Erlebnisse aus meiner Kindheit in den 60er Jahren erinnert.

Meine Bewertung: Vier **** Sterne für diese interessante Sichtweise eines Frauenleben!

Herzlichen Dank an die Autorin und Verlag für die Zusendung des gebundenen Rezensionsexemplar!

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*Freitagsfüller*

1. Die Hitze mag ich nicht leiden ! Gesundheitlich bekommt mir dieses Wetter gar nicht ,,,,

2. Ich liebe luftige Sommerkleider.

3. Mein Lieblingseis wird für mich gestrichen . Zuviel Zucker !

4. Wenn es sonnig ist trage ich gerne eine Bedeckung auf dem Kopf.

5. Abkühlung bedeutet schattiger Wald /Bäume , Wasser und kühle Luft !

6. Meckerei auf hohem Niveau in diesem Land , wo kommen wir denn da hin?

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf die Familie , morgen habe ich geplant, eine Ballettaufführung der Enkelin anzuschauen und Sonntag möchte ich wieder meinen Garten genießen!

Wenn ihr mitmachen wollt, könnt ihr die Fragen vom Freitagsfüller gerne auf euren Blogs beantworten und im Kommentar verlinken. Oder aber ihr beantwortet direkt hier in den Kommentaren, wenn ihr keinen eigenen Blog habt

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Die Farbe meines Blutes


*unbezahlte Werbung*

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Aus dem Amerikanischen von Henriette Zeltner-Shane

Originaltitel: The Beautiful Blood

Originalverlag: St. Martins

Hardcover mit Schutzumschlag, 656 Seiten, 13,5 x 21,5 cm

ISBN: 978-3-442-31641-0

Erschienen am  17. Mai 2023

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INHALT/KLAPPENTEXT: Drei Frauen. Drei Generationen. Ein Schicksal, das sie eint.

Brooklyn 1969: Als die unverheiratete Afroamerikanerin Grace schwanger wird, will sie nur eines: ihr Kind gegen alle Konventionen behalten. Doch das Baby wird ihr weggenommen und wächst bei einem jungen Ehepaar auf. Obwohl Rae sehr früh von ihrer Adoption erfährt, stellt sie keine Fragen. Für sie sind Delores und Tommy ihre „richtigen“ Eltern. Das ändert sich jedoch, als mit dem Tod ihres Vaters ein Geheimnis ans Licht kommt, das Rae dazu zwingt, sich mit ihrer Herkunft auseinanderzusetzen – und mit ihren beiden Müttern. Meisterhaft verwebt Denene Millner die Leben von Grace, Delores und Rae zu einem Generationen umspannenden Epos von den Südstaaten in den 1960ern über die amerikanische Bürgerrechtsbewegung bis ins heutige New York. Ein hochaktueller Roman darüber, wie Herkunft, Kultur und die Last der Geschichte afroamerikanische Frauen bis heute prägen und darüber, dass es keine stärkere Macht gibt als die Liebe einer Mutter.

Denene Millner ist eine preisgekrönte Journalistin, New York Times Bestsellerautorin und leitet ein amerikanisches Verlagsimprint. Sie arbeitet als Kolumnistin für das Parenting Magazine und ist Gründerin von MyBrownBaby.com, einem Online-Erziehungsratgeber für afroamerikanische Eltern. »Die Farbe meines Blutes« ist das fulminante Romandebüt der Autorin. Denene Millner lebt in Atlanta.

Mein Leseeindruck: Der Klappentext verspricht ein sehr spannendes Buch über Rassentrennung und die Bürgerrechtsbewegung in den Vereinigten Staaten im Zeitraum von 1969 bis heute. Doch möchte ich zartbesaitete Leser*innen ein wenig vor diesem Buch schützen. Es geht nämlich um folgende Themen, die der Seele richtig weh tun: 

Missbrauch, Misshandlung von Kindern, Gewalt auf allen Gesellschaftsebenen, Sexismus, Abtreibung, Rassismus, Verwendung des N* – Wortes (mit Erklärung und *) , Mord, Suizidversuch, unerfüllter Kinderwunsch, Ehebruch und Mutterliebe. 

Dieser Roman besteht aus drei Teilen, die generationsmässig lose zusammenhängen und doch vom Schreibstil der Autorin in meinen Augen nicht wirklich zusammengefügt wurden. Der erste Teil war flüssig und gut verständlich verfasst, ich konnte mich als Leserin sehr gut in die Gedankenwelt der jungen Protagonistin Grace und  Grossmutter Maw Maw Rubelle hineinversetzen. Ich habe mit ihr gelitten und tatsächlich geweint über das Schicksal der beiden und das der Frauen aus ihrer Familie und der weiteren Umgebung in dieser typischen Südstaatenatmosphäre.  Die beiden weiteren Teilgeschichten des Romans erschienen mir vom Schreibstil abgehackt, derb und gequält. Sie blieben mir fremd.

Diese folgenden beiden Bände über Delores und Thommy , dann folgt das Buch Rae – haben mich noch mehr entsetzt über deren Lebensumstände, so dass ich mich eher durch diese Lektüre hindurch quälen musste. Der Zugang zu den weiteren Protagonisten dieser beiden Geschichten hat mir einfach gefehlt. Ich konnte ihn schwer finden und gerade auch Delores und Thommys Handlungsweisen blieben mir unverständlich und verborgen. Das Schreckliche an diesen drei Geschichten ist einfach die Realität, die Denene Millner sicher auch aus eigener Erfahrung geschöpft hat. Der Roman hat autobiografische Züge und ich kann sehr gut verstehen, dass die Autorin sich einiges *von der Seele* geschrieben hat. 

Ein wenig tröstlich empfand ich die Beschreibungen der Mutterliebe, die immer wieder hoffnungsvoll aus den Zeilen und dem Handlungsverlauf hervortritt. Es war ein aufwühlendes, dramatisches, aber trauriges Leseerlebnis , auf keinen Fall ein Schönes. Aber so sind/waren leider die Gesellschaftszustände damals und wahrscheinlich teilweise auch heute noch!

Meine Bewertung: VIER **** Sterne!

Danke an die Autorin und den Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplar!

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Francobaldi

*Francobaldi Das Geheimnis der Illuminaten* von Elisabeth Schinagl – erschienen im Allitera Verlag

 *Werbung, unbezahlt*

Herausgeber ‏ : ‎ Allitera Verlag (3. März 2023)

Sprache ‏ : ‎ Deutsch

Taschenbuch ‏ : ‎ 244 Seiten

ISBN-10 ‏ : ‎ 3962333657

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3962333652

INHALT / KLAPPENTEXT: Eichstätt, 1787: Die Französische Revolution wirft bereits ihren Schatten voraus, als Enrico Francobaldi aus Wien in das beschauliche Fürstbistum Eichstätt kommt. Dort möchte er einen Neuanfang wagen, fernab von den schmerzhaften Erinnerungen an seine verstorbene Frau. In seiner neuen Heimat soll Francobaldi das Schulwesen aufbauen. Doch es kommt anders …

Als ihn der Landesherr kurzerhand mit der Aufklärung eines mysteriösen Mordfalls betraut, gerät Francobaldis Leben aus den Fugen. Immer tiefer verstrickt er sich in Politik und Intrigen.

Nach einem Anschlag auf sein eigenes Leben scheint er dem Mörder gefährlich nah zu sein. Und welche Rolle spielt der rätselhafte und mächtige Geheimbund der Illuminaten in diesem Fall? Dessen Ziel ist eine radikale Umwälzung der Gesellschaft – zu jedem Preis?

Ein packender, bestens recherchierter Krimi und eine Zeitreise ins Bayern des 18. Jahrhunderts zwischen Absolutismus und Aufklärung.

Elisabeth Schinagl, geboren 1961 in München, studierte in Eichstätt und Regensburg Latein und Germanistik. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Mittellateinische Philologie an der Katholischen Universität Eichstätt. Nach ihrer Promotion war sie zunächst als Gymnasiallehrerin und anschließend als Referentin im Bayerischen Landtag tätig. Seit 2018 ist sie freie Autorin. In ihren Romanen und Erzählungen befasst sie sich vorwiegend mit historischen Themen. Sie lebt in Eichstätt und München.

Mein Leseeindruck: Enrico Francobaldi möchte nach dem schmerzlichen Verlust seiner geliebten Ehefrau Clara einen gänzlichen Neuanfang wagen. Er ist ein gebildeter Wiener Grossstadtmensch der kurz vor der französischen Revolution um das Jahr 1787 gelebt hat. Im kleinen Fürstentum Eichstätt in Bayern soll er das Schulwesen neu aufbauen. Doch der Landesherr hat ihn zusätzlich zu einer delikaten Aufgabe berufen. Francobaldi soll einen mysteriösen Mordfall aufklären. 

Der Titel hatte mich neugierig auf diesen Roman gemacht , obwohl ein Kriminalroman nicht unbedingt zu meinen bevorzugten Genres gehört. Doch ich wurde vom ausgereiften und sehr anspruchsvollen Schreibstil der Autorin angenehm überrascht. Sie entführte mich durch ihre Zeilen tatsächlich in die Vergangenheit einer bayrischen Kleinstadt. Ihre Ausdrucksweise entspricht wohl  unserer heutigen Vorstellung von Sprache, Gesellschaftsregeln  und Verhältnissen des ausgehenden 18. Jahrhundert. Stimmig und  behutsam wurde ich in diese Zeit eingeführt und hatte mich schnell an die für uns heutigen Menschen ungewohnte , behäbige und etwas umständliche Ausdrucksweise gewöhnt.  Der aufzuklärende Mordfall trat für mich etwas in den Hintergrund, da mich diese geschichtliche  Betrachtungs – und Ausdrucksweise  der Autorin voll faszinierte. 

Ich hatte ruhige und lehrreiche Lesestunden, einen echten Spannungsbogen konnte ich für mich bei diesem Krimi leider nicht finden. Genauere Informationen über die Illuminaten Bewegung habe ich zusätzlich vermisst und meine anfängliche Begeisterung wich einer langsam aufkommenden Enttäuschung, zumal der Protagonist Enrico Francobaldi mir in seiner Charakterdarstellung ein wenig blass und farblos  erschien. Er – und auch die anderen Damen und Herren der kleinstädtischen Bevölkerung konnten mich nicht begeistern und in ihre Welt hineinziehen. 

Die Geschichte endet mit einem Auszug aus der Chronik des Stadtpfarrers  Jakob Messer zu Greding und einem Artikel einer Münchner Zeitung mit dem Titel *Mord auf St. Kajetan*, den wohl Francobaldi dem Pfarrer zugeschickt hat.  Der Artikel endet mit dem Ausdruck *Fiat iustitia* .  Es ist  ein lateinisches Rechtssprichwort und übersetzt bedeutet es soviel wie  “ Es soll Gerechtigkeit geschehen,,,,“ . Ich habe es auf Wikipedia nachgeschlagen.

Meine Bewertung: Vier Sterne **** für diesen historischen Kriminalroman. 

Vielen Dank an die Autorin, den Allitera Verlag und Frau Birgit Böllinger , Büro für Text und Literatur, für die Zusendung des Rezensionsexemplar!

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*Das Bücherschiff des Monsieur Perdu*

*Werbung unbezahlt*

Herausgeber ‏ : ‎ Knaur HC; 1. Edition (3. April 2023)

Sprache ‏ : ‎ Deutsch

Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 384 Seiten

ISBN-10 ‏ : ‎ 3426654075

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3426654071

INHALT/Klappentext:Das schönste Buch des Jahres kommt von Nina George: die Fortsetzung des Weltbestsellers „Das Lavendelzimmer“!

 Vier Jahre sind vergangen, seit der Buchhändler Jean Perdu sein Bücherschiff, die „Pharmacie Littéraire“ verließ, und den Aufbruch in eine neue Liebe mit der Bildhauerin Catherine in der Provence wagte. Doch die in einer Zeitkapsel aufbewahrte letzte Bitte des Schriftstellers José Saramago an Monsieur Perdu lockt ihn zurück, in das Herz seiner Leidenschaft: Bücher und Menschen zusammen zu bringen, und für jede Seelen-Maladie die wirksamste Lektüre zu empfehlen. Auf der gemeinsamen Reise mit Max Jordan über die Kanäle Frankreichs nach Paris wird das Bücherschiff des Monsieur Perdu bald zu einer Arche, auf der sich Menschen, Kinder, Tiere – und Bücher! – begegnen, die einander für immer verändern. Und das große Abenteuer Leben hält für jeden von ihnen einen zweiten Anfang bereit – auch für Monsieur Perdu…

 EXTRA IM BUCH: Die Große Enzyklopädie der Kleinen Gefühle – das Handbuch für Literarische Pharmazeut:innen von Jean Perdu, Pauline Lahbibi und Jean Bagnol.

Die mehrfach ausgezeichnete Autorin Nina George schreibt seit 1992 Romane, Sachbücher, Essays, Reportagen, Kurzgeschichten, Blogs und Kolumnen. Ihr Roman Das Lavendelzimmer wurde in 36 Sprachen übersetzt. Mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Jens J. Kramer, schreibt Nina George als Jean Bagnol Provence-Thriller. Seit Juni 2019 ist Nina George Präsidentin des European Writers‘ Council, dem Dachverband von 46 europäischen Schriftstellerinnen- und Schriftstellerverbänden.

Mein Leseeindruck: „Faszinierende Herzens-Bücher, der gegenwärtige Literaturbetrieb,  zärtliche Liebe, Poesie, philosophische Ausführungen über die Welt der Bücher, (un)gewöhnliche Menschen mit ihren verschlungenen und mysteriösen Lebenswegen.“

All diese Begriffe und ihre Bedeutung findet man in der wunderbaren Begegnung mit Monsieur Perdu und seinem Bücherschiff, welches er nun nach vier Jahren Leben und Lieben in der Provence mit der Bildhauerin Catherine durch Frankreich’s Kanäle nach Paris steuert. Bekannte, lieb gewonnene Menschen begleiten ihn zurück  und er gewinnt  auf dieser Reise neue Freunde  dazu. Da ist der werdende Vater Max , auf der Suche nach seiner neuen Lebensrolle.  Auch Theo, ein schwer traumatisiertes Kind fasst durch Monsieur Perdu und dem Lesen in seiner Bibliothek wieder Zuversicht und Lebensfreude.  Tierische Freunde wie Hund und Katzen gesellen sich dazu und nicht zuletzt die junge, schwierige Pauline, verletzt durch eine hoffnungslose Beziehung. Sie gewinnt wieder Vertrauen in die Menschheit und entdeckt ihre Liebe zur Literatur. Ihre Ausbildung zur Buchhändlerin bei Monsieur Perdu beginnt.  

Diese berührende Geschichte über Bücher, Gedanken – die beim Lesen über die jeweilige Literatur aufkommen , menschlichen Begegnungen und ihren Beziehungen zueinander, hat mich derart gefesselt, dass ich immer wieder dachte. *Es ist sooo schön geschrieben und sooo wahr! Das Buch möge bitte nie enden !* Ganz viel Gefühl, Zärtlichkeit, fesselnde Emotionen, philosophische Betrachtungen hat die Autorin geschickt in diese Geschichte eingefügt und man kann sogar wertvolle Leseempfehlungen unterschiedlichster Autor*innen herauslesen und/oder für sich neu entdecken. 

Es war eine meiner schönsten literarischen Reisen seit Jahren und ich möchte diese feine Erfahrung allen buchbegeisterten Lesern und vor allen denen, die es noch werden möchten,  unbedingt ans Herz legen. 

Meine Bewertung: FÜNF ***** STERNE für diese wunderbare Reise durch Frankreich. 

Herzlichen Dank an die Autorin und den Knaur Verlag für das gebundene Rezensionsexemplar mit dem wunderschönen Cover.

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Freitagsfüller

Nach einer Idee von https://scrapimpulse.com/category/freitags-fueller/

1. Wo ist eigentlich die Zeit verblieben ? Aus Kindern werden Leute und ich schaue ungläubig auf mein nächstes Lebensjahr welches mit einer sieben beginnen möchte !

2. Für langfristige Planungen erscheint der Zeitpunkt nicht günstig .

3. Unter dem Tisch liegt bei mir leider kein Kätzchen mehr an den Füßen zum Wärmen .

4. Ich habe mir eben nach dem Zahnarztbesuch einen Kaffee in der Sonne gegönnt.

5. Frohe Pfingsten !

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6. Schön, dass es immer wieder positive Momente im Leben gibt!

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf das Weiterreisen im wunderbaren Bücherschiff , morgen habe ich noch nichts geplant, und Sonntag möchte ich heute auch nicht verplanen .

!

Wunderbar ! * Werbung, unbezahlt*

Das schönste Buch des Jahres kommt von Nina George: die Fortsetzung des Weltbestsellers „Das Lavendelzimmer“!

 Vier Jahre sind vergangen, seit der Buchhändler Jean Perdu sein Bücherschiff, die „Pharmacie Littéraire“ verließ, und den Aufbruch in eine neue Liebe mit der Bildhauerin Catherine in der Provence wagte. Doch die in einer Zeitkapsel aufbewahrte letzte Bitte des Schriftstellers José Saramago an Monsieur Perdu lockt ihn zurück, in das Herz seiner Leidenschaft: Bücher und Menschen zusammen zu bringen, und für jede Seelen-Maladie die wirksamste Lektüre zu empfehlen. Auf der gemeinsamen Reise mit Max Jordan über die Kanäle Frankreichs nach Paris wird das Bücherschiff des Monsieur Perdu bald zu einer Arche, auf der sich Menschen, Kinder, Tiere – und Bücher! – begegnen, die einander für immer verändern. Und das große Abenteuer Leben hält für jeden von ihnen einen zweiten Anfang bereit – auch für Monsieur Perdu…

EXTRA IM BUCH: Die Große Enzyklopädie der Kleinen Gefühle – das Handbuch für Literarische Pharmazeut:innen von Jean Perdu, Pauline Lahbibi und Jean Bagnol.

Wenn ihr mitmachen wollt, könnt ihr die Fragen vom Freitagsfüller gerne auf euren Blogs beantworten und im Kommentar verlinken. Oder aber ihr beantwortet direkt hier in den Kommentaren, wenn ihr keinen eigenen Blog habt. Ich freue mich auf eure Antworten oder auf das Stöbern auf euren Blogs, danke für’s Mitmachen beim Freitagsfüller!

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Das Rosencottage

*Das Rosencottage* von Constanze Wilken – erschienen im Goldmann Verlag

*Werbung, unbezahlt* 

Verlagslink

ORIGINALAUSGABE

Taschenbuch, Broschur, 512 Seiten, 12,5 x 18,7 cm

ISBN: 978-3-442-49280-0

Erschienen am  20. April 2023

INHALT/KLAPPENTEXT: Die junge Künstlerin Kirsty Paterson schlägt sich in Edinburgh mühsam mit verschiedenen Jobs durch. Doch dann stirbt ihre geliebte Großmutter Fiona und vererbt Kirsty ihr Rosencottage auf der malerischen Insel Tiree. Mit dem Haus verbindet Kirsty die glücklichsten Sommer ihrer Kindheit. Ihre Großmutter hat jedoch eine Bitte an das Erbe geknüpft: Kirsty soll das Verschwinden von Fionas Kinderfreundin Livie vor vielen Jahren aufklären. Schon bald löst sie mit ihrer Spurensuche schicksalhafte Ereignisse aus und trifft auf den undurchschaubaren, aber attraktiven Schriftsteller Finlay …

Constanze Wilken, geboren 1968 in St. Peter-Ording, studierte Kunstgeschichte, Politologie und Literaturwissenschaften in Kiel und promovierte an der University of Wales in Aberystwyth. Als Autorin ist sie sowohl mit großen Frauen- als auch mit historischen Romanen erfolgreich. Weitere Titel von Constanze Wilken sind bei Goldmann in Vorbereitung.

Mein Leseeindruck: Die Rahmenhandlung (ein vererbtes Cottage, gelegen auf der  inneren Hebrideninsel Tiree in Schottland),  dieses angenehmen und gut zu lesendem Wohlfühl Romans , wurde sicher schon oft benutzt um den Lesern ein schönes Leseerlebnis zu vermitteln. Und doch besticht diese berührende Geschichte ungemein und ich habe mich bezaubern lassen und diese Lesezeit sehr genossen. Kirsty’s Grossmutter Fiona Paterson hat an das Antreten des Erbe ein Bedingung geknüpft. Kirsty soll sich auf eine Spurensuche begeben um das Schicksal der  jahrzehntelang verschollenen Livie , einer Jugend und Kinderfreundin der Großmuter , aufzuklären. Eine spannende Spurensuche beginnt und Kirsty gelingt es nach und nach Licht in das Dunkel der damaligen Ereignisse zu bringen.  Eine zweite Überraschung wartet allerdings noch beim Eintreffen im Rosencottage auf die junge Frau. Ein  bekannter Schriftsteller lebt dort , gebunden durch einen gültigen Mietvertrag, den er mit Fiona Patterson abgeschlossen hat. Nun teilen sich Finley, der Schriftsteller und die junge Malerin Kirsty für einige Zeit das Cottage – lernen sich und die Insel Tiree kennen und lieben. 

Die wunderschönen  Landschaftsbeschreibungen der Autorin und ihr stimmiger und flüssiger  Schreibstil zeugen von ihrer grossen Kenntnis und Liebe zu dieser herben inneren Hebriden-Insellandschaft inmitten des wilden Atlantik. Das Meer, seine Unberechenheit mit der ewigen Beständigkeit der Gezeiten beeinflußt die Menschen, ihre Lebens- und Denkweise und  auch Kirsty und Finley können sich dem nicht entziehen. Kirsty hat glückliche Kindheitstage bei der Großmutter auf Tiree verbracht hat. Finley dagegen hat auf Tiree einen dramatischen, persönlichen  Schicksalsschlag  zu verarbeiten und kämpft mit seinen Dämonen. Sympathische Inselbewohner geben der Geschichte ein schönes Feeling und Kirsty und Finley eine neue Heimat mit gemeinsamen Freunden. 

Wäre da nicht die unheimliche Familie McMillan, die Kirsty das Leben auf der Insel aus unergründlichen Motiven sehr schwer macht, ja sie sogar verfolgt und bedroht,,,,

Meine Bewertung : FÜNF ***** STERNE  für diesen Wohlfühlroman aus dem Genre Liebe und Familie. 

Vielen Dank an die Autorin und den Goldmann Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplar!

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*Freitagsfüller* nach einer Idee von https://scrapimpulse.com/

1. Eigentlich wollte ich keine neuen Sommerblumen mehr besorgen . Aber heute war die Verführung zu groß ! Eine neue Klematis ziert nun den Hauseingang . Meine schöne blaue Alpenrebe hatte nicht mehr ausgeschlagen .

2. Rauchende junge Menschen sehe ich nicht gerne .

3. Bis vor kurzem lief noch die Heizung . Wird es nun endlich warm mit sommerlichen Temperaturen ?

4. Alte Paketaufkleberformulare sind wohl ungültig !

5. Meine Nachbarn sind zum Glück friedliche und sympathische Menschen ..

6. Samstag wird mein Lieblingstag in der kommenden Woche,denn dann liegen einige Arzttermine hinter mir.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf die Durchsicht neuer Bücher

, morgen habe ich geplant,einige Gartenarbeiten zu erledigen

und Sonntag möchte ich das frische Grün in Wald und Wiese genießen .

Wenn ihr mitmachen wollt, könnt ihr die Fragen vom Freitagsfüller gerne auf euren Blogs beantworten und im Kommentar verlinken. Oder aber ihr beantwortet direkt hier in den Kommentaren, wenn ihr keinen eigenen Blog habt. Ich freue mich auf eure Antworten oder auf das Stöbern auf euren Blogs, danke für’s Mitmachen beim Freitagsfüller!

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Neue Bekenntnisse eines Buchhändlers

*Werbung, unbezahlt*

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Aus dem Englischen von Klaus Berr

Originaltitel: Confessions of a bookseller

Originalverlag: Profile Books

Taschenbuch, Klappenbroschur, 464 Seiten, 12,5 x 18,7 cm

ggf. 4farbig bedruckte U2 / U3

ISBN: 978-3-442-77067-0

Erschienen am  09. November 2022

Verlagslink

INHALT/KLAPPENTEXT: Die Fortsetzung des Kult-Bestsellers aus Schottland. »Bythell ist ein wahrer Gläubiger, der leidenschaftlich für die Bedeutsamkeit von Büchern eintritt.« (Observer)

Wigtown, Schottland. Mit mehr als einer Meile Regale und dem Meer direkt um die Ecke ist Shaun Bythells The Book Shop der idyllischste Traum eines jeden Bücherwurms – eigentlich. Denn der Buchhändler muss sich tagtäglich mit bizarren Anfragen von Leuten auseinandersetzen, die nicht verstehen, wie eine Buchhandlung funktioniert. Und dann ist da noch seine exzentrische italienische Assistentin, die gern nach Flussschlamm gräbt, um daraus Umschläge zu machen …

Shaun Bythells »Neue Bekenntnisse eines Buchhändlers« erzählen charmant, komisch und schräg aus dem Leben eines Buchliebhabers: von der Freude über aufregende Entdeckungen, von Freundschaften, die durch gemeinsame Liebe zu guten Geschichten entstehen, und von der Traurigkeit, ein wirklich gutes Buch zu beenden.

Montag, 13. April

Online-Bestellungen: 4

Gefundene Bücher: 4

Ein alter Mann kam zu mir und sagte: »Ich frage mich, ob sie mir helfen können, ich suche nach Büchern über Selbsthilfe.« Ich bin mir fast sicher, dass er die Ironie dieses Satzes nicht erkannte.

Einnahmen insgesamt £130,29

15 Kunden

Shaun Bythell erwarb seinen Buchladen The Bookshop im Jahr 2001 und führt ihn seither mit großer Leidenschaft, wenn auch gewaltigen Zweifeln, was seine Wirtschaftlichkeit in der Zukunft angeht. In seiner Freizeit fährt er gerne Rad – meistens zum Pub – und teilt sich seine Wohnung über dem Laden mit seiner Katze Captain.

Mein Leseeindruck: Es gibt wohl einen Vorgängerband von diesem Buch, doch mir hat diese aktuelle Lektüre vollkommen ausgereicht um meinen Wissensdurst über das Leben und Arbeiten von Buchhändler*innen im eigenen Laden nachzuvollziehen – in Gedanken wohlgemerkt  😉 . 

Das Buch liest sich ziemlich schräg, skurril und es besteht nur aus Tagebucheinträgen, die zwar in einem Zusammenhang stehen, die dem Leser*innen nach einiger Zeit aufgehen. Doch diese Lektüre ähnelt NICHT einem Roman. Man muss sich an diesen Schreibstil gewöhnen, doch nach kurzer Zeit bekommt man ein Gespür für den trockenen Humor des Schreibers, Freude an seinen eigenen Gedanken und Meinungen über  die Käufer seiner Bücher und die Verkäufer an ihn von Antiquariats Literatur. Trotzdem habe ich mich zeitweise sehr gelangweilt und konnte das Buch ohne grosse Leidenschaft öfter an die Seite legen um zu anderer, fesselnder Lektüre zu wechseln. Für echte Buchliebhaber aller Genres ist dieses Buch eher nichts, sondern eher für Leser*innen , die selber dem Literaturvertrieb in irgendeiner Weise verbunden sind. 

Sogar das Online-Geschäft spielt eine grosse Rolle in dieser ungewöhnlichen Buchhandlung, welche viele Buchhändler*innen lange Jahre verschlafen haben. Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt und ab und zu konnte mir ein Schmunzeln entlockt werden. 

Meine Bewertung: VIER **** Sterne für dieses ungewöhnliche Werk! 

Herzlichen Dank für die Zusendung des Rezensionsexemplar!

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Warum ein MANN , wenn man MEER HABEN KANN

*Werbung, unbezahlt*

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Erscheinungstermin: 03.04.2023


 INHALT/Klappentext: Drei Freundinnen, zwei Ehemänner und ein Traum-Urlaub mit Hindernissen

»Warum ein Mann, wenn man Meer haben kann?« ist ein herrlich humorvoller Roman über die Tücken der Ehe und ein traumhaftes Anwesen in der Toskana.

 Ob es am Prosecco lag? Als Bell und Saskia erfahren, dass ihre verwitwete Freundin Mona ein traumhaftes Anwesen in der Toskana erbt, haben die Frauen DIE Idee, wie sie ihre eigenen langjährigen Beziehungen vor deren größtem natürlichem Feind bewahren können – dem Urlaub zu zweit: Sie fahren einfach alle zusammen nach Italien! Eine geniale (Geschäfts)-Idee, oder?

Tagsüber werden die Männer je nach Interessenlage und natürlich ohne deren Wissen fröhlich durchgetauscht. So können die Freundinnen nach Herzenslust am Strand entspannen, durch Olivenhaine wandern oder einen Stadtbummel unternehmen. Dummerweise zieht die Urlaubsmann-Tauschagentur ein paar ungeahnte Turbulenzen nach sich – und dann ist da noch Monas Nachbar Fabio, den sie vielleicht gar nicht tauschen wollen würde. Doch dazu müsste er erst einmal zu ihr gehören …

 Mit einfühlsamem Humor erzählt Christine Zieglers Wohlfühlroman von den Herausforderungen, die langjährige Ehen so mit sich bringen – und vom Glück, echte Freundinnen an seiner Seite zu haben.

Christine Ziegler ist in Garmisch-Partenkirchen geboren und aufgewachsen. Sie studierte Restaurierungswissenschaften und arbeitete in unterschiedlichen Museen. Mit ihrer Familie lebt sie in der Nähe von München. Am liebsten ist sie jedoch unterwegs, wo sie Menschen, Dingen, Tieren, Kunst und Krempel zuhört. Alles und jeder erzählt. Daraus entstehen ihre Geschichten.

Mein Leseeindruck: Dieser etwas merkwürdig und  lustig erscheinende Titel hatte mich sofort angesprochen und ich ahnte insgeheim was mich erwarten würde. Mein Bauchgefühl täuschte mich nicht und dieses Wohlfühl Buch bescherte mir einige gemütliche und unbeschwerte Lese Stunden. 

In frechem, lustigem und doch flüssig und leichtem Schreibstil zog mich die Autorin sofort in die Welt von drei älteren Münchner Freundinnen, die sich allesamt in einer Stillgruppe ihrer Babys in jungen Jahren kennengelernt hatten. Diese Freundschaften und ein enges Zusammengehörigkeitsgefühl  wurden jahrelang sorgfältig gepflegt von der Psychotherapeutin Mona, der taffen Managerin Saskia und der verträumten und kreativen Bell. 

Das Buch schwappt förmlich über von alltäglichen humorigen Szenen aus unserer modernen Welt zwischen Medien , Beruf sowie alten und neuen Liebschaften. Ihre aus einer überbordenden Fantasie entsprungene Geschäftsidee der drei Freundinnen hatte mich zu Beginn etwas verwirrt, aber trotzdem entwickelte sich diese sogenannte *Urlaubsmann-Tauschagentur* zu einer Geschichte , die dann doch gegen Ende etwas  Ernsthaftigkeit vermittelte. Insgesamt war es aber ein unbeschwertes Lesevergnügen aus dem Genre Liebe und leichte Lektüre,,,,

Meine Bewertung: ***** Sterne aus dem Genre *unbeschwerte Wohlfühllektüre* !

Herzlichen Dank an die Autorin und den Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar!

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*Wilde Stille*


*Wilde Stille* von Raynor Winn – erschienen im Goldmann Verlag 

*Werbung, unbezahlt*

Originaltitel: Wilde Stille

Originalverlag: Dumont, 3/2021

Taschenbuch, Broschur, 336 Seiten, 12,5 x 18,7 cm

ISBN: 978-3-442-14282-8

Erschienen am  14. Dezember 2022

Verlagslink

INHALT/KLAPPENTEXT: Eine wahre Geschichte über Mut und Hoffnung

Die Fortsetzung zum SPIEGEL-Bestseller »Der Salzpfad«: Raynor und Moth sind nach ihrer entbehrungsreichen Wanderung auf dem South West Coast Path in einem Ort an der Küste Englands untergekommen. Doch das geregelte Leben, die Sicherheit eines kleinen Einkommens und ein Dach über dem Kopf reichen Raynor nicht aus, um anzukommen. Da erreicht sie ein Anruf, der alles verändert: Ein Unbekannter bietet ihnen seine Farm zur Bewirtschaftung an. Noch einmal das Risiko eingehen, alles zu verlieren? Auf gar keinen Fall! Und doch sie lässt sich auf das Wagnis ein und die Farm wird ihr neues Lebensprojekt. Aus der Nähe zur Natur schöpft sie Zuversicht und Vertrauen – und Kraft für ein weiteres Abenteuer: Eine Wanderung in der rauen Wildnis Islands.

Seitdem Raynor Winn, geboren 1962, den kompletten South West Coast Path gelaufen ist, unternimmt sie regelmäßig Fernwanderungen und schreibt über Natur und Wildcampen. Sie lebt mit Ehemann Moth und Hund Monty in Cornwall. »Der Salzpfad« ist ihr erstes Buch, es wurde zum international gefeierten Bestseller und war auf der Shortlist für den renommierten Costa-Award.

Mein Leseeindruck : Das erste Buch*Der Salzpfad* der begabten Raynor Winn  hatte mich total begeistert und fasziniert und ich wollte unbedingt mehr von dieser Autorin lesen.  

Der Schreibstil der Autorin in oben genanntem  Buch *Wilde Stille* war auch wieder flüssig und bildhaft verfasst , hatte aber ab und an einige Längen, durch die ich mich tapfer durchgekämpft habe aus Sympathie mit der Autorin. 

Sie lässt alle Ereignisse der vergangenen Küstenwanderung mit ihrem todkranken Ehemann Moth im Nachgang noch einmal in Gedanken und im Niederschreiben anklingen und verarbeitet damit sicher das Erlebte – vor allem um ihrer Sehnsucht nach der Freiheit und dem einfachen Leben im Zelt Nahrung zu geben. Moth hat inzwischen ein Studium begonnen, doch das Fortschreiten seiner Krankheit setzt ihm Grenzen, die beide als Paar schwer akzeptieren können. Das gesamte Buch ist von melancholischen und traurigen Gedanken durchsetzt, welche durch Moth’s  Krankheit und  die Pflege der todkranken Mutter von Raynor aufkommen und so niedergeschrieben werden.  

Schöne Naturerlebnisse der Autorin werden von Raynor Winn in fast poetischer Schreibweise erzählt. Wer so etwas gerne mag kommt hier voll auf seine Kosten.  Wer aber wieder ein Buch über eine neue Wanderung in Island erwartet, wird voll enttäuscht. Nur in den letzten Kapiteln wird darauf kurz eingegangen. Insgesamt ist *Wilde Stille* eher ein leises Buch über Trauer, Tod, Krankheit , Hoffnung auf Genesung und dem unbändigen Drang Probleme mit dem Erleben des *Draussenlebens* zu verdrängen. 

Meine Bewertung: VIER **** Sterne  für diese interessanten Darlegungen über das Erlebte. 

Herzlichen Dank an die Autorin und den Verlag für das Zusenden des Rezensionsexemplars.

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Der Fischer und der Koch

Lukas Nagl, Tobias Müller und Helge Kirchberger – erschienen im Servus Verlag

*Werbung unbezahlt, Rezensionsexemplar*

BUCHDETAILS

ISBN-13 9783710403361

336 Seiten / 230 mm x 285 mm

Servus Erscheinungstermin: 23.03.2023

Verlagslink

INHALT/KLAPPENTEXT: Fangfrisch auf den Tisch: das neue Standardwerk zum alpenländischen Fisch.

In der Kulturlandschaft der österreichischen Seen und Flüsse ist ein wertvoller kulinarischer Schatz verborgen: der Fisch. Spitzenkoch Lukas Nagl gibt in diesem liebevoll illustrierten und reich bebilderten Kochbuch sein Wissen über heimische Fischarten, die Techniken des Fischens sowie die Grundlagen der Fischzubereitung weiter. Dabei legt er besonderen Wert auf die regionale Fisch-Küche und ihre traditionellen Gerichte.

Ob roh, aus dem Backofen oder aus dem Suppentopf. Vom Fisch in der Salzkruste, über Fisch-Burger bis hin zum schnellen Fischauflauf: In diesem Fischkochbuch finden Sie mehr als 60 Vorschläge für Fischgerichte vom Koch-Profi mit Tipps für ein besonders gutes Gelingen.

– Königsdisziplin Fisch: Rezeptbuch von Österreichs bestem Süßwasserfischkoch

– Lukas Nagl: Koch des Jahres 2023, Küchenchef im Restaurant Bootshaus im Seehotel „Das Traunsee“ in Traunkirchen

– Grundlagen der Fischküche: Werkzeuge, Gar-Techniken und Fischlexikon

– Geschichten aus der Fischerei: Reportagen von Tobias Müller über Fischer in Österreich

– In hochwertiger, schöner Ausstattung mit qualitätvollen Fotografien

Nachhaltig und regional: österreichisches Kochbuch für die neue heimische Fischküche

Süßwasserfische aus heimischen Gewässern haben eine hervorragende Ökobilanz und tragen zur Erhaltung der regionalen Kulturlandschaft bei. Küchenchef Lukas Nagl verrät, wie Sie mit der richtigen Zubereitung den ganzen Fisch voll auskosten können. Entdecken Sie den Fischreichtum des Alpenraums neu und erfahren Sie mehr über einheimische Fischarten und die Fischerei in Österreich mit all ihren Traditionen und modernen Techniken. Jeder Fisch ein Festmahl – das perfekte Geschenk für ambitionierte Hobbyköche, Fischer, naturverbundene Feinschmecker und natürlich Lukas Nagl-Fans.

Lukas Nagl ist seit mehr als zehn Jahren Chefkoch des Restaurant Bootshaus am Traunsee und einer der höchstdekorierten Köche Österreichs, der Gault&Millau kürte ihn zum »Koch des Jahres 2023«. Keiner kennt und verkocht den Fischreichtum des Salzkammerguts so gut wie er.

Tobias Müller kocht, isst, trinkt und schreibt darüber. Seine Texte sind unter anderem im »SZ-Magazin«, der »Zeit« und dem »Guardian« erschienen. »Der Fischer und der Koch« ist sein fünftes Buch.

Mein Leseeindruck: Das neu erschienene Standardwerk zum heimischen Fisch aus Österreich besticht schon allein durch seinen edlen Einband im eisblauen Fischschuppen Design und dem originellen Titel *Der Fischer und der Koch*. Folgt man dem Inhaltsverzeichnis stehen Rezepte nicht an erster Stelle, sondern Ausführungen zu *Fisch und Mensch*. Man erfährt das Österreich zweitausendzweihundert Flüsse mit über hunderttausend Kilometer Länge beheimatet, sowie zweitausendeinhundert grössere Seen. Fische der Bergregionen wie Forellen, Äschen, Barben, Brachsen und Flundern sind dort vorhanden. In den Seen findet man den Saibling, Reinanken, Cyprinide und Zander. 

Es folgen Fischereitechniken mit einer anschließenden Beschreibung der Kulturlandschaft *Flüsse und Seen*, sowie die Entwicklung der historischen Fischküche bis in die heutige Zeit. Die Vorarbeiten für die Aufbereitung der Fische zum Koch – oder Brat Proszess, wie das Schlachten, Ausnehmen, Zerlegen und das Lagern werden in Bildern ausführlich und umfangreich beschrieben. Auch das Schildern des Verzehrs von rohem Fisch bleibt nicht auf der Strecke.

 In weit über einhundert Rezept-Seiten werden nun Basis und Grundlagen der Fischküche beschrieben. Erprobte Anleitungen vom Starkoch Lukas Nagl verführen zum Ausprobieren und Nachkochen. 

Hier ein Rezept , Seite 207: Fischköpfe können erstaunlich ergiebig sein, das Fleisch, dass an ihnen sitzt, ist besonders geschmacksintensiv und saftig. 

UNBEDINGT AUSPROBIEREN! 

*Zanderkopf Flambiert, japanisch*

Ein Zanderkopf , halbiert ( von einem mindestens 2 kg schweren Fisch)

250 ml Sake

40 g helle Shoyu

Kräutersalat

Zubereitung: Die beiden Zanderkopfhälften kurz in kochendem Wasser überkochen und in Eiswasser abschrecken. Die Köpfe mit der Innenseite nach unten in eine Pfanne geben und erhitzen. Wenn die Pfanne sehr heiss ist, den Sake zugeben und flambieren. Zugedeckt fünf Minuten köcheln lassen, dann die Sojasauce hinzufügen, wieder abdecken und weiter köcheln lassen. Der Kopf ist fertig, wenn sich das Backenfleisch vom Knochen löst. Am besten mit Kräutersalat servieren. 

Ein wunderbares Fischlexikon, bestehend aus 27 Fischarten und deren Verwertungsmöglichkeiten wie Einfrieren, Schmoren, Dämpfen , Pochieren, Braten schliesst sich am Ende des Buches an. Dort werden zusätzlich Hinweise auf die passenden Rezeptseiten gegeben.  

Das ganze Buch umfasst ca. dreihundertdreissig Seiten und ist mit stimmigen Fotografien bebildert. Anekdoten aus der Fischerei, locker im Text eingewoben, wecken die Neugier an diesem alten Gewerbe und vermitteln interessantes Wissen. 

Meine Bewertung: FÜNF ***** STERNE für dieses perfekte Standardwerk über Süsswasserfische aus Bächen, Flüssen und Seen in Österreich. 

Herzlichen Dank an die Autoren und den Verlag für die Zusendung des tollen Rezensionsexemplar!