Hervorgehoben

*Snowflake* von Louise Nealon – Hörbuch

*Werbung, unbezahlt*

Inhalt/Klappentext: Am ersten Tag ihres Studiums in Dublin möchte Debbie nur eins: sich in den nächsten Zug setzen, der sie zurückbringt auf die Milchfarm, auf der sie großgeworden ist. Doch dort erwarten sie ein melancholisch-trunksüchtiger Onkel und eine depressive Mutter. Debbie bleibt keine Wahl – sie muss sich ins Unileben werfen und tut dies mit Wucht. Bis die Geschehnisse auf dem Hof sie einholen und die Fragen, wohin sie gehört und wie sie leben will, so dringlich werden wie nie zuvor. Nealon verhandelt ernste Themen auf berührende Weise: Trauma, Leid, Sex, Selbsttäuschung und die Angst davor, wozu man fähig sein könnte…

Louise Nealon, geboren 1991, wuchs auf einer Farm in der Grafschaft Kildare, Irland, auf. Sie studierte Englische Literatur am Trinity College in Dublin und Kreatives Schreiben an der Queen’s University Belfast. 2017 gewann sie den Seán Ó Faoláin International Short Story-Wettbewerb und wurde mit dem Francis Ledwidge Creative Writing Award ausgezeichnet. Snowflake ist ihr erster Roman.

Sprecherin: Erste Erfahrungen sammelte Lisa Hrdina in verschiedenen Jugendtheatergruppen u. a. am Deutschen Theater Berlin und der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Ihr Abitur legte sie 2008 an der 11. Schule Treptow-Köpenick in Berlin ab. Im selben Jahr war sie in der Fernsehserie Die Stein als Antonia zu sehen. Von 2010 bis 2014 studierte sie an der Universität der Künste Berlin Schauspiel. Seit März 2014 ist sie festes Ensemblemitglied des Deutschen Theaters Berlin. 2014 und 2016 wurde sie von der Theater heute zur Nachwuchsschauspielerin des Jahres nominiert. 2019 gewann sie den Mario-Adorf-Preis für die Rolle des Ortlieb (Sohn Kriemhilds und Etzels im Nibelungenlied) in der Uraufführung Überwältigung im Rahmen der Nibelungenfestspiele Worms.

Mein Höreindruck: Das Hörbuch liess sich angenehm hören, ich konnte es immer gut – auch mit Unterbrechungen verfolgen. Die Stimme der Schauspielerin Lisa Hrdina war melodisch , ausdrucksvoll und beeindruckend. Allerdings habe ich eine Sogwirkung des Textes vermisst.

Die junge irische Autorin Louise Nealon hat die Entwicklung einer jungen Frau in Episoden , langsam aufbauend, dem Leser behutsam nahe gebracht. Der Kulturschock, den die Protagonistin Debbie beim Übergang vom beschaulichen familiären Landleben auf einer irischen Milchform zum studentischen Leben in einer Grossstadt erlitten hat, war schon beträchtlich. Auch die Beziehungen zum Onkel und einer depressiven Mutter belasten die junge Frau sehr und bringen sie immer wieder zum Grübeln und Nachdenken. Sie knüpft an der Universität neue Kontakte mit Studienkollegen*innen , erlebt neue sexuelle Erfahrungen und muss sich überhaupt in allen Lebenslagen anders als gewohnt orientieren…..

Für mich war es ein gut unterhaltendes und angenehmes Hörerlebnis, eine Geschichte die mich leider nicht sonderlich beeindruckt hat. Junge Menschen suchen natürlich nach dem Lebenssinn , ihren eigenen Positionen dazu und nach der Planung einer neuen, eigenen Zukunft. Die Protagonistin Debbie blieb für mich in ihren Handlungen und ihrer Denkweise recht vertraut aber leider ohne grosse Überraschungen – fast ein wenig blass in ihrer Charakterdarstellung.

Meine Bewertung: DREI *** Sterne für ein gutes Hör-Buch, dem ich allerdings nur mit lockerem Interesse gefolgt bin.

Herzlichen Dank an den Verlag und die Autorin für die Zusendung des guten Hörbuches.

*Was der Fluss erzählt* von Diane Setterfield, Hörbuch

*Werbung unbezahlt*

Inhalt / Klappentext: Eine stürmische Winternacht im England des späten 19. Jahrhunderts: In der Gaststube des „Swan“ sitzen die Bewohner von Radcot zusammen und wärmen sich an ihren Geschichten und Getränken, als ein Mann mit einem leblosen Mädchen im Arm herein stolpert, das er aus der Themse geborgen hat. Die herbeigerufene Krankenschwester kann nur noch den Tod feststellen. Als sie jedoch ein paar Stunden später erneut nach dem Kind schaut, bemerkt sie, dass es wieder atmet. Ein Wunder oder gar Zauberei? Oder gibt es eine medizinische Erklärung? Viel dringlicher wird jedoch bald die Frage: Woher kommt das mysteriöse Mädchen und welche Rolle spielt der Fluss in seiner Geschichte …?

Diane Setterfield ist promovierte Romanistin und lebte viele Jahre in Frankreich. Bevor sie sich Vollzeit der Schriftstellerei widmete, arbeitete sie als Lehrerin. Ihr Debüt, »Die dreizehnte Geschichte« (Blessing, 2007), war ein internationaler Bestseller und wurde mit Vanessa Redgrave in der Hauptrolle von der BBC verfilmt. Diane Setterfield lebt in Oxford.

Simone Kabst wurde 1973 geboren und studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Sie spielte u. a. an der Schaubühne und am Maxim Gorki Theater Berlin, ist als Gastdozentin an der Hamburg Media School tätig und zurzeit am Theater Poetenpack in Potsdam zu sehen. Immer wieder übernimmt Simone Kabst auch Rollen in Film- und Fernsehproduktionen, wie »Rote Rosen«, »Claudia, das Mädchen von Kasse 1«, »Fürst Pückler« und »Der blinde Fleck – Das Oktoberfestattentat«. Darüber hinaus ist sie eine gefragte Sprecherin für Features, Audioguides und Hörspiele, las für den Hörverlag z. B. Cecelia Aherns »Für immer vielleicht« und Janet Evanovichs »Der Beste zum Kuss« sowie viele von Lucinda Rileys Bestsellern.

Meine Meinung: Die bezaubernde Stimme von Simone Kabst und ihre sich immer wieder wandelnde Stimmlage, an die vielen wechselnden Protagonisten angepasst, hat mich fast vierzehn Stunden an dieses unglaubliche Hörbuch gefesselt. Ich bin völlig abgetaucht in die Welt des 19. Jahrhundert nach England , in einen kleinen und romantischen Pub namens SWAN an der Themse gelegen im kleinen Flecken Radcot. Dramatisch beginnt dieser tolle, geheimnisvolle und mystische Text, verfasst von Diane Setterfield. Er beginnt wie ein Märchen für Erwachsene und hat trotz aller Hindernisse das Potential entwickelt, ein befriedigendes und aufklärendes Ende des Geschehens zu vermitteln.

Fast ein Kriminalfall – oder doch nicht? Ein Wunder – kann es so etwas doch geben? Wie kann ein kleines Mädchen nach dem medizinisch festgestelltem Tod des Ertrinkens wieder lebendig und unbeschadet die Augen aufschlagen? Diese dramatische und in poetischen Worten versteckt dahinfließende Geschichte fesselt und verzaubert.

Die zusätzlich erzählten Lebens-Geschichten von Menschen der damaligen Zeit, an einem sich immer wieder veränderndem Fluss , mit seinen Mythen und Legenden, faszinieren und kamen mir bunt, schillernd und sehr bildhaft vor. Währenddessen verläuft die aufregende Suche nach der Herkunft des Kindes weiter und weiter,,,, ! Die vielen Geschehnisse und Puzzlestücke damaliger Zeit, Erfahrungen und Beobachtungen von Menschen und ihren Schicksalen , die von der Autorin neben dieser Suche laufend nachgeschoben werden, schimmern in diesem Roman auf wie das glitzernde Farbenspiel auf der Oberfläche eines von der Sonne gestreichelten Flusses. Ich war entzückt, traurig, freudig, dachte oft Nun ist alles geklärt! Doch das Verwechselspiel um die Herkunft und den Unfall des Kleinkindes, welches die Autorin dem Leser eindringlich suggeriert , hört lange nicht auf. Eine poetische, wundersame, entzückende, mysteriöse und märchenhafte Erzählung! So kam mir dieses Hörbuch vor. Ob es wohl beim Lesen ähnlich ist ?

Dieser Frage werde ich vielleicht noch nachgehen,,,,

MEINE BEWERTUNG: FÜNF * STERNE für dieses großartige Hörbuch. Eine absolute Hörempfehlung für lange und graue Winterabende.

Herzlichen Dank an die Autorin und den Verlag für die Zusendung dieses Spitzentitel als Rezensionsexemplar!

*Das Buch eines Sommers – Werde, der du bist* Höreindruck

*Werbung, unbezahlt*

Meine Meinung:
Der Protagonist und Ich- Erzähler Nicolas reist im ersten Teil des Hörbuches zurück in die Kinder- und Jugendzeit, um uns Hörern den Bruder seines Vaters, einen Schriftsteller vorzustellen. Er wird von der Familie als Außenseiter dargestellt und geniesst sein scheinbar unabhängiges Leben. Im Erwachsenen Alter übernimmt Nicolas die Firma seines Vater und ist beruflich sehr stark eingebunden.
Dabei hat Nicolas wenig Zeit für seine noch junge Familie ( Frau und Sohn), weil er ständig in der Pharmafirma mit Meetings, Konferenzen und Reisen vermeintliche Präsenz, zu mindestens aus seiner Sicht, zeigen muß.
Als der Onkel stirbt, ergibt sich für Nicolas die Gelegenheit mit seiner Frau und dem Sohn zur Villa des Onkels zu reisen und Nicolas fängt an sein bisheriges Leben zu hinterfragen. Dazu bedient sich der Autor eines genialen Tricks. In nächtlichen Traumsequenzen erscheint Nicolas ein älterer Herr namens Christopher und beide, Nicolas und Christopher, halten Zwiegespräche über die eigene Existenz, was man ist und was man werden kann. Diese Traumsequenzen werden für Nicolas zum Schlüssel seines weiteren Lebens.

Fazit: Gert Heidenreich gibt mit seiner klaren Stimme dem Roman als Hörbuch eine faszinierende Aura, die den Hörer zu fesseln vermag und diesen auch in die Geschichte hineinzieht.
Der Inhalt hat mich – auch dank Gert Heidenreichs Stimme – neugierig gemacht und angeregt. Der Autor fordert den Leser auf, die eigene spezielle Lebenssituation zu überdenken und mit ehemaligen Wünschen und Träumen abzugleichen. Für viele Menschen in bestimmten Situationen sicher ein wichtiges Anliegen.

Meine Bewertung: VIER **** Sterne!

Herzlichen Dank an den Autor und den Diogenes Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplar!

Hörbuch

4 CD , 4 Std. 50 Min.

erschienen am 23. September 2020

Inhalt/Klappentext: Ungekürzt gelesen von Gert Heidenreich
Gelesen von Gert Heidenreich.

Im Sommer seines Lebens hat Nicolas einen Traum. Er will Schriftsteller werden wie sein Onkel. Dann kommt das Leben dazwischen und die Firma seines Vaters, Verantwortung, Termine und lauter Zwänge. Als sein Onkel stirbt, verliert Nicolas den einzigen Menschen, der an ihn geglaubt hat. Doch überraschend findet er am unwahrscheinlichsten Ort den Schlüssel, der ihm hilft, zu dem zu werden, der er wirklich ist.

Bas Kast, geboren 1973 in Landau, Pfalz, wollte Hirnforscher werden oder zumindest etwas Vernünftiges tun, wandte sich dann aber dem Schreiben zu. Er ging in Utrecht, München und Kalifornien zur Schule, studierte Psychologie und Biologie in Konstanz, Bochum und am MIT in Boston. Sein letztes Buch, ›Der Ernährungskompass‹, wurde ein Weltbestseller. Er lebt mit seiner Familie in Rottendorf bei Würzburg.

https://www.diogenes.ch/microsites/baskast.html